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Trixie Belden entdeckt das Haus im Moor

Trixie Belden entdeckt das Haus im Moor

Titel: Trixie Belden entdeckt das Haus im Moor
Autoren: Julie Campbell
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vom Kunstverein
wollen kommen“, berichtete Brigitte. „Natürlich hoffen die meisten auf günstige
Gelegenheitskäufe.“
    Uli lachte. „Da werden sie sich
täuschen. Wir verlangen angemessene Preise. Und nach allem, was ich hier so
sehe, wette ich meinen Kopf darauf, daß Sie mindestens um zehntausend Mark
reicher sind, wenn der Tag vorüber ist, Fräulein Rachel.“
    „Oh, das wäre herrlich!“ sagte die alte
Dame atemlos.
     
    Als Trixie, Brigitte, Uli und Martin
gegen Abend wieder beim Stall der Willers anlangten,
wurden sie von Lilli erwartet. Die Kleine lief ihnen entgegen und rief: „Habt
ihr das Gold des alten Geizkragens gefunden? Wo hatte er’s versteckt? Zeigt es
mir sofort!“
    Trixie glitt aus dem Sattel. „Wir haben
überhaupt nicht nach Gold gesucht. Wir sind nicht einmal in die Nähe der
muffigen alten Ruine gekommen!“
    Lilli verzog das Gesicht. „Das glaub
ich dir nicht.“
    „Wir haben dir aber etwas mitgebracht“,
sagte Brigitte lächelnd und streckte Lilli einen Strauß Veilchen entgegen. „Fräulein
Rachel hat die letzten Blumen in ihrem Garten für dich gepflückt.“
    Die finstere Miene des kleinen Mädchens
hellte sich auf. Sie griff nach den Veilchen und sagte feierlich: „Vielen Dank,
Brigitte. Sie sind sehr hübsch.“ Dann drehte sie sich um und ging zum Haus,
wobei sie die Blumen behutsam in beiden Händen hielt.
    „Das kleine Ungeheuer ist menschlich
geworden“, bemerkte Martin halb spaßhaft, halb im Ernst.
    Trixie seufzte. „Ich wollte, sie würde
aufhören, über das versteckte Gold zu reden. Bald ist es soweit, daß ich selbst
daran glaube und mir auf der Suche danach in dieser verflixten alten Ruine den
Hals breche!“
     
     
     

Alles geht schief
     
    Die Vorbereitungen für die
Versteigerungen brachten sehr viel mehr Arbeit mit sich, als die „Rotkehlchen“
geahnt hatten. Es blieben ihnen nur zwei Abende, um gemeinsam zu Fräulein
Rachel zu fahren und ihr beim Packen zu helfen. Trixie schaffte es jedoch, fast
jeden Tag nach Martins Brühl zu reiten. Manchmal kam Brigitte mit, manchmal
Dinah. Und sie alle arbeiteten hart.
    Schließlich kam der Freitagabend heran.
Die Vorarbeiten für den großen Tag waren abgeschlossen. Trixie saß an Fräulein
Rachels Schreibtisch und sah auf die Drachendose nieder. „Jemand wird dich
kaufen, mein Alter“, sagte sie zu dem grünäugigen Fabelwesen und strich
zärtlich über den Deckel der Dose. „Hoffentlich gefällst du ihm so sehr wie
mir.“ Martin streckte den Kopf ins Wohnzimmer. „Jetzt schlägt’s dreizehn!“ stöhnte er. „Sie redet schon mit einem Drachen. Paß auf, daß man dich nicht als Hexe verbrennt!“ Trixie schnitt ihm eine Grimasse
und wollte den Deckel der schweren Dose schließen. Da entglitt er ihren Fingern
und schnappte mit einem Knall zu.
    Die Wirkung war verblüffend. Trixie riß
die Augen auf und rief: „Martin, komm zurück! Sieh dir das an!“
    Mit einem leicht schnarrenden Laut
öffnete sich eine kleine Tür auf der rechten Seite der Dose. Bis zu diesem
Augenblick hatte man keine Spur eines Einschnitts im Metall bemerkt, doch nun
teilte sich der eingravierte Drache plötzlich in zwei Hälften.
    „Ein kleines Geheimfach!“ stieß Trixie
hervor.
    „Hoffentlich ist’s mit Perlen und
Diamanten gefüllt!“ rief Dinah, die zusammen mit den anderen ins Wohnzimmer
gestürzt kam.
    Doch als sich das Türchen vollends
geöffnet hatte, kam nichts als ein kleiner Stoß gebündelter Briefe in gelben
Umschlägen zum Vorschein.
    Fräulein Rachel war ebenso aufgeregt
wie ihre jungen Gäste, als sie nach den Briefen griff. „Eine chinesische
Briefmarke!“ sagte sie verwundert und entknotete die alte Seidenkordel.
    Es war mucksmäuschenstill im Zimmer,
während die alte Dame die erste Seite des obersten Briefes überflog. „Oh, es
ist eine Nachricht meines Urgroßvaters an seine Frau. Er schreibt, er hätte ihr
zum ersten Hochzeitstag ein kostbares Geschenk geschickt.“
    „Und was war das für ein Geschenk?“
fragte Trixie.
    „Das schreibt er nicht. Hier steht nur,
er hätte viele seltsame Dinge gesehen, doch nichts, was diesem Geschenk
gleichen würde.“ Fräulein Rachel seufzte leicht. „Wir werden wohl nie erfahren,
was er seiner jungen Frau damals geschickt hat. Dieser Brief muß fast hundert
Jahre alt sein.“
    Am späten Abend, als die „Rotkehlchen“
nach Hause fahren wollten, war Martin nirgends zu sehen. Erst als Klaus
ungeduldig hupte, kam sein jüngerer Bruder aus Fräulein
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