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Top Secret 1 - Der Agent (German Edition)

Top Secret 1 - Der Agent (German Edition)

Titel: Top Secret 1 - Der Agent (German Edition)
Autoren: Robert Muchamore
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Mechanismus nicht funktionieren.
     
    Er stellte die nächsten drei Zahlen ein.
    »Was machst du denn da?«, fragte Kevin.
    James fuhr hoch. Kevin stand in der Tür, aber glücklicherweise versperrte ihm die offene Schranktür den Blick auf den Safe. Kevin schien nett zu sein, doch James war sicher, dass jeder Erwachsene, der von dem Safe erfuhr, ihn zwingen würde, den Inhalt entweder der Polizei oder Onkel Ron zu übergeben.
    »Ich such was«, sagte James, überzeugt, dass er verdächtig klang.
    »Komm und hilf mir packen! Ich weiß ja nicht, was du mitnehmen willst.«
    »Ich komme in einer Minute«, versicherte James. »Ich suche nur ein paar Fotoalben.«
    »Soll ich dir suchen helfen?«
    »Nein«, lehnte James ab, wobei sich seine Stimme fast überschlug.
    »Wir haben noch fünfzehn Minuten«, sagte Kevin. »Ich muss in einer Stunde zur Schule fahren.«
    Endlich ging Kevin ins andere Zimmer zurück. James stellte die letzte Zahl ein, woraufhin der Safe ein befriedigendes Klicken von sich gab. Bevor er den Griff aufzog, las er die dritte Anweisung und musste lächeln:
     
    (3) Aus Sicherheitsgründen sollten Sie diesen Aufkleber entfernen, sobald Sie mit dem Safe umgehen können.
     
    James zog die schwere Tür auf. Da das Metallgehäuse so dick war, war das Innere des Safes relativ klein. Vier große Stapel Bargeld und ein kleiner Umschlag lagen darin. James nahm eine Mülltüte und warf das Geld hinein. Den Umschlag schob er in die Tasche.
    James stellte sich Rons Gesicht vor, wenn er kam und den offenen Safe sah. Dann fiel ihm noch etwas Besseres ein. Er zog den Aufkleber mit den Anweisungen ab und legte ihn zusammen mit dem Danielle-Steel-Buch in den Safe. Zur Krönung, um Ron so richtig wild zu machen, nahm er ein gerahmtes Bild von sich vom Nachttisch seiner Mutter und stellte es im Safe auf, sodass es das Erste war, was Ron sehen würde, wenn er es schaffte, ihn zu öffnen. James schlug die Tür zu, verdrehte die Zahlenscheibe und legte das Werkzeug wieder genauso hin, wie Ron es liegen gelassen hatte.

    Als er mit dem Bargeld wieder in sein Zimmer ging, fühlte James sich etwas besser. Der Raum sah kahl aus. Kevin hatte alle Kleidung und das Bettzeug eingepackt, das normalerweise über den Boden verteilt herumlag.
    »Ich habe die Fotoalben gefunden«, sagte James.
    »Gut. Aber ich fürchte, du wirst einige Opfer bringen müssen, James. In Nebraska House hast du nur einen Schrank, eine Kommode und ein Schließfach.«
    James begann, die Spielsachen und den Müll auf dem Boden zu durchsuchen. Es überraschte ihn, wie wenig er an dem meisten Kram hing. Er wollte nur seine PlayStation 2, das Handy und den tragbaren CD-Spieler, sonst nichts. Alles andere waren Spielsachen und Zeug, für das er mittlerweile zu alt war. Ärgerlich war nur, dass Ron seinen Fernseher mitgenommen hatte, sodass James nicht mit der PlayStation spielen konnte.
    Kevin bückte sich und betrachtete ein Sega Dreamcast und einen Nintendo Gamecube.
    »Willst du die nicht haben?«, fragte er.
    »Ich brauche nur die PlayStation 2«, klärte James ihn auf. »Du kannst sie haben, wenn du willst.«
    »Ich darf von Heimbewohnern keine Geschenke annehmen.«
    James trat die Konsolen in die Mitte des Zimmers. »Ich will nicht, dass mein Stiefvater Geld dafür bekommt, wenn er sie verkauft. Ich nehme sie nicht mit. Wenn du sie nicht nimmst, mache ich sie kaputt.«
    Kevin wusste nicht, was er sagen sollte. James trat mit dem Absatz seines Turnschuhs auf den Sega-Computer. Es geschah überraschend wenig, daher hob er ihn auf und warf ihn gegen die Wand, woraufhin das Gehäuse zersprang und an der Wand hinab hinter das Bett rutschte. Kevin bückte sich rasch und rettete den Gamecube.
    »O.K., James, ich sag dir was. Ich nehme den Gamecube und die Spiele und kaufe dir dafür auf dem Rückweg ein Vorhängeschloss. Ist das ein Deal?«
    »Hört sich gut an«, meinte James.

    Als sie die letzten Sachen eingepackt hatten und bevor sie die Mülltüten zum Minibus trugen, sah James noch ein letztes Mal in jedes Zimmer der Wohnung, in der er seit seiner Geburt gelebt hatte. Als er die Haustür erreichte, hatte er Tränen in den Augen.
    Kevin drückte auf die Hupe des Minivans, der schon mit laufendem Motor bereitstand. James ignorierte ihn und ging ein letztes Mal zurück. Er konnte die Wohnung nicht ohne ein Andenken an seine Mutter verlassen, rannte nach oben in ihr Zimmer und sah sich um.
    Er erinnerte sich daran, dass er als Kleinkind nach dem gemeinsamen Bad
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