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Topchter der Köingin Tess 1

Topchter der Köingin Tess 1

Titel: Topchter der Köingin Tess 1
Autoren: cook
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Monat des gebissenen roten Mondes, wird eine Allianz des Herzens schmieden, die Mächtigen wie Spielfiguren führen und das verdorbene Blut vertreiben, das sich im Süden erhebt.«
    »So wurde es mir erzählt«, entgegnete ich, wobei ich mich mit Mühe daran hinderte, die Zähne zusammenzubeißen. Und wenn ich je herausfinde, wer das im Jahr meiner Gehurt mit Blut an die Tore jeder königlichen Familie geschrieben hat, dann lasse ich die Schuldigen auspeitschen, kielholen und aufspießen. Nicht notwendigerweise in dieser Reihenfolge.
    Sie kicherte über meine verärgerte Miene, doch ich konnte daran nichts lustig finden. Viele Herrscherfamilien, vor allem die in den südlicheren Reichen, fassten das so auf, dass ich eines Tages Krieg gegen sie führen würde, und hatten daher beschlossen, mich lieber schon als Kind ermorden zu lassen. Andere waren bereit, ein Risiko einzugehen, und setzten darauf, dass ich ihren Sohn heiraten und ihnen Ruhm und Reichtum bringen würde. Ich wusste nur, dass dieses höllenverbrannte Hirngespinst mir das Leben höllenverbrannt schwer gemacht hatte. Wer wollte schon mit einem Mädchen tanzen, über dessen Kopf so etwas Düsteres hing?
    »Pah«, verkündete sie, zog meine Hand vor ihr Gesicht und blies kalt gegen meine Handfläche. »Du gehst auf eine Reise. Schon sehr bald. Bereite dich besser darauf vor.«
    Mein Ärger ließ nach, als sie endlich begann, die erwarteten Sprüche von sich zu geben. Ich war überzeugt, dass sie etwas Hörenswertes zu sagen hatte, also lockerte ich meinen verspannten Arm, und sie zog die Hand noch näher heran. »Eine Hochzeitsreise?«, half ich ihr auf die Sprünge und fragte mich allmählich, ob dieser Rauch noch etwas anderes enthalten mochte als Holzasche. Und warum hatte sie einen Steinbrocken und eine Feder auf dem Tisch liegen? »Mein Verehrer ist frühzeitig eingetroffen«, versuchte ich es erneut.
    »Ach, tatsächlich?«, erwiderte sie säuerlich. »Hier.« Sie strich mit einem schmuddeligen Fingernagel an einer Furche in meiner Handfläche entlang. »Veränderungen, nicht von dir selbst hervorgerufen. Du wirst zu Pferde reisen, dann per Schiff, dann wieder zu Pferde.«
    Ich legte die andere Hand an die Kehle und schnappte aufgeregt nach Luft. »Wir reisen auf die Inseln? Oh, wie wunderbar!« Ich konnte mir ein Lächeln nicht verkneifen. Ich war noch nie auf dem Wasser gewesen, weil Kavenlow eine unsinnige Angst davor hatte. Das fand ich schrecklich unfair. Es würde herrlich sein, endlich einmal mehr von dem Land zu sehen, für das ich irgendwann verantwortlich sein würde – vor allem, wenn mein zukünftiger Ehemann auch dabei war.
    Mein Lächeln wurde durchtrieben. Außerhalb des Palastes, auf Reisen, würde es viel mehr Gelegenheiten geben, Prinz Garrett besser kennenzulernen, und viel weniger Augen, die uns bei unseren »Gesprächen« ertappen könnten – eine viel bessere Chance, närrische, waghalsige Entscheidungen zu treffen, über die wir lachen konnten, wenn wir alt und grau waren.
    Die Frau nuschelte inzwischen unverständliches Zeug vor sich hin, und ich fand ihre Vorstellung so großartig, dass ich beschloss, sie besonders gut zu bezahlen. »Was ist mit meinem Ehemann?«, fragte ich langsam und runzelte die Stirn, weil meine Zunge sich irgendwie dicker anfühlte, als sie sein sollte.
    »Ehemann?«, murmelte sie und betrachtete den Stein, als könnte der ihr etwas sagen.
    »Der Mann, mit dem ich reisen werde«, half ich nach.
    Sie sah mich an und blickte dann wieder auf den Stein hinab, anscheinend verwirrt. »Er ist dunkel wie du. Braune Augen, wie deine. Braunes Haar, auch wie deines, obwohl er den Anstand besitzt, es kurz zu halten.«
    Ich unterdrückte neuen Ärger. Ich war eine Prinzessin. Da musste man eben langes Haar haben.
    »Gute Hände«, murmelte sie. »Geschickte Hände. Sag ihm, dass er aufpassen muss, was er damit tut, sonst werden sie noch sein Tod sein.«
    Ich blinzelte. Was für eine seltsame Weissagung war das denn?
    »Er ist auch verschlossen«, verkündete sie. »Schwer zu sehen. Hier. Nimm das.«
    Sie ließ meine Hand los, und ich erschauerte. Dann hob sie den Stein auf und drückte ihn mir in die Hand. Meine Finger schlossen sich darum, und ich spürte die raue Oberfläche. »Hmm«, brummte sie, und ihre Finger streiften meine Handfläche, als sie mir den Stein wieder abnahm. »Du wirst seinen Stolz nicht verstehen können, aber er den deinen. Dann wollen wir hoffen, dass er geduldig ist.«
    »Stolz?«, fragte
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