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Top Secret - Der Verdacht

Top Secret - Der Verdacht

Titel: Top Secret - Der Verdacht
Autoren: C. Bertelsmann
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es wirklich so schlimm?«
    Lauren nickte bedächtig, doch ihr Lächeln verschwand, als sie das Scheppern eines Dieselmotors hörte, der den Weg zum Lager heraufkam.
    Rat steckte den Kopf zwischen den Zweigen hindurch. »Das sind Large und Arif mit dem Truck.«
    Arif war ein neunzehnjähriger Ex-Cherub, der gegen Bezahlung auf dem Campus aushalf, bis er wieder zur Uni zurückmusste.
    »Verflixt«, entfuhr es Lauren. »Die sind genau zwischen uns und den Zelten. Wir sind geliefert, wenn Large eine Inspektion macht und entdeckt, dass wir fehlen.«
    Sie duckten sich und beobachteten, wie der armeegrüne Laster anhielt. Arif saß am Steuer, und Mr Large öffnete die Beifahrertür und ließ sich hinausfallen.
    »Ist wirklich alles in Ordnung, Norman?«, erkundigte sich Arif.
    »Ich bin ein glücklicher Mann«, dröhnte Large, und sein riesiger Körper schüttelte sich vor trunkenem Lachen. »Ich kann es gar nicht abwarten, den Gesichtsausdruck der Kids zu sehen, wenn wir ihnen die Granitblöcke zeigen und den Hügel, auf den sie die Dinger raufschleppen müssen.«
    Arif hatte selbst zu viele von Larges Trainingslagern mitgemacht, um darüber lachen zu können.
    »Okay, Miesepeter«, lallte Large. »Beeil dich, der Supermarkt macht um halb zwölf zu. Nimm die billigen Würstchen, und kauf keine Extras! Ich will, dass die Blagen schön mager und hungrig sind.«
    Large knallte die Tür zu, und Arif fuhr in einer dicken blauen Abgaswolke davon. Lauren und Rat tauschten zwischen den Bäumen besorgte Blicke aus bei der Vorstellung, am nächsten Tag Granitblöcke einen Berg hinaufzuschleppen.
    »Wenigstens ist er nicht in der Verfassung für eine Inspektion«, flüsterte Rat.
    »Ja, aber stell dir mal seine Laune vor, wenn er morgen einen Kater hat.«
    Mr Large hatte offensichtlich keine Ahnung, dass er beobachtet wurde, als er sich gedankenverloren zwischen den Beinen kratzte und zu singen begann: »I’ve been a wild rover for many a year, and I’ve spent all me money on whiskey and beer …«
    »Total krank«, flüsterte Lauren und unterdrückte ein Kichern. »Das hat mein Dad auch immer gesungen, wenn er blau war.«
    »But now I’m returning with gold in great store …«
    Rat lächelte, doch nur, bis er sah, wie sich Mr Large umdrehte und auf sie zukam. Die Baumgruppe stand allein, wenn sie davonliefen, würde er sie entdecken. Also konnten sie sich nur noch tiefer ducken und hoffen, dass er nicht zu nahe herankam.
    »And it’s no nay never …« , sang Large, machte die Hose auf und pinkelte in großzügigem Strahl an einen Baum kaum eineinhalb Meter von Lauren und Rat entfernt. »No nay never, no more. Will I plaaaaaay the wild rover …«
    Lauren legte die Hand vor den Mund und würgte, als ihr der alkoholgeschwängerte Uringeruch in die Nase drang, doch Rat musste über Larges Gesang und das außerordentliche Fassungsvermögen seiner Blase lachen, während die Flüssigkeit im Mondlicht dampfte.
    »So ist es viiiiieeeel besser«, sagte sich Large erleichtert, machte den Reißverschluss zu und wandte sich wieder zu den Zelten um.
    Sobald der Trainer außer Hörweite war, platzte Rat lachend heraus: »Ich dachte schon, der hört nie auf!«
    Lauren verzog das Gesicht. »Ich weiß echt nicht, warum du lachst. Das Knie von deiner Hose ist total nass gepinkelt.«
    »Iiiih«, keuchte Rat und sprang auf.
    »Reingefallen!«, freute sich Lauren und riss den Twix-Riegel auf.
    Sie steckte sich das eine Ende eines Riegels in den Mund und trat zu Rat heran, der in das andere Ende biss. Dann wollten sie die Süßigkeit von beiden Seiten verputzen, bis sie sich küssten, aber nach dem ersten Bissen hörten sie einen erstickten Laut.
    Lauren blickte auf und sah, wie Larges Gestalt vornüberkippte und auf den Rasen bei den Zelten schlug.
    »Verdammter Mist!«, stieß Rat hervor und wollte hinüberlaufen und nachsehen, was los war.
    Aber Lauren hielt ihn zurück. »Vielleicht hat er uns gesehen, und das ist nur einer seiner Tricks.«
    Rat sah sie unsicher an. »So tief würde doch nicht mal er sinken, oder?«
    »Das ist Large«, murrte Lauren, »der würde alles tun, besonders bei mir. Er hasst mich.«
    Large lag jetzt neben dem Weg und zuckte mit den Beinen, während er nach Atem rang.
    »Bleib hier, wenn du willst, aber das sieht ernst aus«, erklärte Rat.
    Sobald Rat die Deckung der Bäume verließ, stieß Large einen verzweifelten Hilferuf aus, der schließlich auch Lauren davon überzeugte, dass er nicht schauspielerte.
    »Alles in
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