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Toxische Typen

Toxische Typen

Titel: Toxische Typen
Autoren: Luis Bernardo u Ruby Stamateas
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weit, dass wir unsere Innerlichkeit dem Blick der anderen darbieten, in Erwartung einer Antwort, die tatsächlich nur wir uns geben können. Aber wir messen fremden Meinungen so großen Wert bei, wir lassen uns davon so sehr in den Bann ziehen, dass wir enttäuscht sind, wenn die erhoffte Antwort ausbleibt. Dann weinen wir, sind niedergeschlagen und glauben, unsere Welt würde zusammenbrechen und wir könnten gar niemandem mehr vertrauen. Uns ist, als hätte uns jemand ein Messer in den Rücken gerammt, und wir vergessen, dass daran Personen beteiligt waren, denen wir unsere Seele aus freien Stücken dargeboten haben.
    Die anderen sind Menschen wie Sie und ich und begehen auch mal Fehler. Wenn jedoch ein Fehler passiert, ist es das Beste, daraus zu lernen: in diesem Fall, dass es in zwischenmenschlichen Beziehungen Grenzen geben muss. Niemand kann Sie überrollen, wenn nicht Sie ihm die Erlaubnis und Macht dazu erteilen.
    Häufig werden Grenzziehungen von anderen als unfreundliche Haltung aufgefasst; sie helfen uns jedoch, zahlreiche ungute Erfahrungen zu vermeiden. Niemand als Sie selbst kann entscheiden, wer Zugang zu Ihrem engsten Kreis erhält. In Ihren persönlichen Beziehungen gesunde Grenzen zu ziehen, erspart Ihnen nicht nur allerlei Ärger, es gibt Ihnen auch die Freiheit, die Sie brauchen, um Entscheidungen zu treffen, die Sie Ihren Träumen immer näher bringen.
    Tag für Tag verwenden wir eine Menge Zeit darauf, mit anderen in Beziehung zu treten. In Schule und Studium, in der Arbeit oder auf Reisen tauschen wir uns mit anderen Menschen aus, aber nicht mit allen entstehen Bindungen.
    Eine Bindung zwischen zwei Personen ist eine Schlinge, die sie eint: im Beruf, in der Liebe oder im Freundeskreis. Es gibt Bindungen, die sich positiv auf uns auswirken, und solche, die einen negativen Einfluss ausüben.
    Manche Menschen gehen Bindungen nur in der Absicht ein, persönlichen Nutzen daraus zu ziehen, und für sie spielt es keine Rolle, welche Kosten oder welchen emotionalen Schaden das bei den anderen Beteiligten verursacht.
    Wie viele Frauen lassen sich von Männern verführen, die sie nur ausnutzen wollen, und umgekehrt? Wie viele Leute wollen Ihre Freunde sein, seit sie erfahren haben, dass Sie sich ein Häuschen auf dem Land gekauft haben und jedes Wochenende hinausfahren? Wie viele alte »Freunde« haben auf einmal Ihre Telefonnummer herausgekramt, als Ihr rasanter Aufstieg in der Firma bekannt wurde? Wie viele jahrelang nicht mehr gesehene Verwandten laden Sie neuerdings zum Essen ein, seit sie von Ihrem Erfolg erfahren haben?
    Mit ihnen allen können wir kommunizieren; Anrufe zu erwidern ist eine Frage der Höflichkeit. Das bedeutet jedoch nicht, dass wir eine engere Verbindung einzugehen brauchen. Persönliche Bindungen können uns nur innerhalb der Grenzen nahegehen, die wir selbst abstecken.
    Dennoch ist es für unseren Erfolg überaus wichtig, dass wir Bindungen aufbauen und pflegen. Ein gutes Netzwerk ist Gold wert. Das bezieht sich natürlich nicht auf Menschen, die über materiellen Wohlstand verfügen, sondern auf solche, die unser Potenzial erkennen und uns Mut machen. Eine Volksweisheit besagt zu Recht: »In die Familie wird man hineingeboren, Freunde sucht man sich selbst.« Ebenso verhält es sich mit Mentoren, die uns neue Erfolgschancen eröffnen.
    Vielleicht ist jemand, den wir erst heute kennengelernt haben, bereits morgen ein kostbarer Kontakt, der uns im Beruf neue Türen öffnet, ein unverhofftes Geschäft ermöglicht oder eine Idee hat, wie wir irgendein Problem lösen können.
    In welchem Umfeld Sie sich auch bewegen, gute Umgangsformen und Hilfsbereitschaft werden sich immer zu Ihrem Vorteil auswirken.
    Eine gute Möglichkeit, um gesunde Bindungen aufzubauen, besteht darin, den Menschen in unserer Umgebung mit Problemlösungen zur Seite zu stehen; man hat lieber mit jemandem zu tun, der Lösungen und gute Ideen bringt, als mit einem, der Schwierigkeiten macht.
    Das heißt nicht, dass wir für alle Konflikte, die es auf der Welt gibt, eine Antwort parat haben müssten; aber wir sollten den Menschen um uns herum so helfen, wie wir können. Mit helfen ist wiederum nicht gemeint, dass man dem anderen sagt, was er zu tun hat, sondern dass man ihm Gedanken mitteilt, die ihn einer möglichen Lösung näherbringen.
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    »70 Prozent [der unzufriedenen Kunden] kehrten einem Anbieter den Rücken, weil sie mit seinem Geschäftsgebaren in menschlicher Hinsicht unzufrieden waren.«
    Tom
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