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TS 01: Attentat auf Sol

TS 01: Attentat auf Sol

Titel: TS 01: Attentat auf Sol
Autoren: Clark Darlton
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Röhrchen war auf die Tür gerichtet.
    Dann zuckte der Strahlenblitz daraus hervor, traf die Tür genau in der Mitte. Nur drei Sekunden lang dauerte das grauenhafte Schauspiel, dann erlosch der grellweiße Strahl.
    In der Mitte der Tür befand sich ein ausgezacktes Loch, und eine zähflüssige Masse tropfte schwerfällig von den Rändern zu Boden. Dort erstarrte sie sofort. In dem Gang war ein merkwürdiger Geruch nach verbranntem Metall und Ozon.
    Das Loch war groß genug, um einen Mann durchzulassen.
    Harrel wartete nicht ab, bis Fraud dem Roboter neue Befehle erteilen konnte. Er schob die Waffe in den Gürtel und zwängte sich durch die zerstörte Tür, hinein in die verbotene Kammer. Fraud indessen befahl dem Roboter, dessen Stirn bereits wieder glatt und ohne Öffnung war, voranzugehen und an der Gangbiegung auf ihn zu warten. Gehorsam trottete der mechanische Helfer von dannen.
    Dann erst folgte Fraud seinem Freund, und als letzter schlüpfte Kattowitz durch das herausgeschmolzene Eingangsloch.
    Sie fanden Harrel vor dem Metallblock kniend.
    Der rote Hebel war nicht mehr da. Der Schmelzstrahl hatte ihn in eine undefinierbare Masse erstarrten Metalls verwandelt.
     
    *
     
    Harrel starrte voller Verbitterung auf den Metallblock.
    „Es muß auch ohne den Hebel gehen“, flüsterte er grimmig. „Irgendwo dran muß er ja gesessen haben. Wenn wir das finden, haben wir gewonnen. Zuerst einmal müssen wir die geschmolzene Masse von dem Schlitz entfernen, aus dem der Hebel kam.“
    Das erwies sich als recht schwierig, gelang aber schließlich mit Hilfe einer wohl gezielten Salve aus der Maschinenpistole. Sie schossen von der Tür her, um von den Querschlägern nicht verletzt zu werden. Mit trockenem Knirschen sprang der ganze Belag ab und gab den Schlitz somit wieder frei.
    Harrel stürzte sich auf den Block und stieß ein befreites Aufatmen aus.
    „Da ist der Ansatz – jetzt haben wir es geschafft.“
    Er schob den Lauf seiner Pistole in den Schlitz, drückte ihn gegen den schmalen Ansatz und – rutschte prompt ab. Er versuchte es erneut – und diesmal gab der Ansatz nach. Er ließ sich verschieben und rastete schließlich ein.
    Ein plötzliches Summen erfüllte den Raum.
    Grünlich schimmerte das Licht, das aus unbestimmten Quellen kam.
    „Die Vernichtungsanlage arbeitet“, richtete Harrel sich auf. „Nun aber zurück zum Schiff! Höchste Beeilung!“
    „Vergeßt mir aber nicht, den Mund zu halten, bis wir auf der Straße sind!“ mahnte der Franzose besorgt. „Ich möchte nicht, daß unser Freund noch einmal in Tätigkeit tritt. Er wird sowieso in einer Stunde eine böse Überraschung erleben.“
    Sie kletterten durch die Tür auf den Gang hinaus und schritten eiligst dem Treppenaufgang zu. An der Biegung stand unbeweglich ihr Roboter und wartete auf sie. Schweigend gingen sie an ihm vorbei, der sie nicht sah. Erst ein neuer Befehl würde ihn wieder aktivieren, doch dieser Befehl kam niemals …
    Knappe fünfzehn Minuten benötigten sie zum Schiff. Nach weiteren zehn Minuten war dieses startbereit, und sie lagen in ihren Andruckmatratzen. Per Anderson hatte es übernommen, die TERRA in den Tunnel zu steuern.
    Die erste Erschütterung ging durch den silbernen Leib, und bald danach erhob sich die TERRA auf ihrem Feuerstrahl senkrecht in die Höhe. Auf dem Bildschirm versank die ewige Stadt in der Tiefe. Noch rollten dort die Transportbänder, und noch schritten Wachroboter ihre gewohnten Runden. Was aber würde geschehen, wenn das Zentrum der Macht, die Energiezentrale, vernichtet worden war?
    Würde der Mechanismus der Stadt plötzlich ersterben? Wäre mit einem Schlage alles tot, und nichts mehr würde sich bewegen? Denn auch die Roboter empfingen ja ihre Energie drahtlos aus dem Zentrum der Macht. Würde ihr guter Freund, der ihnen das öffnen der Türen ermöglicht hatte, einfach reglos für alle Zeiten stehenbleiben, oder würde er umfallen und sich nicht mehr rühren? Natürlich fiel er um, denn der Kreisel, sein Gleichgewichtsorgan, würde nicht mehr funktionieren.
    Fraud empfand so etwas wie Bedauern, als er daran dachte. Aber er entsann sich ihrer Mission und sah ein, daß die Erforschung dieser Zivilisation vorerst zurückstehen mußte, denn die Erhaltung der Menschheit war wichtiger.
    Genau 45 Minuten nach Aktivierung der Vernichtungsanlage drang die TERRA in den Tunnel ein und erhielt eine unvorstellbare Beschleunigung, von der die Besatzung nicht das Geringste verspürte. In Sekunden war der
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