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TS 25: Die Reise des schlafenden Gottes

TS 25: Die Reise des schlafenden Gottes

Titel: TS 25: Die Reise des schlafenden Gottes
Autoren: Jesco von Puttkamer
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des Feindes unseren Herkunftsort verraten könnten, in ein Spezialsafe einzuschließen, das den gesamten Inhalt bei der geringsten Berührung durch einen Unbefugten und Uneingeweihten in pulverisierte Asche verwandelt. Dies ist geschehen, Sir.“
    „Gut.“ Tchekhov betätigte einige Schalter am Kommunikator. „Kampfstationen? Eröffnen Sie das Feuer auf das fremde Schiff. Zunächst drei Breitseiten, dann Meldung. Achtung …“
    Er wandte sich sekundenlang an Carlson, zuckte die Achseln und sagte: „Es bleibt uns nichts anderes übrig. Sie haben recht. Wir dürfen kein Risiko eingehen.“
    Und wieder an die Kampfstationen gewandt: „Feuer!“
    Das gigantische Schiff erschütterte unter der Wucht der Salve. Lange, schlanke Atomgeschosse rasten durch den Raum und suchten ihr Ziel.
    „Feuer!“
    Wieder bebte die metallene Hülle der TELLUS.
    „Feuer!“
    Die dritte Breitseite raste hinaus, und dann starrten Tchekhov, Carlson und die übrigen Männer gebannt auf die Sichtplatten. Dutzende von superhellen Blitzen zuckten in der Ferne auf. Miniatursonnen gleich detonierten die Atomgranaten im Ziel.
    Dann verglomm das letzte Höllenfeuer, und das fremde Schiff wurde wieder sichtbar. Tchekhov stieß einen überraschten Pfiff aus. Das kugelförmige Raumschiff war völlig unverletzt.
    „Meldung der Beobachter“, kam eine Stimme aus dem Kommunikator. „Unsere Granaten detonieren etwa fünfzig Kilometer vor dem feindlichen Schiff. Es scheint von einem Energieschirm umgeben zu sein, der dem der TELLUS gleicht. Ende der Meldung.“
    Tchekhov ballte die Hände zu Fäusten. „Kampfstationen!“ sagte er in den Schiffskommunikator. „Nochmals drei Breitseiten. Dann lassen Sie eine zwanzigstel Sekunde lang die große Ionenkanone arbeiten. Aber Vorsicht! Unser eigener Schirm darf keine hundertstel Sekunde länger geöffnet bleiben, als unbedingt nötig. Achtung …“
    Er starrte mit verengten Augen zu dem Kugelraumschiff hinüber.
    „Feuer!“
    Kurze Zeit später zeigte es sich, daß dem Schutzschirm des Fremden mit konventionellen Waffen nicht beizukommen war. Und noch während Kapitän Tchekhov einen Befehl erteilte, der eine Geschützmannschaft veranlaßte, einen der großen Gammastrahler aufzuprotzen, erwachte der Fremde plötzlich zum Leben.
    Dutzende von Mündungsfeuern blitzten an der Oberfläche der dunklen Kugel auf, und tausendstel von Sekunden später erhellte sich der Energieschirm der TELLUS in flackerndem Feuer, als die feindlichen Geschosse harmlos von ihm aufgezehrt wurden.
    Dann schoß ein scharf konzentriertes Bündel harter Gammastrahlen hinaus und langte nach dem Fremden. Tchekhov war bereit, jede Wette einzugehen, daß der Schutzschirm des Gegners niemals in der Lage wäre, diese ungeheuer energiereiche Strahlung aufzuhalten. Noch in diesem Augenblick mußte sie jegliches organisches Leben an Bord des anderen Schiffes vernichten.
    Aber das Kugelraumschiff kämpfte mit unverminderter Heftigkeit weiter. Eine lange Säule rotglühenden Lichts langte durch den Weltraum und zerrte am Schutzschirm der TELLUS. Mit einem heftigen Fluch verstärkte der hagere Pilot den Schirm, als die hochbeschleunigten Ionen seine Struktur aufzulösen drohten.
    „Unentschieden“, murmelte Carlson nachdenklich. „Dem ist nicht beizukommen. Aber bei uns kann er auch nichts ausrichten.“
    Genau dies schien der Fremde in diesem Augenblick auch einzusehen. Abrupt erstarben die Mündungsfeuer seiner Kanonen, und im nächsten Augenblick schien sich das riesige Schiff kaum merklich zu bewegen.
    Sekundenbruchteile später war es verschwunden.
    Trocken und ausdruckslos kam die Stimme des Piloten: „Fremdes Raumschiff entfernt sich in Richtung unserer Heimatgalaxis.“
    Tchekhov und Carlson sahen sich denkbar betroffen an.
    „Und was machen wir jetzt?“ hörte Matchett Pendrake fragen.
    Der Kapitän runzelte die Stirn und starrte finster in den Raum hinaus. „Es bleiben uns nur zwei Möglichkeiten, meine Herren. Zunächst einmal müssen wir die Erde warnen. Und dann werden wir schleunigst den Spieß umdrehen und den Herkunftsort des Fremden aufspüren, dann steht das Spiel wieder Eins zu Eins. Sobald die Kursberechnungen eintreffen, werden wir unseren Flug fortsetzen.“

 
4. Kapitel
     
    Als Douglas Matchett wenige Stunden später im Kielraum des Schiffes aus dem Aufzug trat, setzte sich das Expeditionsschiff TELLUS wieder in Bewegung und raste mit rapide steigender Geschwindigkeit auf den fernen Spiralnebel M-33 im Sternbild
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