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Tote Fische beißen nicht: Ein neuer Fall für Pippa Bolle (German Edition)

Tote Fische beißen nicht: Ein neuer Fall für Pippa Bolle (German Edition)

Titel: Tote Fische beißen nicht: Ein neuer Fall für Pippa Bolle (German Edition)
Autoren: Auerbach , Keller,
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Menschenschlag. Alles geht – vorausgesetzt, ein Problem wird gelöst, ohne dass man dabei ins Schwitzen gerät …«
    Pippa stimmte in die Heiterkeit ihrer Fahrerin ein. »Höchst sympathisch!«
    Sie ahnte nicht, dass sie in den folgenden Wochen oft an Pias Worte denken – und lernen würde, nach dieser Maxime zu handeln …

Kapitel 3
    W ir sind fast da!«, verkündete Pia und bog in einen Kreisverkehr ein, der den Anfang einer schattigen Allee mit knorrigen alten Bäumen bildete. Etwas ungeschickt, da sie gleichzeitig ihr Seitenfenster herunterkurbelte, verließ sie das Rondell wieder.
    »Riechst du es, Pippa? Steineichen, Buchen, Tannen, Fichten … das ist echter Wald! Der See ist auch nicht mehr weit. Nur noch diesen Hügel hinauf, dann sind wir da.«
    Genießerisch sog Pia die würzige Luft ein und nickte zufrieden, als Pippa ebenfalls ihr Fenster öffnete.
    »Das ist meine neue Heimat«, sagte Pia. »Sobald ich durch diese Allee fahre, setzt bei mir absolute Entspannung ein, es ist wie Magie. Ich bin endlich angekommen.«
    »Funktioniert das immer? Und bei jedem?«
    »Versprochen. Ich werde Pascal bitten, dir dabei zu helfen. Und die Legrands und den See und die Wälder und die Schwarzen Berge …«
    Pia ging vom Gas, da sie an eine Kreuzung kamen. Auf der linken Straßenseite bemerkte Pippa eine Gendarmerie und einen einladenden Landgasthof.
    »Ist es das?« Pippa deutete aus dem Fenster.
    Pia schüttelte den Kopf. »Das ist die Auberge Bonace, Pascals größte Konkurrenz.«
    »Ein besserer Koch als er selbst?«
    »Nie im Leben – es gibt keinen besseren als Pascal«, sagte Pia entrüstet, »allein die Vorstellung grenzt an Majestätsbeleidigung. Aber dass die Legrands sich mit Pascal einen ortsfremden Nachfolger gesucht haben, ist für Thierry Didier, den Patron der Auberge, eine Kröte, die er nicht zu schlucken bereit ist. Er und seine Frau sind mit einer ganzen Heerschar jugendlicher Tyrannen gesegnet, und die würden sie nur zu gerne bei den Legrands in die Lehre schicken, damit diese sich bei Onkel und Tante nützlich machen – und erben.«
    »Onkel und Tante?«
    »Cateline Didier ist Lisette Legrands Schwester. Allerdings ist das Verhältnis der Familien zueinander kompliziert, und das hat leider auch mit unserem neuen Haus zu tun.«
    »Klingt spannend. Wie viele dieser Tyrannen gibt es denn?«
    »Jetzt noch vier.«
    Pippa lächelte erfreut. »Ah, wie die Kästner-Kinder auf Schreberwerder.«
    »Nein.« Pia schüttelte den Kopf. »Wie der harte Kern um Billy the Kid.«
    » Zum Angeln woll’n wir geh’n, zum Angeln woll’n wir geh’n und Rudi heut verlieren seh’n …«, schmetterten die Männer im Bus, wobei die Lautstärke eine deutlich größere Rolle spielte als die gesangliche Harmonie. Rudi lachte am lautesten, als sein Name fiel, und stimmte die nächste Strophe an: »Zum Angeln woll’n wir geh’n, zum Angeln woll’n wir geh’n und Blasko heut verlieren seh’n …«
    Tatjana Remmertshausen verdrehte die Augen. »Das ist wie auf einem Pfadfinderausflug. Noch ein paar Strophen, und ich steige aus.«
    »Macht doch Spaß!«, rief Sissi Edelmuth und quietschte vor Vergnügen, als auch sie als Verliererin besungen wurde.
    »Frisch verheiratet habe ich diesen Quatsch noch begeistert mitgemacht«, sagte Tatjana gallig. »Mittlerweile habe ich mich weiterentwickelt.«
    »Du angelst jetzt selbst?«, fragte Sissi und riss beeindruckt die Augen auf.
    »Fische bestimmt nicht«, murmelte Tatjana und sah gelangweilt aus dem Fenster.
    »Wir sind in Revel, bitte alles aussteigen!«, rief Rudi Feierabend munter, stellte den Bus auf einem großen Parkplatz ab und öffnete die Türen. »Samstagsmarkt. Und Essen fassen! Blasko, hast du die Einkaufslisten verteilt?«
    Alle nickten, während Blasko Maria Krabbe markig schnarrte: »Alle Listen am Mann!«
    »Danke, Blasko, wenn wir dich nicht hätten.« Rudi schlug seinem Angelkollegen auf die Schulter. »Dann erwarte ich euch in zwei Stunden mit eurer Beute am Kühlwagen, Freunde.«
    Die Insassen stiegen aus, streckten sich und strebten in Richtung Wochenmarkt.
    Tatjana Remmertshausen wandte sich an ihren Mann. »Ich gehe zum Touristenbüro und schaue, ob ich ein paar interessante Dinge finde, mit denen ich mir hier die Zeit vertreiben kann. Du übernimmst doch meine Einkäufe?«
    Ohne seine Antwort abzuwarten, drückte sie ihm ihre Liste in die Hand, drehte sich auf dem Absatz um und ging. Die Miene ihres Mannes verdüsterte sich, während er
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