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Trattoria Finale

Trattoria Finale

Titel: Trattoria Finale
Autoren: Patrick P. Panahandeh
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unglückliche Todesfall, obschon traurig für Dimitrij und natürlich auch ein ärgerlicher Verlust für seinen Paten, dennoch ob seiner Aberwitzigkeit ein weiteres wunderbares Erinnerungsjuwel in der Schatztruhe meines bewegten und an Leichen nicht gerade armen Lebenslaufes ist. Schade nur, dass die Vita des dahingerafften Dobrovolsky dafür ein so jähes Ende finden musste. Aber das liegt in der Natur der Sache. Wie siehst du das, mein lieber Kostja?«
    Trigorin trat mit finsterer Miene näher und sah aus unergründlichen kalten Augen auf den Toten herab. Dann gab er eine betonungslose Kostprobe seiner ebenso kalten Stimme: »Dimitrij Dobrovolsky war wie ein Sohn für mich. Dieser rote Lebenssaft, der hier aus seiner Stirn auf den Boden fließt, ist wie mein eigenes Herzblut. Bedenkt das, wenn ich nun weiterhin sage, dass ich dies hier als Unfall ansehe.«
    Bei seinen letzten Worten blickte er Kai sehr fest in die Augen, sodass dem Kommissar angst und bange wurde und ihm ein kalter Schauer den Rücken hinunterlief.
    »Galubtschik, du bist zu gütig«, schnurrte Aglaia Tolstaja, die ihrem Herrn und Gönner gefolgt war. Auch sie sah Kai tief in die Augen und fügte hinzu: »Hat dieser gut aussehende Polizist das verdient?«
    Trigorin sah auf den Kommissar hinab und verzog spöttisch einen Mundwinkel, erwiderte jedoch nichts. Der Kriminalhauptkommissar wusste, dass seine nächste Äußerung, auf die nun alle gespannt warteten, für ihn lebensentscheidender war als der tote Russe auf dem Parkett. Er spürte den heißen Blick der Tolstaja, gleichzeitig meldete sich auch wieder jenes taube Gefühl im Schritt. Dieses gemahnte ihn zu den Worten: »Ich wäre Ihnen sehr dankbar, Gospodin Trigorin, wenn Sie diese unsägliche Dummheit, die ich eben begangen habe, als traurigen Unfall ansehen möchten.« Dann wollte er noch etwas auf die Äußerung Aglaias sagen, jedoch fielen ihm zu seinem Glück keine geeigneten Worte ein. Sie schien zwar etwas enttäuscht, quälte ihn aber auch nicht weiter.
    Jacques Assaraf ergriff wieder das Wort: »So sei es denn. Dimitrij Dobrovolsky war simpel, aber sauber. Ein treuer Mitarbeiter seines Paten, im Kreise von Freunden durch ein gutes russisches Projektil in ein besseres Dasein befördert. Bringen wir ihn am besten in die Kühlkammer, säubern den guten Holzboden von seinem teuren Blut und gedenken seiner beim Abendessen.«
    Ettore Violenza fügte hinzu: »Und tun wir weiterhin so, als sei nichts geschehen. Die Polizei brauchen wir nicht zu verständigen, sie ist bereits zur Genüge involviert.«
    Allgemeines Gelächter folgte auf Ettores letzte Bemerkung. Kai trieb es die Schamröte ins Gesicht, aber er war heilfroh, so billig aus der Nummer herausgekommen zu sein. Daher lachte er befreit mit. Die Leiche wurde fortgetragen und das Parkett gewischt. Eine Angestellte reichte Champagner. Rachel nahm ein Glas, nippte daran und raunte Kai zu: »Hervorragend, Kollege Mankowski. Einen Mafioso im Kreise seiner Kollegen zu erschießen und dafür nicht zur Rechenschaft gezogen zu werden, ist ein Kunststück, das Ihnen so schnell niemand nachmacht.«
    Kai grinste und antwortete: »Tja, schauen Sie nur gut zu und lernen Sie. Das Wochenende wird sicherlich noch sehr spannend werden.«
    B LINI MIT B ELUGA -K AVIAR
    Wenn man es mit Russen zu tun hat, zumal mit bewaffneten, darf ein Leckerli aus dem Land der Bären und Kalaschnikows nicht fehlen: Kein echter Russe wächst ohne Blini auf! Prijatnova appetita oder
∏риятного аппетита
!
    Zutaten:
    ¼ l Wasser (lauwarm)
    ½ Päckchen Trockenhefe
    1 Prise Zucker
    75 g Buchweizenmehl
    300 g Weizenmehl
    ½ l Milch (lauwarm)
    3 Eigelbe
    ½ TL Salz
    1 TL Zucker
    250 g Butter (zerlassen, geklärt und abgekühlt oder Gänseschmalz
    ½ l saure Sahne
    3 Eiweiße
    50 g Beluga Kaviar
    Zubereitung:
    Das lauwarme Wasser in eine kleine Schüssel gießen und die Hefe mit der Prise Zucker hineinstreuen. 2-3 Minuten stehen lassen, dann umrühren, um die Hefe völlig aufzulösen. 8 bis 10 Minuten an einen warmen, zugfreien Platz (abgeschalteter Backofen) stellen, bis die Lösung ihren Umfang verdoppelt hat. In eine große Schüssel 50 g Buchweizenmehl und 300 g Weizenmehl geben. Eine Vertiefung in die Mitte drücken und ¼ l lauwarme Milch und die Hefelösung hineingeben. Mit einem Holzlöffel das Mehl langsam mit der Flüssigkeit vermischen, dann kräftig schlagen, bis der Teig glatt ist. Die Schüssel lose mit einem Handtuch bedecken und 3 Stunden wieder an
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