Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Totenmahl - Totenmahl - Death Dance

Titel: Totenmahl - Totenmahl - Death Dance
Autoren: Linda Fairstein
Vom Netzwerk:
und Burkas zurücklaufen, wenn hier die Studentinnen sogar aus Kanada zu ihm kommen und es regelrecht darauf anlegen, von ihm aufs Kreuz gelegt zu werden?« Mein Gegner lachte, also fuhr Moffett fort. »Miss Cooper hat in dieser Hinsicht keinerlei Sinn für Humor. Können Sie sich die Dame bei einem Rendezvous vorstellen? Sobald ein Kerl sie anmacht, haut sie ihm wahrscheinlich eine runter. Kein Wunder, dass sie noch immer ledig ist.«
    Ich drehte mich um und ging zu meinem Tisch. Der Stenograf legte seine Zeitschrift beiseite und setzte die Finger auf die Tastatur.
    »Fürs Protokoll, Euer Ehren. Ich wiederhole meinen Antrag auf U-Haft für den Angeklagten.«
    »Wie wollen Sie auf schwere Vergewaltigung plädieren, wenn es keine Gewaltanwendung gab, Fräulein?«
    Noch ein Fräulein oder Liebes, du Idiot, und ich schicke das Protokoll umgehend an den Rechtsausschuss. Als Moffett das letzte Mal zur Wiederwahl anstand, hatte er es nur mit Mühe und Not geschafft, von diesem Gremium bestätigt zu werden.
    »Die Opfer waren nicht in der Lage, ihre Einwilligung zu geben, Euer Ehren. Der Angeklagte machte sie willenlos, indem er ihnen ohne ihr Wissen ein Betäubungsmittel verabreichte.«
    »Euer Ehren«, sagte Eric Ingels. »Es gibt keine Beweise, dass mein Klient diesen Zeuginnen irgendwelche Betäubungsmittel verabreicht hat. Die Hälfte aller jungen Amerikanerinnen nehmen irgendwelche Beruhigungsmittel ein.«
    »Ganz recht, Alexandra. Wie soll ich wissen, dass die Mädchen die Pillen nicht selbst eingeworfen haben? Dass sie sich an nichts erinnern, bedeutet gar nichts. Vielleicht waren sie zu betrunken, um sich zu erinnern.«
    »Keine der beiden Frauen hatte irgendwelche Medikamente eingenommen, ob mit oder ohne Rezept. Sie haben Xanax nicht freiwillig genommen. Deshalb gehe ich von einem Verbrechen aus. Sie haben nicht viel getrunken und waren nicht betrunken. Sogar der Angeklagte hat zugegeben -«
    »Ihnen gegenüber?«
    »Nein, Euer Ehren. Wir haben mit Zustimmung eines der Opfer ein Telefonat aufgezeichnet.«
    »Ich dachte, er hätte nichts gestanden?« Der billige rote Granat in Moffetts Ring wirkte an seinem knotigen Finger wie eine Warze, als er damit in meine Richtung wedelte.
    »Nicht mir gegenüber. Aber er hat einer der Zeuginnen gegenüber zugegeben, dass sie kaum Alkohol getrunken hatte.«
    »Dieses Medikament - wie wirkt es? Ist es ein Aphrodisiakum?« Der Richter drehte grinsend an seinem Ring. »Sie hätten versuchen sollen, wach zu bleiben.«
    Ich war früh aufgestanden, um meine Hausaufgaben zu machen. »Es legt das zentrale Nervensystem lahm.«
    »Das tut Alkohol auch, Euer Ehren«, warf Ingels ein.
    »Darauf will ich ja gerade hinaus. Wenn Sie mich bitte ausreden lassen würden. Meine Zeuginnen haben Bourbon getrunken, der an sich schon das zentrale Nervensystem beeinträchtigt. Sengor hat -«
    » Doktor Sengor, Ms Cooper.«
    »Es ist mir egal, ob er Doktor ist oder Indianerhäuptling; er ist in mehreren Punkten einer der schwersten Straftaten angeklagt, die es gibt«, sagte ich.
    »Voreilig angeklagt.«
    »Dürfte ich zu Ende sprechen, Euer Ehren?«
    »Sicher«, sagte Moffett und wedelte mit dem Ärmel seiner schwarzen Robe in Eric Ingels Richtung. »Lassen Sie sie ausreden. Ich kenne Alexandra. Wenn sie erst einmal ihren Arm so in die Hüfte stemmt und ihr Zahnpastalächeln ablegt, ist sie erst glücklich, wenn ich sie ausreden lasse.«
    »In der Packungsbeilage der Pillen, die er vermutlich vorletzte Nacht benutzt hat, wird ausdrücklich davor gewarnt, sie zu zerkleinern oder zu zerkauen, da sie ihre Wirkung langsam entfalten sollen. Deshalb hat der Angeklagte ein ganzes Röhrchen Xanax -«
    »Wie viele Pillen soll er Ihrer Meinung nach benutzt haben?«
    »Ich weiß es nicht, Euer Ehren. Ein Glasfläschchen enthält normalerweise zwölf Tabletten, aber es war leer. Nachdem das Labor die Blut- und Urinproben der beiden Frauen analysiert hat, wird es eine Schätzung abgeben können.«
    »Fahren Sie fort.«
    »Die Kombination der beiden starken Substanzen führt zu einer sofortigen Sedierung, möglicherweise Bewusstlosigkeit. Häufig kommt es zu einer Atemdepression -«
    »Was heißt das?«, fragte Moffett.
    »Tod, Euer Ehren. Eine Überdosis in Kombination mit Alkohol hätte die Frauen umbringen können.«
    »Euer Ehren, Sie werden nicht erwarten, dass ich schweigend mit anhöre, wie Ms Cooper ihrer Fantasie freien Lauf lässt. Niemand ist gestorben.«
    Moffett schien sich mehr für den Vollzug des
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher