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Träum ich?: Roman (German Edition)

Träum ich?: Roman (German Edition)

Titel: Träum ich?: Roman (German Edition)
Autoren: Adena Halpern
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doch mit diesem Mist auf.«
    »Ich weiß es einfach, Jonah. Denn wenn es für mich den Richtigen gegeben hat, dann muss das für alle gelten. Die Welt ist groß. Es gibt so viele Menschen. Es ist nur eine Frage der Zeit.«
    »Ach ja?«, sagt er. »Und was ist mit deinem Traummann passiert? Ich dachte, du wärest verheiratet. Ich dachte, du wärest verliebt.«
    »Das stimmt auch, und es gibt gute, nein, sehr gute Gründe, warum wir nicht zusammen sein können. Aber deswegen darf ich dich noch lange nicht schlecht behandeln. Und das Gleiche gilt auch für dich. Du kannst Frauen nicht einfach schlecht behandeln, bloß weil du Angst hast, sie könnten merken, dass du dich selbst nicht leiden kannst. Du kannst nicht vorgeben, ein anderer zu sein, weil dann am Ende niemand mehr sehen wird, wie du wirklich bist, oder zumindest wird es sehr viel schwerer sein.«
    »Warum hast du mich dann angerufen? Warum lässt du mich wie einen Idioten dastehen?«
    »Weil ich dachte, ich könnte einfach so weitermachen wie bisher. Ich dachte, ich könnte so egoistisch und skrupellos sein, wie ich wollte, aber ich kann’s einfach nicht. Ich weiß, wie es ist, seinen Seelenverwandten zu finden. Ich kenne dieses Gefühl. Es ist vollkommen. Ich will nicht, dass dir das entgeht. Ich möchte nicht, dass du dein Leben ohne diesen inneren Frieden verbringen musst.«
    »Du bist ja verrückt«, erklärt Jonah und marschiert zur Tür.
    »Eines Tages wirst du mir dankbar sein. Verlass dich drauf.«
    »Hey, Lady, glaub ja nicht, ich wäre jemals in dich verliebt gewesen. Glaub nicht, ich hätte jemals die drei kleinen Worte gesagt, auf die du so versessen bist. Ich hab dich nie geliebt und wollte dich niemals glücklich machen. Glaub mir, so einer bin ich nicht.«
    Ich sage nichts, als er die Tür öffnet. Auf der Schwelle dreht er sich noch einmal zu mir um.
    »Meinst du vielleicht, du wärst so sexy? Vergiss es, Schätzchen. Ich hatte nur Langeweile, mehr nicht. Glaub mir, du wirst nie wieder von mir hören.« Er will sich schon umdrehen, sagt aber dann: »Eines noch: Du musst mal duschen!«, und knallt die Tür hinter sich zu.
    Irgendwie bin ich erleichtert, aber wegen Jonah. Er hat mich nie geliebt, also wird ihn der Fluch nie treffen. Obwohl ein Typ wie er vielleicht auch verflucht ist. Oder auch nicht. Vielleicht hat er etwas gelernt. Man kann andere Menschen nicht wie Dreck behandeln, bloß weil es einem dann besser geht. Das führt zu nichts.
    Ich nehme wieder die Karte aus meiner Hosentasche und starre sie an. Dann gehe ich ins Schlafzimmer und klappe mein Schmuckkästchen auf. Ich lege die Karte hinein und schließe es wieder. Vielleicht werde ich ab und an einen Blick darauf werfen, wenn ich es brauche, aber jetzt bin ich nur froh, dass sie da ist.

Zweiundzwanzig
    J eden Tag geht’s ein bisschen bergauf.
    Seit zwei Wochen stehe ich einfach jeden Morgen auf und mache mein Bett. Ich räume auf und gehe dann zu Starbucks. Dort hole ich mir einen großen Latte macchiato und eine Zeitung und durchforste die Stellenanzeigen. Bei manchen rufe ich an, manche notiere ich mir für später. Nächste Woche habe ich sogar schon ein Vorstellungsgespräch.
    Mittags gehe ich zu Selma ins Fitnessstudio. Normalerweise ist sie dann auf dem Laufband und verscheucht Carter immer wieder, daher steige ich aufs Laufband daneben, und wir unterhalten uns über das, was gerade so los ist. Manchmal gehe ich auch mit ihr nach Hause, und Dolly macht uns Mittagessen und ich bleibe bis zum Abendessen. In unserer Straße ist wieder alles beim Alten: Die Nachbarn grüßen sich, Dolly und Poolson streiten sich. Aber irgendwann kommen wir immer auf dasselbe Thema zu sprechen.
    »Eines Tages geht’s wieder bergauf, Süße«, sagt Selma.
    »Wir sind immer für dich da, vergiss das nicht«, sagt Dolly.
    Dann geht es mir besser, aber es dauert nicht lange, und es erwischt mich doch wieder kalt. Heute zum Beispiel fing es an zu regnen, gerade als ich Dollys und Selmas Haus verließ. Es war einer dieser Wolkenbrüche, die aus dem Nichts kommen und nur fünf Minuten dauern. Ich stand auf der Türschwelle und sah zu, wie der Regen auf die Straße prasselte. Es war so friedlich und still und ich hörte nur ein ganz leises Klingeln zu meiner Linken. Als ich den Blick dorthin wandte, sah ich, dass der Regen durchs Fallrohr tröpfelte. Keine Löcher, kein Stau in der Regenrinne. Es funktionierte perfekt.
    Und letztes Wochenende bat Rose mich, nach New York zu kommen und ihr bei den
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