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TS 32: Stunde der Roboter

TS 32: Stunde der Roboter

Titel: TS 32: Stunde der Roboter
Autoren: Roger Lee Vernon
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Schirmes. Er ist also nicht darauf angewiesen, andere Kraftquellen auszuschalten, um den gewünschten Effekt zu erzielen, sondern vermag aus sich heraus jeden, auch den stärksten Schirm anstandslos zu durchdringen.“
    „Eine Frage, Dr. Raybitz“, schaltete Harry Lietz sich ein. „Sie zeigten uns gestern Abend das Modell eines Penetrators. Existiert dieses Modell noch, oder wurde es ebenfalls gestohlen?“
    „Nein, Mr. Lietz, ich habe das Modell noch.“
    „Wäre es nicht möglich, nach diesem Modell größere Geräte zu bauen, ohne auf die Pläne zurückgreifen zu müssen?“
    „Selbstverständlich. Es würde nicht die geringsten Schwierigkeiten bereiten, Geräte jeder gewünschten Größe zu bauen. Das würde allerdings bedeuten, daß ich das Modell völlig in seine Einzelteile zerlegen müßte, da ich eine Anzahl der komplizierten Formen nicht im Kopf habe. Hier liegt der Haken. Ein Bau nach den Plänen würde vielleicht eine Woche beanspruchen, während der Bau nach dem Modell nicht unter vier Wochen zu bewerkstelligen wäre. Gelangen die Pläne also in die Hand einer uns feindlich gesinnten Macht, so kann sie uns in dem Rennen ohne weiteres schlagen. Eine lächerliche Frist von zwei oder drei Wochen kann über Sein und Nichtsein entscheiden.“
    Sinclaire räusperte sich, und Raybitz blickte ihn fragend an.
    „Sie haben die Wichtigkeit der gestohlenen Pläne herausgestellt, Dr. Raybitz“, sagte Russell betont. „Sie haben ferner keinen Zweifel darüber gelassen, daß unser Land wahrscheinlich in tödlicher Gefahr schwebt, wenn die Pläne nicht schnellstens wieder herbeigeschafft wenden. Wie verträgt es sich mit dieser Ihrer Ansicht, daß Sie Mr. Bockerson erst heute Morgen über den Diebstahl unterrichteten?“
    „Ich habe diese Frage erwartet“, erwiderte Raybitz und vermied es, einen der Anwesenden anzublicken. „Ich fürchte, meine Antwort wird Sie nicht befriedigen. Vielleicht erinnern Sie sich daran, daß ich Ihnen gestern sagte, ich hätte die für die Vollendung entscheidende Entdeckung vor etwa einem Monat gemacht. Auch meinen Kollegen gegenüber nannte ich diesen Termin. Was ich Ihnen sagte, entspricht nicht der Wahrheit. Die Pläne waren bereits vor vier Monaten beendet.“
    Russell Sinclaire wollte auffahren, aber Raybitz hob die Hand und sprach gelassen weiter. „Ich ließ die Pläne liegen und kümmerte mich drei Monate lang nicht um sie. Ich wußte noch nicht, ob das Versuchsmodell einwandfrei arbeiten würde, aber ich wußte, daß das Projekt mit dem Bau eines Versuchsmodells meinen Händen entgleiten würde. Zu diesem Bau hätte ich bestimmte Materialien gebraucht, die Mitarbeit einiger Kollegen wäre erforderlich gewesen, der Stand der Dinge hätte sich nicht länger verheimlichen lassen.“
    „Die Pläne waren also seit Monaten fertig?“ fragte Sinclaire ungläubig. „Und Sie versuchten nicht, sie in die Praxis umzusetzen? Warum nicht?“
    Dr. Raybitz seufzte. „Als ich an dem Penetrator zu arbeiten begann, glaubte ich nicht daran, daß ich Erfolg haben würde. Es war ein Versuch, nicht mehr. Andere hatten auf dem gleichen Gebiet gearbeitet und waren erfolglos geblieben. Nach der Überwindung der ersten Schwierigkeiten und nach der entscheidenden Entdeckung hatte ich natürlich keine Ruhe mehr, aber als die Arbeit beendet war, packte mich die Angst.“
    „Angst?“ wiederholte Talbert ungläubig.
    „Ja, Angst“, sagte Dr. Raybitz, dem Blick Talberts standhaltend. „Es war das gleiche Gefühl, das wahrscheinlich die an der Atomspaltung arbeitenden Wissenschaftler erfüllte, als sie sich am Ziel ihrer Wünsche sahen. Ich versuchte, mir über die Auswirkungen meiner Erfindung klarzuwerden. Ich wußte, daß ich eine Waffe geschaffen hatte, die, wenn sie in die unrechten Hände gelangte, das Ende der Menschheit bedeuten konnte! Die Erfindung der Schutzglocken hatte der Welt eine Art Zwangsfrieden beschert. Hatte ich, hatte irgend jemand das Recht, diesen Frieden in Frage zu stellen? Die Vollendung meiner Entdeckung bedeutete doch nichts anderes, als daß eine Nation in die Lage versetzt wäre, jede andere Nation nach Belieben zu vernichten. Das war also das Ergebnis meiner Forschungen: eine Welt, die notgedrungen keine Kriege und keine Vernichtung mehr kannte, von neuem der Gefahr des allgemeinen Unterganges auszusetzen! Würde man mich nicht als den größten Feind der Menschheit verachten, mußte man mich nicht rund um den Erdball verfluchen?“
    Raybitz’ Stimme brach, er
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