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Topchter der Köingin Tess 1

Topchter der Köingin Tess 1

Titel: Topchter der Köingin Tess 1
Autoren: cook
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mich gut zu verheiraten. Das verstehe ich«, flüsterte sie.
    Jeck trat vor. Ein Gardist packte ihn und zog ihn zurück. Hauptmann Jeck warf dem Mann einen finsteren Blick zu und schüttelte dessen Hand ab. »Ich glaube, Ihr werdet feststellen, dass Prinz Alexander viel mit Euch gemeinsam hat, Prinzessin. Darf ich ganz offen sprechen?« Er zögerte, und auf ihr ernstes Nicken hin führ er fort: »Prinz Alexander hat sich geweigert, eine Hochzeit in Betracht zu ziehen, weil er sich in eine Gemeine verliebt hat. Bisher hat sein Vater sich nicht daran gestört. Das wird sich jetzt ändern. Ich wage zu behaupten, dass Prinz Alexander einer Vermählung zustimmen würde, wenn er seine, äh, Geliebte mitbringen dürfte.«
    Contessa erstarrte, und rote Flecken erschienen auf ihren bleichen Wangen. »Ich soll eine Kurtisane unter meinem Dach dulden?«, fragte sie laut. »Die mein Essen isst? Und mit meinem Mann schläft?«
    Ich barg die Stirn in der Hand, kniff die Augen zusammen und flehte um Kraft. Besaß die Frau denn keine Spur Contenance? Sie hörte sich an wie ein Fischweib, das seinen Mann dabei ertappt hatte, wie er die Schankmaid begrapschte.
    »Eurem rechtmäßigen Ehemann, Euer Hoheit«, sagte Jeck, dem es beinahe gelang, seine Belustigung hinter einer sorgfältig ausdruckslosen Miene zu verbergen. »So stünde es Euch frei, Eurerseits männliche Gesellschaft zu genießen.«
    Contessa biss sich auf die Lippe, und ich schwor mir, das nie wieder zu tun. So sah sie aus wie ein kleines Mädchen. Die Röte, die ihr ins Gesicht stieg, ließ sie auch nicht erwachsener wirken.
    »Das kommt öfter vor, als man meinen würde, Prinzessin«, erklärte Kavenlow leise. »Nur wenige haben das Glück, aus Liebe zu heiraten, selbst unter den Gemeinen auf Euren Straßen.«
    Sie hielt den Blick auf die gefalteten Hände gerichtet und ignorierte Thadds bekümmertes Gesicht. »Ich möchte Prinz Alexander gern kennenlernen«, sagte sie zaghaft. »Ich werde einen Brief an ihn mitschicken, wenn Prinz Garrett nach Misdev zurückkehrt.«
    »Selbstverständlich«, sagte Kavenlow erleichtert. »Ich werde mich selbst um die Reisevorbereitungen kümmern. Wäre es Euch recht, wenn wir erst nächste Woche aufbrechen? Ich möchte mich vergewissern, dass der Palast auch wirklich sicher ist, ehe ich abreise.«
    »Abreisen!«, rief ich aus. Ich war die Einzige im Raum, die es wagen konnte, die beiden zu unterbrechen, und das würde ich nun weidlich ausnutzen. »Du kannst nicht gehen.«
    Kavenlow zog warnend die Augenbrauen hoch. »Jemand muss den Prinzen und seine Männer begleiten und dafür sorgen, dass sie sicher die Grenze erreichen, Tess.«
    »Ja«, sagte die Prinzessin, »da gebe ich Euch recht. Aber Ihr, Kanzler Kavenlow, werdet hierbleiben.«
    Kavenlow erstarrte. In Fassungslosigkeit, nahm ich an. Ich war nicht ganz sicher, denn diesen Gesichtsausdruck hatte ich noch nie bei ihm gesehen. »Prinzessin?«, stotterte er beinahe.
    Contessa lächelte und verwandelte sich damit in einen Engel, dessen Schönheit es mit den umstehenden Statuen aufnehmen konnte. »Der Platz des Kanzlers ist bei seinen Büchern und Tintenfässern im Palast, nicht als mein Laufbursche auf den Straßen. Ich werde Euren Rat brauchen, und ich sehe keinen Grund, ein Arrangement zu verändern, das sich bei meinen Eltern als so wunderbar nützlich erwiesen hat.« Beim Gedanken an sie runzelte sie traurig die Brauen. »Tess wird Hauptmann Jeck und Prinz Garrett in ihre Heimat begleiten, als meine Botschafterin.«
    Mir stockte der Atem, und ich starrte sie mit offenem Mund an. Ich?
    Die Prinzessin strahlte. »Sieh nur, Thadd«, sagte sie, nahm seinen Arm und zappelte vor freudiger Erregung auf ihrem Stuhl herum. »Duncan hatte recht. Sie kann es kaum erwarten.«
    »Aber …«, stammelte ich und dachte: Duncan? Duncan hatte mit ihr darüber gesprochen? Diese Schlange! Diese hinterlistige, durchtriebene, schlaue, großartige Schlange! Das Ganze war sein persönliches Komplott, um mich aus dem Palast fortzuschaffen. »Aber das geht nicht!«, sagte ich, obwohl ich am liebsten geschrien hätte, dass ich annahm. »Ich habe versprochen, dir zu helfen!«
    »Ach, Tess«, sagte sie flehentlich, streckte mit Mutters Anmut den Arm über den Tisch und nahm meine Hände. »Bitte werde meine Botschafterin. Leih mir deine Augen und Ohren. Du wirst meine Entscheidungen verkünden und an meiner Stelle mit Königen und Königinnen sprechen. Du behältst die hohe Stellung und Autorität, an die du
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