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Top Secret 9 - Der Anschlag (German Edition)

Top Secret 9 - Der Anschlag (German Edition)

Titel: Top Secret 9 - Der Anschlag (German Edition)
Autoren: Robert Muchamore
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T-Shirt trugen, nicht reden durfte, wurde strikt eingehalten. Auch wenn sie in diesem Fall ziemlich sinnlos war.
    Hinter der dritten Tür auf der rechten Seite kam Lauren in einen zwei mal vier Meter großen Raum, in dem die Tür am anderen Ende mit langen Plastikstreifen verhangen war. In der Wand befand sich ein Sehschlitz mit einem nur einseitig durchsichtigen Glas darin. Lauren stellte sich davor und schirmte die Augen mit der Hand gegen das einfallende Licht ab.
    Auf dieser Seite war sie noch nie gewesen, aber die beiden identischen Stationen in dem Fitnesstestraum hinter der Wand riefen schlimme Erinnerungen hervor. Alle neuen Rekruten müssen sich nach ihrer Ankunft einer strengen medizinischen Untersuchung und der Bewertung ihrer Fitness unterziehen. Auch wenn sie bereits aufgenommen worden sind, müssen Cherubs alle sechs Monate eine Reihe von Tests machen, ebenso wie nach jeder Mission, die länger als sechs Wochen dauert.
    Fahims augenblicklicher Fitnesszustand ließ sich mit ein paar Liegestützen und ein paar Laufrunden feststellen. Aber CHERUB wollte nicht wissen, wie fit Fahim jetzt war, sondern wie fit er möglicherweise noch werden konnte. Anhand von Röntgenaufnahmen wurde seine Knochendichte bestimmt, per Ultraschall der Aufbau seiner Muskeln untersucht, und man hatte Blut- und Urinproben genommen.
    Nachdem Fahims Körper an Messgeräte angeschlossen worden war, begann der eigentliche Fitnesstest. Mit insgesamt achtzehn Tests wurde alles gemessen – Muskelmasse und Körperfett, wie schnell er rennen und wie lange er die Luft anhalten konnte. Diese Tests brachten die jungen Rekruten regelmäßig an die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit. Lauren selbst hatte sich zwar nicht übergeben müssen, aber es hing immer der Geruch nach Erbrochenem und Desinfektionsmittel in der Luft.
    Lauren sah Fahim bei einem der leichteren Tests zu, wie er auf einem der beiden Laufbänder joggte. Über dem Gesicht hatte er eine Sauerstoffmaske und an seiner Brust klebten Elektroden. Schwester Beckett passte auf ihn auf, während seine Blutprobe in einer Zentrifuge geschleudert wurde. Becketts Rolle bei den Fitnesstests hatten ihr den Spitznamen »Miss Kotzeimer« eingetragen, aber im Grunde genommen war sie eine sehr freundliche Dame mit dauergewelltem grauem Haar.
    Fahims Atem wurde über die Maske durch einen langen Schlauch wie von einem Staubsauger weitergeleitet. Eine Maschine maß den Sauerstoffgehalt in der Luft und verglich ihn mit dem im Schlauch. Je weniger Sauerstoff Fahim ausatmete, desto besser arbeiteten seine Lungen und desto größer waren die Chancen, dass er die Aufnahmeprüfung bestand.
    Lauren hatte eigentlich nur Dr. Kessler fragen wollen, wie Fahim sich machte, um dann schnell zu Bethany und Rat zurückzulaufen. Aber jetzt konnte sie sich kaum mehr losreißen und beobachtete fasziniert, wie Fahim bei seinem Laufbandtest schwankte und keuchte, obwohl er nicht einmal schnell rennen musste. Das sah nicht gut aus.
    Als Schwester Beckett das Laufband anhielt, riss sich Fahim die Maske herunter und wischte sich mit dem orangefarbenen T-Shirt den Schweiß vom Gesicht. Lauren sah, dass er die meisten Aufnahmetests bereits hinter sich haben musste. Ein blutunterlaufenes Auge zeugte von einer schmerzhaften Begegnung mit einem offensichtlich erfahrenen Dojo-Gegner, er hatte Hühnerblut auf den Shorts und ein böse aufgeschlagenes Knie, wahrscheinlich, weil er den Absprung vom letzten Höhenhindernis falsch berechnet hatte.
    »Hallo, Lauren«, begrüßte Schwester Beckett sie, als diese durch die Plastikstreifentür kam, und sah auf ihr Klemmbrett. »Du bist doch nicht für einen Test hier, oder? Ich habe nur einen Orangenen für heute Morgen auf der Liste.«
    »Erst im Dezember«, erklärte Lauren. Bei dem Gedanken daran wurde ihr jetzt schon schlecht. »Ich wollte nur wissen, wie Fahim sich so macht. Dr. Kessler ist beschäftigt, deshalb hat er mir gesagt, ich solle selbst nachsehen.«
    Schwester Beckett zeigte ihr die Bewertungsdaten von allen Tests, die Fahim absolviert hatte. Das Dokument umfasste ein Dutzend DIN-A4-Seiten mit Kästchen, in denen derjenige, der die Tests durchführte, farbige Punkte setzte.
    »Das ist wie bei einer Ampel«, erklärte Beckett. »Grün heißt bestanden, gelb ist grenzwertig, rot durchgefallen.«
    »Oh!«, stieß Lauren hervor. Über ein Viertel der Punkte waren rot. »Hat es überhaupt noch Sinn, weiterzumachen?«
    Die Schwester nickte. »Das ist überhaupt nicht so schlimm,
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