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Traeume doch einfach weiter

Traeume doch einfach weiter

Titel: Traeume doch einfach weiter
Autoren: Cecily von Ziegesar
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Georgica?«, fragte Bailey und zog seine unnatürlich hoch
sitzenden dunklen Augenbrauen noch höher. »Das ist ja wunderbar!«
    »Georgia?« Blair
runzelte die Stirn. Wieso sagte Bailey immer so komische Sachen?
    »Nicht doch! Georgi-ca. Georgica Pond,
wo ich mein Sommerhaus habe. In East Hampton. Wo wir alle wohnen werden.« Er
runzelte besorgt die Stirn. »Fühlst du dich nicht wohl, Liebes?«
    Sekunde mal, in
den Hamptons? Den Hamptons, wo Nate und seine kleine Schlampe den ganzen Sommer
verbrachten? Wieso hatte er das nicht vorher gesagt?
    Ahem, hatte er
doch.
    »Doch«, sagte
Blair, schüttelte aber gleichzeitig den Kopf. »Mir geht es gut.«
    »Leider liegt
mein Gästehaus ziemlich nah am Grundstück der Nachbarn, aber die sind selten
da. Vielleicht kennst du sie ja sogar, Darling? Die Archibalds? Ich glaube, im
Moment wohnt nur ihr Sohn im Haus. Er müsste ungefähr in deinem Alter sein.
Ein verteufelt gut aussehender Bursche.«
    Oh doch, sie
kannte ihn. Und wie sie ihn kannte

 
    dreier auf dem dach
     
    Dan kletterte die
Leiter hinauf, drückte die Klappe zum Dach auf und stieg ins Dunkel der Nacht
hinaus. Das Gebäude war nicht so hoch, dass man den East River sehen konnte,
aber er konnte ihn riechen. Ein brackiger, leicht fischiger Geruch lag in der
Luft. Trotzdem hatte die Stadt etwas Verzaubertes, wie sie da so unter dem
sommerlichen Nachthimmel vor ihm lag.
    Er zündete sich
eine Camel an und saugte gierig daran. Durch die Teerpappe des Daches hindurch
spürte er das Wummern der Bässe und das dumpfe Kreischen der Feiernden unter
sich. Er hatte das Bedürfnis, allein und ganz in Ruhe zu überdenken, was
passiert war. Er schlenderte ein Stückchen weiter, um in den Hinterhof
hinunterzu- spähen, und wäre in der Dunkelheit beinahe über Bree gestolpert,
die im Lotussitz am Rand des Dachs saß. Sie hatte die Augen geschlossen und
ihren türkisfarbenen Zigeunerinnenrock um sich herum ausgebreitet.
    »Bree! Alles
okay?«
    »Hey, Dan«, sagte
sie ruhig. Sie öffnete die Augen und lächelte zu ihm auf. »Du rauchst.«
    Scheiße.
    Er warf die
glühende Kippe ins Dunkel. »Tut mir leid«, sagte er verlegen.
    »Du musst dich
nicht entschuldigen«, sagte sie mit einer Stimme, die so neutral war, dass sie
herablassend klang.
    Dan setzte sich
neben sie. Es war so dunkel, dass er im Hinterhof nur mit Mühe die Umrisse des
mickrigen Fliederbuschs und die glühenden Zigarettenspitzen der Raucher dort
unten sah.
    Er schloss die
Augen und versuchte sich vorzustellen, sie würden auf einem Berggipfel in
Pacific Northwest sitzen, was aber selbst seine ausgeprägte dichterische Vorstellungskraft
überstieg.
    die luft hier oben ist zu dünn, der sauerstoff reicht
nicht für zwei...
    »Du kannst gern
rauchen, wenn du willst. Das macht mir nichts aus«, sagte Bree. »Ich würde mir
nur wünschen, du würdest nicht rauchen, weil es schlecht für deine Gesundheit
und die Umwelt ist. Aber du bist ein freier Mensch. Du kannst machen, was du
willst.«
    Dan hatte keine
Lust, sich zusammenzureißen. Also schüttelte er eine neue Zigarette aus der
Packung und zündete sie an. Ah! Schon viel besser.
    »Es tut mir leid,
dass du mich hier oben suchen musstest«, entschuldigte Bree sich.
    Dan beschloss,
lieber nicht zu erwähnen, dass er nicht sie gesucht hatte, sondern einen ruhigen
Platz, um nachzudenken und Nikotin zu inhalieren.
    »Ich hab mir
gedacht, dass du dich sicher in Ruhe mit Vanessa unterhalten willst. Ich hatte
den Eindruck, dass ihr euch noch viel zu sagen habt.«
    Dan wusste nicht,
was er darauf antworten sollte. Ehrlich gesagt glaubte er nicht, dass er und
Vanessa den Rest des Sommers als... Freunde verbringen würden.
    Na ja, vielleicht
als Freunde, die sich gelegentlich ein paar Streicheleinheiten geben?
    »Ich bin echt
nicht sauer«, versicherte Bree ihm, und es klang ehrlich. »Wir haben doch
wirklich schöne Tage miteinander verbracht, findest du nicht?«
    »Doch, total«,
stimmte Dan ihr zu und nickte. Er wusste, was jetzt kommen würde.
    »Es war eine
intensive Erfahrung, dich kennenzulernen, dich verstehen zu lernen, als
Mensch, meine ich. So eine Begegnung ist immer wie eine magische Reise, empfindest
du das nicht auch so?«
    Oh Mann.
    »Mhm ja«, sagte
Dan. Ihr Philosophie-des-Lebens-Gelaber wurde allmählich langweilig. Er freute
sich schon darauf, es sich bald nicht mehr anhören zu müssen.
    »Und es ist
normal, dass man traurig ist, wenn die Reise endet«, fuhr sie fort. »Aber jetzt
trennen sich unsere
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