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Trixie Belden 06 - Trixie Belden und das Geheimnis in Arizona

Trixie Belden 06 - Trixie Belden und das Geheimnis in Arizona

Titel: Trixie Belden 06 - Trixie Belden und das Geheimnis in Arizona
Autoren: Julie Campbell
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interessant“, sagte Brigitte. „Aber ich kann um so weniger verstehen, weshalb sie Sie so im Stich gelassen haben. Haben sie irgendeine Erklärung abgegeben?“
    Er schüttelte wieder den Kopf. „Alles, was sie beim Weggehen gesagt haben, war etwas von dringenden Familienangelegenheiten . Ich begreife überhaupt nichts mehr. Ich habe sie immer gut behandelt und ihnen in allem freie Hand gelassen.“ Er seufzte. „Aber das ist mein Problem, nicht eures. Ich wünschte nur, ihr könntet wenigstens morgen noch hierbleiben, um das Fest La Posada mitzuerleben. Vielleicht wißt ihr, daß der Brauch auf einer alten mexikanischen Tradition beruht. Es geht darum, daß Josef und Maria auf ihrer Reise nach Bethlehem neun Tage lang nach einer posada suchten, einer Herberge. Am neunten Abend fanden sie dann den Stall, in dem Christus geboren wurde. Hier in Tucson wird La Posada nur an einem Abend gefeiert, aber in Spanien und Mexiko feiert man es neun Tage lang. Meistens gehen Schulkinder in einer Prozession von Tür zu Tür und bitten um Aufnahme. Die Kinder singen dabei eine alte spanische Litanei. Am Weihnachtsabend finden sie Einlaß , und dann geht das Ritual in ein Fest mit einer fröhlichen piñata über. Wißt ihr, was eine piñata ist?“
    „Nein“, antworteten die Jungen und Mädchen im Chor. „Im Haus, in dem die Prozession endet, hängt von der Zimmerdecke ein hübsch verzierter Tonkrug herab, der mit Zuckerwerk und kleinen Spielsachen gefüllt ist. Nun werden jedem Kind die Augen verbunden, und mit Stöcken versuchen sie den Krug zu zerschlagen. Wenn die piñata zerbricht, balgen sich die Kinder um die Sachen, die herausgefallen sind und auf dem Fußboden verstreut liegen.“
    „Und wann bekommen die Kinder ihre richtigen Geschenke- am nächsten Morgen?“ fragte Brigitte.
    „Ja und nein“, antwortete Onkel Tony. „Die Familien, die schon amerikanisiert sind, feiern das Weihnachtsfest auf amerikanische Art. Aber nach altem Brauch findet die Gaben Verteilung erst am 6. Januar statt, dem Dreikönigstag. Am Abend vorher füllen die Kinder ihre Schuhe mit Heu und stellen sie auf das Fensterbrett. Das Heu ist für die Kamele, und die drei Weisen zeigen ihre Dankbarkeit, indem sie dafür die Schuhe mit Geschenken füllen.“
    „Ach, das wäre etwas für Bobby!“ rief Trixie. „Er läßt es sich am Vorabend vor Weihnachten nie nehmen, Plätzchen und Milch für den Weihnachtsmann unter den Tannenbaum zu stellen.“
    „Bobby ist so goldig, daß ich beinahe froh bin, morgen wieder nach Hause zu kommen. Dann können wir Weihnachten doch mit ihm zusammen feiern“, meinte Brigitte heldenmütig.
    „Wir fliegen morgen nicht nach Hause!“ sagte plötzlich jemand.

    Trixie setzte sich kerzengerade auf. Der Jemand, der diese seltsame Feststellung gemacht hatte, war sie!
    „Tut mir leid…“, begannen Onkel Tony und Herr Link fast gleichzeitig, doch Trixie sprach weiter, als wäre sie ganz allein im Auto. Es kam ihr vor, als könnte sie gar nicht mehr aufhören, laut zu denken.
    „Wir Jungen und Mädchen könnten leicht für die Orlandos einspringen. Die Jungen haben oft in ihrer Freizeit im Schulcafe bedient, und wir Mädchen könnten Rosita bei der Hausarbeit helfen. Wir...“
    Trixie blieben die Worte im Hals stecken. Brigitte, Dinah und die Jungen starrten sie fassungslos an. Auf ihren Gesichtern stand der gleiche Ausdruck, der deutlich besagte: Hausarbeit in unseren Ferien? Bist du wahnsinnig geworden?
    Ich muß wirklich verrückt geworden sein, dachte Trixie entsetzt und wünschte sich nun sehnlichst , nicht so vorlaut gewesen zu sein. Es war wirklich das Vernünftigste, morgen wieder nach Hause zu fliegen. Sie schickte sich gerade an, ihren Fehler wieder gutzumachen und zu sagen: „Ach, ich habe ja nur Spaß gemacht“, als Onkel Tony am Straßenrand parkte.
    „Uff!“ stieß er erleichtert hervor. „Meinst du das ernst, Trixie? Das würde alle meine Probleme mit einem Schlag lösen! Ich zahle euch dafür genausoviel wie den Orlandos, zweihundert Dollar wöchentlich, und ihr habt immer noch Zeit genug, euch zu amüsieren.“
    Trixie schloß die Augen. Jetzt war es zu spät! Die „Rotkehlchen“ würden ihr das bestimmt nie verzeihen. Warum überlegte sie nie, ehe sie ihren Mund auftat? Das war das Schlimmste, was sie sich selbst und den anderen bisher angetan hatte: Zwei Wochen lang Arbeit und Schufterei, aber nichts von dem, worauf sie sich gefreut hatten. Wahrscheinlich würden sie nicht einmal Zeit
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