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Totgelebt (German Edition)

Totgelebt (German Edition)

Titel: Totgelebt (German Edition)
Autoren: Karin Hagemann
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fehlt nur noch, dass du ihm dabei in die Wange kneifst“. Sie ging dabei auf Paula zu und kniff ihr übertrieben deutlich in die Wange. Lachend schob Paula ihre Hand weg, doch Anne ließ sich nicht abschütteln.
    „Bist du aber groß geworden.“, wiederholte Anne und versuchte dabei an Paulas Wange zu geraten. Paula wandte sich und versuchte sich zu drehen, so dass Anne nur noch an Paulas Rücken heran reichte. Sie begann Paula zu kitzeln. Diese flüchtete kreischend ins Wohnzimmer. Anne nahm die Verfolgung auf und bekam Paula vor der Couch zu fassen. Beide mussten laut lachen, Anne kitzelte Paula erneut, bis Paula keine Luft mehr bekam. Dann sah sie Anne tief in die Augen.
    „Ich liebe dich.“, sagte sie mit belegter Stimme. „Du bist die Eine, weißt du. Immer noch. Es wird nie eine andere geben.“ Paulas Stimme versagte. Anne nahm sie in ihren Arm und küsste sie vorsichtig, dann fordernder, intensiver, sicherer. Zu viel war zwischen ihnen inzwischen vorgefallen, zu wenig ausgesprochen, zu viel im Inneren versteckt gehalten worden. Trotzdem ließen sich jetzt beide fallen und versuchten die Gefühle neu zu ordnen. Paula versuchte die Probleme der vergangenen Monate auszublenden, den Kopf frei zu halten. Sie wusste, dass Anne ihr alles bedeutete, Anne war ihre Basis, ihr Leben. Ein Leben ohne Anne war für Paula unvorstellbar. Sie wünschte sich einfach nur die Leichtigkeit der Beziehung zurück. Sie sah Anne noch einmal mit einem tiefen Blick an, versuchte zu ergründen, was Anne dachte.
    „Du wirst immer die Eine bleiben.“, flüsterte Paula. Sie wollte, dass Anne das wusste, verinnerlichte, immer im Kopf hatte.
    „Ich weiß.“, sanft umfasste Anne Paulas Gesicht und ihre Lippen schmiegten sich an Paulas Lippen. Paula bekam eine Gänsehaut. Ihre Knie wurden weich.
    „Ich weiß, ich bin sehr schwierig. Ich fühle mich oft so unwohl, außen vor. Nur bei dir bin ich wahrhaftig und wirklich. Ein unglaublich gutes Gefühl. Lass nicht zu, dass uns das alles abhanden kommt.“, setzte Paula hinzu. Sie hatte das Gefühl, all das Ungesagte der letzten Monate komprimiert in ein paar gewichtige Worte fassen zu müssen. Das Gefühl, alles jetzt und hier, in diesem einen Moment bereinigen zu müssen. Vielleicht kam eine Situation wie diese so schnell nicht wieder. Sie wollte, dass Anne sie verstand, ihr Handeln nachvollziehen konnte und gleichzeitig wollte sie zeigen, dass Anne ihr alles auf der Welt bedeutete. Anne sagte nichts, sondern zog Paula stattdessen mit sich ins Schlafzimmer. Beide ließen sich aufs Bett fallen. Langsam zog Anne Paula die Kleidung vom Körper. Dabei hörte sie nicht auf Paula zu küssen. Überall spürte Paula Annes Lippen. Sie konnte nicht genau sagen, wo sich ihr Mund gerade befand. Ihre ganze Haut kribbelte. Sie ist so weich, dachte Paula. Annes Hände strichen Paulas nackten Körper entlang, verharrten an empfindsamen Stellen, bis Paula entsprechend reagierte.
    „Du machst mich verrückt“, hauchte Anne Paula ins Ohr. Annes schneller Atem an Paulas Hals entfachte Schauer bei Paula und erregte sie.
    „Möchtest du was Neues ausprobieren? Was möchtest du, sag es mir. Komm sag es mir.“, flüsterte Anne heiser in Paulas Ohr. Paula war nicht mehr im Stande zu antworten. Langsam verlor sie die Kontrolle über ihren Körper, konnte nicht mehr denken. Sie genoss einfach nur noch die Berührungen auf ihrer Haut. Sie wollte Anne spüren, sie wollte nur diese eine Frau, immer , morgens neben ihr aufwachen, mit ihr frühstücken, mit ihr die Zeit genießen, mit ihr das Leben teilen. Sie war sich in dieser Sekunde vollkommen sicher, dass sie diese Frau wieder komplett zurück in ihrem Leben haben wollte, ohne wenn und aber.
    „Ich habe das vermisst“, versuchte Paula noch einmal ihre Gefühle in Worte zu fassen. „Ich habe dich vermisst, ich brauche dich, dich und deine Nähe.“ Dann dachte und sagte sie gar nichts mehr und spürte nur, wie Anna langsam in sie eindrang.
     

10. Kapitel
     
    Montagmorgen traf Paula als Letzte ein. Max saß schon an seinem Schreibtisch und erweckte den Eindruck, als ob er das ganze Wochenende dort verbracht hätte. Er trank Kaffee und las dazu die Tageszeitung.
    „Morgen. Hast du dein Portemonnaie gefunden?“, begrüßte Paula ihren Kollegen.
    Max schaute auf „Nein, nichts, nirgendwo. Ich habe schon im Fundbüro nachgefragt. Aber wer gibt da schon ein Portemonnaie ab. Habe auch schon alles sperren lassen. Ich warte jetzt noch mal diese Woche ab,
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