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Totenmesse - Patterson, J: Totenmesse - Step on a Crack

Totenmesse - Patterson, J: Totenmesse - Step on a Crack

Titel: Totenmesse - Patterson, J: Totenmesse - Step on a Crack
Autoren: James Patterson
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Acht-Stunden-Schicht.«
    »Falls Sie Angst haben, lebenslänglich zu kriegen, habe ich gute Nachrichten.« Ich schaltete das Aufnahmegerät aus, das ich in meine Jackentasche gesteckt hatte.
    »Ich werde alles mir Mögliche tun, damit Sie die Todesstrafe bekommen, Jack.«

114
    Es war acht Uhr abends und längst dunkel geworden, als ich in der Nähe eines kleinen Hauses auf der Delafield Avenue in Riverdale hielt, einem der schicken Viertel in der Bronx und nur ein paar Straßen vom Manhattan College entfernt, wo ich gelernt hatte, zu denken, zu analysieren und ein besserer Mensch zu werden.
    Fünf Minuten zuvor hatten wir zwei Straßen weiter auf einem Kundenparkplatz unseren Plan besprochen. Steve Reno und seine Jungs hatten sich schon rund ums Haus postiert und überwachten es mit Kameras und Mikrofonen.
    Es war Zeit, den letzten und stinkigsten Müllsack abzuholen.
    Den internen Kontakt. Denjenigen, den Jack den »Saubermann« genannt hatte.
    Laut einem unserer Heckenschützen, der auf der Gartenmauer positioniert war, befand sich unser Verdächtiger im Moment im Erdgeschoss und beendete mit seiner Familie gerade das Abendessen. Rippchen mit allem Drum und Dran - Bratensoße, Kartoffelbrei und Spargel, berichtete der Heckenschütze.
    Ein blauer Lincoln fuhr an mir vorbei. »Wagen aus südlicher Richtung«, meldete ich über Funk. Der Wagen mit einem Flughafentaxi-Schild im Seitenfenster hielt vor dem Haus des Verdächtigen.
    »Sieht aus, als wäre das Taxi da, um ihn abzuholen«, stellte ich fest. »Wo ist er jetzt im Haus?«

    »Gerade nach oben gegangen«, antwortete der Heckenschütze.
    »Was macht er dort?«, fragte ich.
    Kurze Pause. »Hände waschen. Gut, er ist fertig. Geht wieder nach unten.«
    »Aufgepasst, Steve«, kündigte ich über Funk an. »Ich gehe rein.« Ich stieg aus meinem Wagen. Das würde echt gut werden. Hoffte ich jedenfalls.
    »Sie können weiterfahren«, sagte ich dem Taxifahrer, dem ich vor den sauberen, schmalen Stufen zum Haus meine Marke zeigte. »Sein Flug wurde gerade gestrichen.«
    Ich drückte auf den Klingelknopf und kauerte mich neben die pingelig geschnittene Hecke. Neben der Tür befand sich ein kleines Fenster, durch das ich sah, wie eine Frau und drei Kinder mit geübter Effizienz den Esstisch abräumten.
    Ich denke, sie waren nicht eingeladen, mit ihrem Papa nach Costa Rica zu fliegen.
    Jemand kam am Fenster vorbei. Ich zog meine Waffe.
    Mit einem riesigen Rollkoffer und einem schwarzen Bordkoffer kämpfend, machte Paul Martelli ein verdutztes Gesicht, als er sah, dass das Flughafentaxi ohne ihn losgefahren war. Das war der passende Moment für mich, aus meiner Deckung zu treten.
    »Paul, wie geht’s?«, grüßte ich ihn. »Komisch, Sie hier so zu sehen. Ich habe gerade mit einem Freund von Ihnen geredet. Jack. Er lässt Sie grüßen.«
    Die Augenlider des FBI-Unterhändlers begannen aufgeregt zu flattern, und auch seine rechte Hand, in der er den Koffer hielt und die seiner im Halfter steckenden Waffe am nächsten war, zitterte.
    Ich zeigte ihm meine Glock, die ich bereits neben meinem
Bein hielt, als plötzlich die Laserpunkte von drei Scharfschützengewehren auf seiner Brust tanzten wie ein Schwarm wütender, roter Bienen.
    »Das wäre eine dumme Entscheidung, nach der Waffe zu greifen«, riet ich ihm ab. »Aber ich würde gerne sehen, wie Sie es versuchen, Saubermann.«

115
    »Ich wi-wi-will einen Anwalt«, stammelte Paul Martelli eine halbe Stunde später in meinem Großraumbüro in Manhattan, wo er mit Handschellen an meinen Schreibtisch gefesselt worden war.
    Sein abgebrühtes, ruhiges Benehmen, das er vor der St. Patrick’s Cathedral an den Tag gelegt hatte, war auf wunderliche Weise verschwunden. Seine Hände zitterten, und unter seinen Armen zeichneten sich Schweißflecke auf dem Hemd ab. Draußen auf dem Flur wartete eine ganze Armee FBI-ler, die ihn sich vorknöpfen wollte. Aber erst war ich an der Reihe.
    Es gab eine Sache, die er mir erklären musste.
    Jack hatte bereits das meiste erzählt. Wie er und Martelli nach der Geiselnahme im Rikers-Island-Gefängnis rasch Freundschaft geschlossen hatten. Wie sie herausgefunden hatten, dass sie einen unermesslichen Hass gegen das System hegten; wie beide das Gefühl hatten, die Bezahlung sei unter aller Sau.
    Martelli hatte während der Belagerung als interner Kontakt fungiert. Er war das Gehirn im Hintergrund gewesen, das die Fäden in der Hand gehalten hatte. Da er das Drehbuch geschrieben hatte, hatte er unsere
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