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Trouble - Ein Jack-Reacher-Roman

Titel: Trouble - Ein Jack-Reacher-Roman
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Entscheidung, die wir treffen mussten: Wir konnten sie stoppen, als der Radius noch klein war, oder aber euch befreien, Jungs.«
    »Danke«, sagte O’Donnell.
    »He, ich war dafür, den Lastwagen zu stoppen. Neagley hat mich überstimmt.«
    »Wie geht’s also weiter?«
    »Habt ihr mal gesehen, wie ein wirklich guter Centerfielder Baseball spielt? Er verfolgt niemals den Ball. Er rennt dorthin, wo er runterkommen wird. Wie Mickey Mantle.«
    »Du hast Mantle nie selbst spielen gesehen.«
    »Ich habe Wochenschauen gesehen.«
    »Die Vereinigten Staaten sind über neun Millionen Quadratkilometer groß. Das ist mehr als das Mittelfeld im Yankee Stadium.«
    »Aber nicht viel«, sagte Reacher.
    »Wohin rennen wir also?«
    »Mahmoud ist nicht dumm. Ich halte ihn sogar für einen sehr cleveren und vorsichtigen Mann. Er hat gerade fünfundsechzig Millionen für Sachen ausgegeben, die im Prinzip nur Bauteile sind. Er muss darauf bestanden haben, dass irgendjemand ihm im Rahmen des Deals zeigt, wie man die verdammten Dinger zusammenschraubt.«
    »Wer?«
    »Was hat Neagleys Freundin uns erzählt? Die Politikerin? Diana Bond?«
    »Alles Mögliche.«
    »Sie hat uns erzählt, dass der Entwicklungsingenieur von New Age die Qualitätskontrollen durchführt, weil er weltweit der Einzige ist, der weiß, wie die Little Wing funktionieren soll.«
    Dixon sagte: »Und Lamaison hatte ihn irgendwie in der Hand.«
    »Er hat seine Tochter bedroht.«
    O’Donnell erklärte: »Lamaison wollte ihn also verleihen, wollte ihn irgendwohin mitnehmen. Und du hast Lamaison aus dem verdammten Hubschrauber geworfen, ohne ihn vorher zu fragen.«
    Reacher schüttelte den Kopf. »Lamaison hat von dieser Sache gesprochen, als wäre sie abgeschlossen. Er hat gesagt, der Deal sei im Kasten. Das hat überzeugend geklungen. Lamaison wollte mit niemandem irgendwohin.«
    »Wer also?«
    »Nicht wer«, sagte Reacher. »Die Frage ist, wohin?«
    Dixon sagte: »Wenn’s nur diesen einen Kerl gibt und Lamaison nicht mit ihm verreisen wollte, müssen sie die Raketen zu ihm bringen.«
    »Was lächerlich ist«, entgegnete O’Donnell. »Man kann keinen Sattelschlepper voller Raketen zu einer Eigentumswohnung in Century City oder sonst wohin bringen.«
    »Der Kerl wohnt nicht in Century City«, sagte Reacher, »sondern weit draußen in der Wüste. Völlig abgelegen. Am Ende der Welt. Wohin könnte man einen Sattelschlepper voller Raketen besser bringen?«
    »Handys funktionieren wieder«, rief der Pilot.
    Reacher zog sein Prepaid-Handy heraus, fand Neagleys Nummer. Drückte die grüne Taste. Neagley meldete sich.
    »Deans Haus?«, fragte er.
    »Deans Haus«, antwortete sie. »Todsicher. Ich bin in zwanzig Minuten dort.«

83
    Die Bell 222 war mit GPS ausgerüstet, aber nicht mit einem Empfänger, auf dessen Bildschirm eine Straßenkarte dargestellt war. Stattdessen lieferte er geografische Koordinaten, die blassgrün auf dem Display standen und sich im Flug dauernd änderten. Reacher wies den Piloten an, das Gebiet südlich von Palmdale anzusteuern und dort zu warten. Der Pilot war wegen des Treibstoffs nervös. Reacher wies ihn an tiefer zu gehen. Triebwerksausfälle in geringer Höhe überstanden Hubschrauber manchmal. Eine Landung mit Autorotation aus größerer Höhe war jedenfalls riskanter.
    Dann rief Reacher wieder Neagley an. Sie hatte sich Deans Adresse von Margaret Berenson in ihrem Hotel in Pasadena besorgt. Aber auch sie verfügte über kein GPS. Sie irrte hinter dem Licht zweier veralteter Scheinwerfer, die durch blau beschichtete Streuscheiben noch schwächer waren, durch die Nacht. Und die Mobilfunkverbindung war unzuverlässig. Sie riss zweimal ab. Bevor sie ein drittes Mal unterbrochen wurde, forderte er Neagley auf, Deans Haus anzusteuern und dort mit aufgeblendeten Scheinwerfern im Kreis zu fahren.
    Reacher ließ sich auf dem linken Vordersitz nieder und drückte seine Stirn an die Frontscheibe, genau wie Lamaison es getan hatte. Dixon und O’Donell übernahmen hinten die Seitenscheiben. So betrug ihr Blickwinkel hundertachtzig Grad, wahrscheinlich sogar mehr. Um ganz sicherzugehen, ließ Reacher den Piloten für den Fall, dass das Gesuchte weit hinter ihnen lag, ab und zu einen großen Kreis fliegen.
    Sie sahen nichts.
    Nur endlos weite Schwärze mit vereinzelten orangeroten Lichtpunkten. Vielleicht Tankstellen oder winzige Parkplätze vor kleinen Lebensmittelmärkten. Auf einsamen Straßen entdeckten sie gelegentlich Autos, aber keines davon war
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