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Traeume doch einfach weiter

Traeume doch einfach weiter

Titel: Traeume doch einfach weiter
Autoren: Cecily von Ziegesar
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war, Verantwortung zu übernehmen. Und
jetzt hatte Nate plötzlich das Gefühl, bereits zu diesem neuen Mann geworden zu
sein.
    Hey, das ging
aber schnell.
    Dan hatte etwas
gesagt, das bei ihm hängen geblieben war: Sein Leben lag vor ihm. Es wartete
hier in dieser schäbigen, völlig überfüllten Wohnung auf ihn. Das Mädchen, das
für ihn bestimmt war, stand quasi vor ihm, und deshalb war es seine Pflicht als
Ehrenmann, das Mädchen, das nicht für ihn bestimmt war, darüber aufzuklären.
    Er blickte sich
um, konnte Tawnys blondierte Mähne aber im Gewühl nirgends entdecken. Nate
zwängte sich zwischen den Tanzenden hindurch und ignorierte den merkwürdig
gebräunten kurzbeinigen Mann mit Sonnenbrille, der ihm fröhlich zuwinkte. Er
hatte keine Zeit für Smalltalk. Er hatte eine Mission.
    Als es ihm
schließlich gelungen war, sich bis zur winzigen Küche vorzukämpfen, zog er
sich auf die Arbeitsplatte und stellte sich hin. Von dort oben aus hatte er
einen guten Uberblick. Im Gedrängel entdeckte er endlich ein paar bekannte
Gesichter - Isabel und Kati hockten nebeneinander in einer Ecke und tuschelten
wie üblich. Das blasse, schlecht gelaunt aussehende Mädchen mit dem geschorenen
Schädel, dessen Name ihm gerade nicht einfiel, redete auf zwei kleine Jungs ein
- aber ansonsten war der Raum mit ihm völlig unbekannten Leuten gefüllt.
    Ah, da war sie.
Er erkannte sie sofort an den üppigen platinblonden Haaren, die ihr lockig über
die mit Sommersprossen gesprenkelten Schultern fielen, von denen eine nackt
war, weil der Träger ihres apricotfarbenen Tops heruntergerutscht war. Nate
musste zugeben, dass sie wirklich ziemlich sexy aussah. Sie presste ihren
knackigen Arsch an Chuck Bass, der sich obenrum mittlerweile freigemacht hatte
und mit nacktem Oberkörper auf den Re- mix eines Ciara-Charthits abrockte.
Igitt.
    Plötzlich zupfte
jemand an seinem Hosenbein, und als er hinuntersah, lächelte Serena zu ihm auf.
    »Wen suchst du
denn?« Sie stemmte die Hände auf die Küchentheke, um sich zu ihm raufzuziehen.
    »Hey.« Nate
streckte die Hand aus und half ihr hoch. Er war dankbar, dass seine alte
Freundin ihm Gesellschaft leistete.
    Serena sah in die
Richtung, in die Nate starrte, und entdeckte Tawny und Chuck, die eine fast schon
obszöne Tanznummer abzogen.
    »Ach Natie«,
flüsterte Serena ihm ins Ohr. Ihr Atem war süß und kitzelte angenehm. Es war
ein schönes, vertrautes Gefühl. »Du musst dir keine Sorgen machen. Chuck ist
bloß ein harmloser notgeiler Flachwichser und genau deswegen lieben wir ihn
doch.«
    »Ich mach mir
keine Sorgen«, widersprach Nate. »Das ist sowieso nichts Ernstes.«
    »Echt nicht?«,
fragte Serena. Aber sie kannte Nate gut genug, um zu wissen, dass man ihm
nichts glauben konnte. Er blickte wirklich gar nichts, wenn es um Mädchen ging.
    Schließlich ist
sie Schauspielerin. Sie spielt das Dummchen
nur.
    »Nein. Ich hab's
eine Zeit lang geglaubt, aber ich hab mich getäuscht«, sagte Nate. »Hey, wo
gehen die denn jetzt hin?« Tawny hatte Chuck an der Hand genommen und verschwand
mit ihm in einem anderen Raum.
    »Da ist das
Badezimmer«, sagte Serena.
    Doppel-Igitt.
    »Na ja, sollen
sie doch.« Nate zuckte mit den Achseln. Er hatte in seinem Leben ein Stadium
erreicht, in dem er sich nicht mehr für Mädchen interessierte, die auf Partys
mit irgendwelchen Typen, die sie kaum kannten, im Badezimmer verschwanden. Es
war ihm egal, was hinter dieser Tür passierte. Plötzlich entdeckte er Blair auf
der Tanzfläche. Sie war barfuß und tanzte strahlend und in inniger Umarmung
mit ihrem Bankertypen, der einen konservativen grauen Anzug anhatte. Als ihre
Lippen sich trafen, musste Nate die Augen schließen.
    »Okay, ich geh
dann mal«, murmelte er. Er hatte genug von der Party. Er warf Serena ein
schiefes Lächeln zu, sprang von der Theke und verschwand in der Menge.

 
    musik und abspann
     
    Serena blieb auf
der Theke sitzen und zog die Gauloise hervor, die sie sich hinter das linke Ohr
geklemmt hatte. Sie strich ihr »geliehenes« Kleid von Bailey Winter glatt und
zündete die Zigarette am Gasherd an. Nachdem sie einen tiefen Zug genommen
hatte, wandte sie sich wieder der Masse sich windender Leiber auf der
Tanzfläche zu.
    »Wo ist Nate
hin?« Blair stürmte in die Küche.
    »Keine Ahnung.«
Serena lachte und zog Blair zu sich auf die Theke hinauf. Sie reichte ihr die
glimmende Gauloise und betrachtete die Szenerie mit einem zufriedenen Lächeln
auf den perfekten Lippen. »Wo ist
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