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Truthahn um zwölf

Truthahn um zwölf

Titel: Truthahn um zwölf
Autoren: Mary Scott
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und sie brachten zusammen begeistert den Christbaum herein, der seine Nadeln in unserem frisch geputzten Haus verteilte... Sie hatten viel zu erzählen von ihrer Arbeit auf dem Sportplatz.
    »Wir haben Hunderte von leeren Flaschen und tonnenweise Papier aufgesammelt«, sagte Christopher, der gerne übertreibt.
    »Und wir haben einen Schilling und fünf Pennies im Gras gefunden, und Pappi hat gesagt, wir dürfen sie behalten«, sagte Patience, und alle waren zufrieden.
    Tony und die Kinder schmückten den Baum, und wir bauten die Geschenke rundherum auf. Der Truthahn kam aus dem Ofen und sah einfach wundervoll aus. Bald hatten wir nichts mehr zu tun, als das Abendessen zu richten und auf die Gäste zu warten. Ich war neugierig, wie Larry zurechtkam und mußte sie natürlich anrufen, um zu erfahren, ob Mrs. Lee schon angekommen war.
    »Ja!« flüsterte Larry, »und ist wütend wegen Onkel Richard«. Dann sagte sie lauter und übertrieben herzlich: »Wie nett von dir, Susan, daß du anrufst und nach Mrs. Lee fragst. Sie ist vor einer halben Stunde angekommen und freut sich sehr darauf, deine Mutter wiederzusehen. Sie läßt dich vielmals grüßen.«
    Ich erwiderte die Grüße und legte auf. Hoffentlich würde Larry bei dem großen Treffen Gelegenheit finden, mir alles zu berichten.
    Mutter und Vater kamen pünktlich um fünf Uhr an. Es war wirklich reizend, sie wiederzusehen, und ich schämte mich, daß ich ihren Besuch nicht herzlicher begrüßt hatte. Die Kinder waren nicht schmutzig und benahmen sich gut, ihr Auftritt war kurz, aber erfolgreich. Nach einer Tasse Tee ging Vater mit Paul hinaus, »um sich umzusehen«, was bedeutete, daß sie bis zur zweiten Koppel gehen, sich auf einen Baumstamm setzen und ihre Pfeifen anstecken würden. Mutter und ich saßen lange bei unserem Tee. und sie berichtete mir alle Familienneuigkeiten.
    »Dawn ist einfach verzogen«, sagte sie, als machte sie eine große Entdeckung. »Du wirst mit einer Farm und zwei Kindern ganz allein fertig.«
    Ich lächelte. Mutter dachte überhaupt nicht an die langen Jahre, die Dawn schon zu Hause verzogen worden war. Ich war die älteste gewesen, nicht so hübsch wie Felicity, auch nicht so empfindlich, wie Dawn zu sein behauptete, und war so nicht schlecht vorbereitet worden auf mein Leben als Farmersfrau. Ich sagte: »Aber Geoffrey verzieht sie nur mit Dingen, die nicht wichtig sind«, worauf Mutter spitz antwortete, daß Dawns Eltern vermutlich auch zu diesen Dingen gehörten.
    »Felicity, das kann ich mit gutem Gewissen sagen, lebt sich gut ein. Aber seit sie auf der Südinsel leben, sehen wir sie nur noch selten. So bist du es, meine Liebe, an die ich mich halten muß.«
    Diesmal lachte ich. »Jetzt tu nicht so, als brauchtest du eine Stütze deines Alters«, sagte ich und betrachtete ihr dezent zurechtgemacht es Gesicht und ihre immer noch fabelhafte Figur. »Du bist zwar Großmutter, siehst aber wirklich nicht danach aus. Ihr Fünfzigjährigen schafft wirklich alles spielend.«
    Mutter freute sich darüber und erkundigte sich nach unseren Freunden. Sie und Colonel Gerard waren alte Freunde, und sie hatte es bedauert, als sein einziges Kind, genau wie ich, einen Kriegsheimkehrer geheiratet hatte, der auch eine Farm hier in der Gegend hatte.
    »Wie nett es gewesen wäre, wenn sie ihren Vetter Julian geheiratet hätte, aber vermutlich ist er sehr glücklich mit diesem reizenden Mädchen, der Alison Anstruther. Übrigens, ist ihr Bruder von seiner Reise zurück? Der junge Mann hat mir gefallen. So ruhig und zuverlässig. Komisch, daß er nicht geheiratet hat.«
    Mutter machte eine nachdenkliche Pause, und ich war nicht überrascht, als sie sagte: »Du hast Tony doch gerne bei dir, Susan? Ich meine, vielen jungen Frauen in deinem Alter wäre es nicht recht.«
    Ich wußte, was sie meinte. Eine junge und ziemlich hübsche Rivalin. Aber ich war nie eine Schönheit gewesen, und sagte Mutter, daß ich mir nichts Schöneres vorstellen könne, als diesen Familienzuwachs. Sie nickte nachdenklich.
    »Du bist immer großzügig gewesen, meine Liebe. Ich meine, du hast es Felicity nie übel genommen, daß sie... daß sie...«
    »Daß sie so viel hübscher ist. Natürlich nicht, Mutti, und ich nehme es Tony auch nicht übel. Im Gegenteil: Ich genieße es, eine Pflegetochter zu haben, um die sich die Männer scharen. Es macht Riesenspaß, und mir wird das Herz brechen, wenn sie sich für einen von ihnen entscheidet.«
    »Vielleicht«, sagte Mutter tiefsinnig,
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