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Trixie Belden 04 - Trixie Belden entlarvt den falschen Onkel

Trixie Belden 04 - Trixie Belden entlarvt den falschen Onkel

Titel: Trixie Belden 04 - Trixie Belden entlarvt den falschen Onkel
Autoren: Julie Campbell
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die Augenfarbe von Dinahs Großeltern. Während sie alles wieder zusammenpackten, sagte Trixie nachdenklich: „Übrigens — was wird Onkel Tony denken, wenn er mich beim Abendessen sieht?“
    „Ich habe ihm vorgeschwindelt, daß du dich bei mir entschuldigt hättest“, erklärte Dinah.
    Trixie strich sich die Haare aus der Stirn. „Das wird er dir wohl kaum geglaubt haben. Na ja, er mißtraut mir sowieso — seit der Party, als er mich dabei ertappte, wie ich mir die Porträts ansehen wollte.“
    „Ja“, sagte Dinah, „sei froh, daß du nicht in einem Haus mit ihm zusammen leben mußt wie ich.“ Sie schauderte ein wenig. „Trixie, könntest du nicht das ganze Wochenende über hierbleiben? Ich würde viel ruhiger schlafen, wenn du mit im Zimmer wärst.“
    „Schrecklich gern“, versicherte Trixie. „Aber was wird meine Mutter dazu sagen?“
    „Ich rufe sie an!“ Dinah stürzte schon die Treppe hinunter und ließ Trixie in Gedanken versunken zurück. Was würde Onkel Tony unternehmen, wenn er merkte, daß sie ihn beide verdächtigen? Fünfzigtausend Mark waren eine Menge Geld. Es blieb nicht mehr viel Zeit übrig, ihn zu entlarven.
    „Ich muß etwas unternehmen“, murmelte Trixie entschlossen, „Heute nacht, wenn alle fest schlafen, werde ich mir den Inhalt des offenen Kamins im Terrassenzimmer ansehen — koste es, was es wolle!“

Onkel Tony zeigt die Zähne

    Während des Abendessens brachten Trixie und Dinah es irgendwie fertig, sich Onkel Tony gegenüber einigermaßen normal zu benehmen. Und er verriet seinerseits mit keinem Blick, daß er ihnen mißtraute. Nach dem Essen merkte Trixie, daß sie kaum mehr die Augen offenhalten konnte — kein Wunder, da sie in der vergangenen Nacht so wenig geschlafen hatte. Dinah erging es ähnlich.
    „Bin ich froh, daß Mutter mir erlaubt hat hierzubleiben!“ seufzte Trixie, als sie ins Bett stieg. Kaum hatte sie sich die Bettdecke übers Kinn gezogen, da schlief sie auch schon ein.
    Doch schon ein paar Stunden später erwachte sie wieder. Ein Blick auf das Leuchtzifferblatt von Dinahs Wecker zeigte ihr, daß es kurz nach Mitternacht war. Trixie kroch aus dem Bett und öffnete vorsichtig die Zimmertür. Im Haus war es sehr still. Schnell schlüpfte sie in den warmen Morgenmantel, den Dinah ihr geliehen hatte, und tappte barfuß über die Treppe hinunter in die Halle. Der Mond schien durch eines der Fenster und erfüllte den großen Raum mit fahlem Licht. Im Eßzimmer aber war es stockdunkel. Trixie versuchte die Finsternis mit den Augen zu durchdringen, konnte jedoch nicht einmal die Umrisse der Möbelstücke erkennen.
    Da wird mir wohl nichts anderes übrigbleiben, als Licht zu machen, überlegte sie. Sonst stolpere ich womöglich über irgend etwas und wecke das ganze Haus auf. Sie tastete sich an der Wand entlang, bis sie den Lichtschalter fand. Das leise Klicken klang in ihren Ohren wie ein betäubendes Krachen, und die plötzliche Helligkeit, die nun das Eßzimmer und die Terrasse erfüllte, blendete sie fast. Einen Moment lang stand sie wie festgebannt und wagte nicht, sich zu rühren.
    Bisher hatte Trixie keinerlei Furcht empfunden; jetzt aber zitterten ihre Hände, als sie die Flügeltür öffnete und über die Steinfliesen zum offenen Kamin schlich. Ihr war, als würde sie von überallher beobachtet.
    Eine Sekunde später stand sie vor der Feuerstelle — und fand sie leer! Vor Enttäuschung hielt Trixie den Atem an; dann aber erinnerte sie sich, daß an der gegenüberliegenden Wand des Terrassenzimmers ein zweiter offener Kamin sein mußte. Sie durchquerte schnell den Raum, bückte sich eifrig und wühlte in der Asche zwischen halbverkohlten Holzstücken.
    Da — etwas lag unter dem geborstenen Holzklotz versteckt: zwei Leinwandrollen! Die Rückseiten waren etwas versengt, aber nur die Ecken der Bilder waren angekohlt.
    Trixie kniete sich auf den Teppich, rollte die Leinwand hastig auf und strich die Bilder glatt. Dann seufzte sie unwillkürlich. Zwei Paar blaue Augen starrten ihr von den Porträts entgegen!
    „Was machst du hier?“

    Es war nur ein Flüstern, aber es kam aus so unmittelbarer Nähe, daß es Trixie förmlich in den Ohren gellte. Einen Augenblick lang war sie unfähig, sich zu rühren. Dann wandte sie langsam den Kopf und sah, daß Onkel Tony dicht hinter ihr stand. Er war vollständig angezogen, und sogar in diesem schrecklichen Augenblick bemerkte Trixie, daß er Segeltuchschuhe trug. Das erklärte, wieso es ihm gelungen war,
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