Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tödliches Experiment: Thriller (German Edition)

Tödliches Experiment: Thriller (German Edition)

Titel: Tödliches Experiment: Thriller (German Edition)
Autoren: David Osborn
Vom Netzwerk:
schwarz vor den Augen. Unter der Haube trat ihr der kalte Schweiß auf die Stirn. Ihre Finger tippten die Befehle in den verschiedensten Zusammenstellungen ein. Jedes Mal erhielt sie dieselbe Antwort: „Ungültig“, „Ungültig“, „Ungültig“.
    Susan sank in sich zusammen. Ihr Kopf dröhnte, das Zimmer verschwamm vor ihren Augen. Was war denn falsch? Wieso schaffte sie es nicht? John hatte einmal gesagt, dass es ein ziemlich simpler Verstand gewesen war, der die Sicherheitsvorkehrung für das Kennwort erdacht hatte.
    Der Bildschirm des Terminals starrte Susan stumm an.
    Dann wurde er zum Meer.
    Köpfe ohne Gesichter schaukelten darin. Stimmen murmelten wirr durcheinander. Es waren Rachel, Helen und Annette.
    „Was ist los? Sag es uns! Ist dir übel? Können wir dir helfen?“
    Lass dich nicht treiben, Susan! Reiß dich zusammen! Sie zwang sich, sich wieder auf das Labor und den Terminal zu konzentrieren, den Bildschirm wieder klar zu sehen.
    Vielleicht waren TRIBYSADUN und BRAIN STUDY keine Bezeichnungen in dem Sinne, wie sie sie auffasste, stellten nicht selbst das Kennwort dar. Vielleicht waren beide bloß Hinweise, die auf etwas anderes verwiesen. Dieses andere musste logischerweise mit beiden etwas gemeinsam haben sonst würden diese Wörter im System ja gar nicht auftauchen.
    Oder – wenn man weiterdachte – vielleicht hatte es etwas mit der anagrammatischen Beziehung zwischen den beiden Wörtern zu tun. Auch das war logisch. Aber sie kam damit nicht weiter. Es musste irgendetwas Einfaches sein; doch Susan konnte nicht mehr denken. Sie war einfach nicht mehr imstande dazu. Das glänzende, ruhige, spiegelglatte Meer spülte immer wieder über ihre Gedanken hinweg.
    Schwach vernahm sie Rachels Stimme: „Beeil dich! Man sucht nach dir.“
    Susan blickte auf. Durch das Beobachtungsfenster sah sie den Pfleger telefonieren, er gestikulierte wie wild und schaute sie durch das Fenster an. Dann warf er den Hörer hin und schaltete die Gegensprechanlage ein.
    „Frau Doktor Blair! Telefon, Frau Doktor! Hören Sie mich?“
    Susan antwortete nicht und der Pfleger lief zur Tür der Bakterienschleuse. Sie fiel hinter ihm ins Schloss, als er hereinstürzte. „Frau Doktor Blair, die Sprechanlage scheint nicht zu funktionieren. Admiral Burnleigh wartet am Telefon. Frau Doktor!“
    Susan hörte ihn kaum, denn plötzlich kannte sie die Antwort. Sie war einfach, ganz einfach. Und so offensichtlich.
    „Frau Doktor!“
    Sie lachte, lachte völlig unkontrolliert.
    Die Sichtscheibe des Pflegers war plötzlich ganz knapp vor der ihren, er erkannte sie. „Sie sind ja gar nicht Frau Doktor Blair. Wer, zum Teufel, sind Sie denn?“
    Er riss ihr die Haube herunter. Susan spürte die kühle Luft auf ihrem rasierten Kopf.
    „Um Gottes willen!“ Sofort wollte er sie vom Terminal wegzerren. „Jetzt ist es aber genug. Gehen wir.“
    „Nein!“ Susan entwand sich seinem Griff. „Noch nicht! Ich hab’s, John. Ich hab’s!“ Ihre Finger drückten die Tasten nieder. „Übertrage an TELENET Datensatz 19479B …“
    Ein kräftiger Ruck.
    „Genug, habe ich gesagt, verdammt noch mal!“
    Wieder wollte sie sich wehren, dann gab sie auf. Es war zu spät. Sie war zu schwach dazu. Und dabei war sie ihrem Ziel so nahe.
    Doch plötzlich hörte sie aus dem anderen Raum ein tiefes, jämmerliches Heulen, wie das Schreien einer verwundeten Katze.
    Dann Helens aufgeregte Stimme: „Pfleger, rasch! Kommen Sie zu Annette!“
    Der Pfleger erstarrte.
    Das Schreien wurde lauter, es klang unheimlich und schauerlich. Genauso hatte Peggy geschrien. Mit einem Fluch ließ der Pfleger Susan los und lief in den Aufenthaltsraum hinüber.
    Susans Beine gaben nach. Mit hängendem Kopf fiel sie wieder auf den Stuhl vor dem Terminal.
    Sie vernahm kaum Rachels Zischen: „Schnell! Letzte Gelegenheit.“
    Susans Arme waren schwer wie Blei, ebenso ihre Augenlider. Die Tasten und der Bildschirm verschwammen vor ihren Augen. Sie hob eine Hand.
    Ganz langsam, Buchstabe für Buchstabe, einen nach dem anderen, schrieb sie: „A N A G R A M M“.
    Ein letztes Mal erschien eine grüne Schrift auf dem Bildschirm: „Datensatz wird übertragen“.
    Die Falltür öffnete sich, die Botschaft gelangte in die Welt hinaus.
    Doch das Meer wogte wieder auf Susan zu und sie nahm nichts mehr wahr. Sie sah auch nicht mehr, wieAnnette plötzlich zu heulen aufhörte und Rachel zuzwinkerte. Oder wie der Pfleger wütend zu ihr zurückkehrte. Ihr Kopf ruhte auf der ruhigen,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher