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Trixie Belden 15 - Trixie Belden und der ungebetene Gast

Trixie Belden 15 - Trixie Belden und der ungebetene Gast

Titel: Trixie Belden 15 - Trixie Belden und der ungebetene Gast
Autoren: Julie Campbell
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daß er — oder sie — das Hochzeitsfest verdirbt!
    Nachdem das Brautpaar von allen Seiten fotografiert worden war, folgten Juliana mehr als dreißig junge Leute auf die Terrasse. Sie lief die Treppe hinauf, blieb stehen und hielt ihren Brautstrauß hoch. Dann warf sie die Blumen in die Menge. Viele Hände streckten sich danach aus, doch es war Dinah, die den Strauß auffing.
    „Du heiratest als nächste!“ sagte jemand, und Dinah kicherte.
    Trixie sonderte sich von den anderen ab und machte sich auf die Suche nach Fräulein Ryks. Sie war wild entschlossen, den Schwindler nicht mehr aus den Augen zu lassen, bis das Fest vorüber war. Am Springbrunnen traf sie Bobby und fragte ihn, ob er die alte Dame im Rollstuhl gesehen hätte. Er nickte und führte sie zu der langen Tafel mit Erfrischungen, die für die Gäste aufgebaut worden war.
    Fräulein Ryks begrüßte Trixie mit königlichem Kopfnicken. Plötzlich sagte Bobby: „Sie sieht aus wie jemand, den ich kenne.“
    Fräulein Ryks’ Oberkörper versteifte sich. Nur zu gern hätte Trixie ihre Augen hinter den dunklen Brillengläsern gesehen. Die alte Dame legte eine Hand auf den Arm des Wachtmeisters, der hinter ihr stand. Sie sah auf die goldene Uhr, die an einer Kette um ihren Hals hing, und sagte mit ihrer keuchenden Stimme: „Vielen Dank für Ihre Hilfe, Herr Wachtmeister. Mein Neffe wollte um sechs Uhr ein Taxi schicken, um mich abzuholen. Vielleicht könnten Sie mich jetzt zum Parkplatz bringen?“
    Trixie wurde sofort mißtrauisch. Der Weg zum Parkplatz würde den Wachtmeister für kurze Zeit vom Ort des Geschehens weglocken. Was auch immer der verkleidete Oliver Toliver vorhatte, er handelte bestimmt nach einem wohlüberlegten Plan.
    „Sie müssen unbedingt noch ein Glas Sekt trinken, ehe Sie gehen!“ warf sie rasch ein. „Und Sie werden doch nicht gehen wollen, ehe Juliana die Hochzeitstorte anschneidet?“ Fräulein Ryks fächelte sich mit ihrem Handschuh Kühlung zu. Schweißtropfen liefen über ihr geschminktes Gesicht.
    „Na gut“, sagte sie widerwillig. „Aber nur für einen Augenblick!“
    Selbst mit Bobbys Hilfe war es nicht leicht, Fräulein Ryks’ Rollstuhl zu schieben. Sie kamen gerade rechtzeitig zur Hochzeitstafel, um mitzuerleben, wie Juliana das erste Stück von der Torte abschnitt, sich auf die Zehenspitzen stellte und Pieter einen Bissen davon gab. Kameras wurden gezückt, die Gäste lachten und klatschten.
    Fräulein Ryks trank hastig ein Glas Sekt leer. Dann sagte sie energisch: „Meine liebe Trixie, ich muß dich jetzt wirklich bitten, mich zum Parkplatz zu bringen!“
    „Einen Augenblick noch“, erwiderte Trixie. Ihre Stimme zitterte leicht. Sie hatte sich vorgenommen, Fräulein Ryks alias Oliver Toliver zurückzuhalten, so lange es ging. „Ich will nur noch rasch einen Schluck Saft trinken. Es ist furchtbar schwül, nicht?“
    Ehe sie sich zum Tisch umdrehte, beobachtete sie, wie Fräulein Ryks die Handtasche öffnete, die in ihrem Schoß lag. Trixie war gerade groß genug, um über die Schulter der „alten Dame“ in die Tasche zu sehen. Das Sonnenlicht fing sich blitzend in einem metallenen Gegenstand, den Fräulein Ryks rasch mit einem Taschentuch bedeckte. Doch sie war nicht schnell genug. Trixie hatte schon erkannt, was es war: eine kleine Pistole.
    Ihr Herz klopfte wild. „Bobby“, sagte sie und gab sich alle Mühe, ihre Stimme ruhig klingen zu lassen, „bitte such mal schnell nach Uli und hole ihn her!“
    Fräulein Ryks schien sofort zu wissen, was das bedeutete. Sie ließ die Hand in der geöffneten Tasche, doch Trixie tat, als würde sie es nicht merken. Sehr langsam schob sie den Rollstuhl zwischen den Gästen durch, die in Gruppen im Garten standen und sich unterhielten. Immer wieder stellte sie Fräulein Ryks Nachbarn und Freunden von ihrer und Brigittes Familie vor, und die „alte Dame“ konnte nur steif dasitzen, höflich nicken und zwischendurch zornig murmeln: „Was soll das? Ich habe dir doch gesagt, daß ich nicht mehr bleiben kann! Ich muß sofort zum Taxi!“
    Trixie erwiderte nichts. Ihr Gesicht war zu einer höflichen Grimasse erstarrt, ihr Herz hämmerte. Kam Uli denn nicht endlich?
    Plötzlich sah sie ihn, wie er von der Terrasse her auf sie zugelaufen kam. Klaus und Martin folgten ihm.
    „Trixie!“ stieß er hervor, als er sie erreicht hatte, doch sie legte den Finger an die Lippen und deutete auf Fräulein Ryks’ Rücken. Da sagte Uli im Flüsterton: „Die Hochzeitsgeschenke sind
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