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Torchwood 3: Langsamer Verfall (German Edition)

Torchwood 3: Langsamer Verfall (German Edition)

Titel: Torchwood 3: Langsamer Verfall (German Edition)
Autoren: Andy Lane
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sagte Gwen und zog die Augenbrauen hoch. „Ich weiß immer gern, was von mir erwartet wird.“
    „Das Problem ist“, sagte Jack, „dass wir nicht wissen, was da drin vor sich geht. Es ist immer schwer, sich eine Taktik zurechtzulegen, wenn man nicht weiß, was auf einen zukommt. Wenn man es trotzdem versucht, steht man nachher einem Panzer gegenüber und ist nur mit einem Luftgewehr bewaffnet. Oder man ist gezwungen, einen Moskito mit einem Großkalibergewehr abzuschießen. Die beste Taktik ist, keine zu haben. Einfach nach Gefühl vorgehen.“
    „Und was passiert, wenn alles schiefgeht?“
    „Das ist das Tolle daran, keine Taktik zu haben“, grinste Jack. „Was auch passiert, hinterher kannst du behaupten, das sei alles Absicht gewesen.“
    Er ging in Richtung des Gebäudes voran. „Nach den Plänen zu urteilen, die Toshiko ausgegraben hat“, sagte er über die Schulter, „ist irgendwo an dieser Seite eine Tür. Da gehen wir rein.“
    „Taktik?“, murmelte Gwen.
    „Nächstliegende Tür“, antwortete Jack.
    An der Tür hing ein Vorhängeschloss, aber nach ein paar Sekunden Bearbeitung mit dem Leatherman sprang es auf.
    „Wo hast du das gelernt?“, fragte Owen beeindruckt.
    „Das bekommt man so nebenbei mit, wenn man bei der Polizei ist.“
    Die Tür öffnete sich nach innen in einen Korridor, der am ganzen Gebäude entlang führte. Jack schaute in beide Richtungen und deutete dann nach rechts. „Owen, Tosh – ihr geht da lang. Gwen und ich gehen nach links. Kundschaftet alles aus, aber seht zu, dass ihr nicht entdeckt werdet. Wir treffen uns hier in zehn Minuten wieder. Fasst nichts an und achtet darauf, keinen Alarm auszulösen.“
    „Taktik!“, sagte Gwen leise und hob den Vogelkäfig auf.
    „Gesunder Menschenverstand“, sagte Jack.
    Während Owen und Toshiko nach rechts gingen, nahmen Jack und Gwen den Weg nach links. Der Boden war an den Seiten staubig, aber in der Mitte sauber. Außerdem konnte Gwen Radspuren im Dreck erkennen. „Hier herrschte ganz guter Verkehr“, sagte sie und neigte ihren Kopf in Richtung der Spur. „Nicht lange her.“
    „Mir wäre viel wohler, wenn wir wüssten, was dieser Scotus eigentlich vorhat“, gab Jack zu. „Dann könnten wir einfach reinstürmen und es unterbinden. So ein Ärger, dass wir es
erst
herausfinden müssen und ihn
dann
aufhalten können. Das macht es kompliziert.“
    Sie gingen an einer Reihe Metalltüren mit dicken Glasfenstern in Augenhöhe vorbei. Gwen nahm an, dass die kleinen Kontrollboxen neben den Türen dazu dienten, die Temperatur zu regeln. Sie blickte durch eines der Fenster und konnte außer einem Flattern in der Dunkelheit nichts erkennen. Es konnte von einer Spiegelung herrühren oder von einer Motte, einer Fliege oder Ähnlichem. Sie legte die Hand flach an die Tür und glaubte, dass sie ein Beben fühlte, doch sie war sich nicht sicher.
    Ihr Blick fiel in den rechten Korridor. Toshiko und Owen waren wohl um eine Ecke gebogen. Sie waren allein.
    Jack hatte mittlerweile das Ende des Korridors erreicht. Dort hing ein Feuerlöscher an der Wand, der vollkommen mit Staubflocken bedeckt war. In der Wand befand sich eine Tür. „Wollen wir mal nachsehen, was drin ist?“, fragte Jack.
    „Taktik?“, lächelte sie.
    „Leichtsinn“, grinste er und öffnete schwungvoll die Tür.
    Owen und Toshiko gingen vorsichtig ihre Hälfte des Korridors entlang. Der Boden war mit schwarzen Resopalkacheln gefliest und die Wände nur teilweise gestrichen. Rechteckige Neonlampen hingen an Ketten von der Decke herab und am Ende des Korridors erkannten sie eine doppelflügelige Tür. An deren Unterkante waren Plastiklippen befestigt, die beim Öffnen auf dem Boden entlangschleiften, wenn man nach den halbrunden Spuren gehen konnte, die auf den Fliesen erkennbar waren. Toshiko nahm an, dass sie die Feuchtigkeit draußen halten sollten. Was immer sich auch auf der andern Seite befinden mochte, es war wenigstens zeitweise den Elementen ausgesetzt.
    Toshiko blieb mit dem Fuß an einer hervorstehenden Fliese hängen und taumelte gegen die Wand. Sie hob die Hände, um sich abzustützen. Eine tiefe Vibration übertrug sich aus der Wand in ihre Handflächen. Sie zog sie weg und bemerkte, dass sie die Vibrationen immer noch spüren konnte, weil sie auch durch den Boden und die Luft übertragen wurden.
    „Hörst du etwas?“, fragte sie Owen.
    Er neigte den Kopf, um zu horchen. „Herzschlag?“, fragte er unsicher.
    „Generator“, korrigierte sie.
    Owen
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