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TS 31: Ringplanet im NGC 3031

TS 31: Ringplanet im NGC 3031

Titel: TS 31: Ringplanet im NGC 3031
Autoren: Kurt Mahr
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Geräte, die ein unwahrscheinlich prachtvolles Farbenspiel von sich gaben. Auf dem Boden lagen dichtgedrängt andere Kugelwesen, anscheinend in Andacht versunken.
    „Wenn man sich vorstellt“, sagte Bannister zu Koenig, „daß das Licht ihnen die Töne ersetzt, dann könnte das hier ein Konzert sein!“
    Koenig schüttelte den Kopf.
    „Unfaßbar!“ sagte er leise.
    Obadja verstand es auch, ihnen ein Grundprinzip der Kronossprache beizubringen. Er führte sie in einen kleinen, leeren Raum hinein und machte mit seinem Tentakel ein Zeichen auf die Stelle seines Körpers, an der sonst das Licht aufflammte. Bannister hielt seinen Handschuh darauf und spürte durch die direkte Berührung nach einer Weile, wie sich die Stelle erwärmte.
    „Aha!“ sagte er. „Ultrarote Strahlung!“
    Obadja machte eine Tentakelbewegung, die den ganzen Raum umfaßte. Er führte sie dann in ein mittelgroßes Zimmer, das ebenfalls leer war. Wieder deutete er auf sein Lichtsignal, diesmal leuchtete es in dunklem Rot. Daraufhin betraten sie einen riesengroßen Saal, auch dieser war leer. Obadjas Licht strahlte in hellem Grün, als er die Armbewegung um den ganzen großen Raum machte.
    Bannister und Koenig begannen zu verstehen.
    „Das ultrarote Zeichen bedeutet: kleiner Raum“, versuchte Bannister in Worte zu fassen, was er ahnte. „Das rote: mittelgroßer Raum – und das grüne: großer Raum! Anscheinend drücken sie die Steigerung durch Farbwechsel ins kurzwelligere Gebiet hinein aus.“
    Diese Erkenntnis legte später den ersten Grundstein zum Verständnis der fremden „Sprache“.
    Sie durchquerten einige Verbindungsstraßen, die wegen der senkrechten Anlage der Hauptstraßen natürlich waagrecht liefen. In der nächsten Hauptstraße sandte Obadja wieder ein paar Lichtsignale nach oben, und schnell wurde von irgendwoher eine neue Strickleiter heruntergelassen.
    Hinter das Geheimnis dieser Strickleitern zu kommen, wäre für die beiden Erdenmenschen recht interessant gewesen. Obadja führte sie jedoch zunächst noch kreuz und quer durch die Stadt, bis ein Vorfall ihm die Möglichkeit gab, seinen Schützlingen die Herkunft der Leiter unzweideutig zu erklären.
    Sie warteten an der Mündung einer Nebenstraße auf eine der senkrechten Hauptstraßen, als von oben ein Kugelwesen sich den Straßenschacht einfach herunterfallen ließ. Bannister bemerkte die Aufregung der Fußgänger um ihn herum an den plötzlich bunt und hell werdenden Lichtsignalen, die sich bisher – so nahm er an – wohl hauptsächlich im Ultraroten gehalten hatten. Etwa zwanzig Meter über der Einmündung ihrer Nebenstraße, stieß das fallende Kugelwesen sich plötzlich von der Wand ab, an der es bisher entlanggefallen war, prallte auf die gegenüberliegende, stieß sich dort wieder ab – und so weiter, bis es schließlich direkt vor der Seitenstraßenmündung zum Halten kam. Natürlich hatte es bei seinem wilden Hin- und Herprallen zwischen den beiden Wänden der Hauptstraße nicht vermeiden können, einige seiner Artgenossen recht unsanft anzurempeln – und das war offenbar nicht im Sinne einiger Wesen, die sich nun plötzlich auf den rücksichtslosen Verkehrsteilnehmer stürzten und ihn mit muskulösen Tentakeln festhielten. Obadja winkte den beiden Menschen, diesen Hütern der Ordnung zu folgen. Sie kletterten die Hauptstraße hinauf, bis Bannister der Ansicht war, man müsse jetzt dicht unter dem Gipfel des Berges sein.
    Der normale Verkehr der eigentlichen Stadt hatte hier längst aufgehört. Auf der Straße sah man kaum mehr Kugelwesen, dafür trieben sie sich in den an die Straße angebauten Räumen, in die Bannister und Koenig im Vorbeiklettern schnell hineinblickten, scharenweise herum – an undefinierbaren Apparaten und Maschinen arbeitend. Bannister nahm an, daß man hier das Industrieviertel erreicht habe.
    Schließlich bogen die fünf Polizisten mit ihrem Gefangenen in eine der letzten erkennbaren Seitenstraßen ein. Dort betraten sie einenSaal von beträchtlicher Größe, in dem schon einige andere Wesen versammelt waren. Obadja wechselte einige Signale mit einer der Kugeln, die sich – ebenso wie Obadja selbst – durch besondere Größe gegenüber ihren Artgenossen auszeichnete. Dann gaben offensichtlich die Polizisten ihren Bericht ab. Auch der Gefangene wurde befragt und antwortete. Bannister hatte immer mehr den Eindruck, es handele sich hier um eine Vernehmung oder gar um ein Gerichtsschnellverfahren.
    Nachdem die Lichtsignale allgemein
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