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Tödliches Experiment: Thriller (German Edition)

Tödliches Experiment: Thriller (German Edition)

Titel: Tödliches Experiment: Thriller (German Edition)
Autoren: David Osborn
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Knorpel. Dann das Operationsmikroskop, für die Nerven. Feine, weiße Härchen.
    Schließlich ein Sack für den Körper und ein Behälter aus Kunststoff. Der Leichenbestatter holt alles ab.
    Aber nicht sie! Das galt alles für das Mädchen, das sie Jahre zuvor gesehen hatte. Mit rasiertem Kopf, mit eingezeichneter Einschnittlinie am Hals, bereit zur Enthauptung.
    Armer John. Warum konnte sie das von ihm entdeckte Kennwort nicht erfolgreich einsetzen? Die vielen, vielen Stunden, die er vergeblich gearbeitet hatte.
    Wieder versuchte sie krampfhaft, sich zu bewegen. Das Zimmer um sie herum verschwamm, dann wurde das Bild klar. Sie war allein. Allein mit grünen Linien und schwachen Lichtern. Sie zwang sich genau hinzusehen. Spiegelbilder. Das war es also. Im Glasfenster der Tür. Aber von woher kamen sie? Sie musste sich konzentrieren. Auch auf das schwache, aber ganz nahe Geräusch.
    Sie erblickte einen Vielkanal Monitor auf einem fahrbaren Tischchen direkt neben ihrem Kopf. Die Rückseite war ihr zugewendet. Von hier also stammte das Geräusch. Und die Lichter – EEG, Puls, Temperatur, Blutdruck und EKG. Ständige Überwachung der Körperfunktionen – ihrer Körperfunktionen.
    Sie legte ein Bein über den Rand des Bettes und setzte sich auf. Sie schwankte. Ganz benommen war sie von den Medikamenten. Irgendetwas zog an ihrem Kopf. Sie griff mit der Hand danach. Elektroden. Drähte. Ihr Kopf war glattrasiert.
    Sie fiel wieder zurück. Wieder umgab sie das Meer mit den schaukelnden Köpfen. Still, glatt, ruhig. Ein polierter Spiegel als matte Sonne. Sie musste noch einmal versuchen, die Falltür zu öffnen. Irgendwie musste sie es schaffen.
    Dann ein polterndes Geräusch. Wellen? Donner? Das stille Meer verschwand. Das Zimmer kehrte zurück. Und nochmals das gleiche Geräusch. Ein lautes Rumpeln.
    Sie drehte den Kopf. Etwas Großes zog, von einer Schwester geschoben, langsam an der offenen Tür vorüber.
    Eine zweite Schwester fragte: „Was ist los?“
    „Frau Doktor Soong will das Ding um sieben im OP haben.“
    Da durchzuckte es sie – namenlose Wut. Noch eine Sekunde vorher war alles ein seltsamer, verschwommener Traum gewesen. Jetzt erschien alles sonnenklar. Sie konnte das Zimmer und die Gegenstände darin ganz scharf erkennen. Infolge des Schocks reagierte ihr Verstand blitzschnell.
    Susan sah, was man dort vorüberschob. Es war eine Konsole. Für sie. Man wollte ihr den Körper wegschneiden und chirurgische Zangen in den Kopf bohren.
    Die beiden Schwestern verschwanden am Ende des Korridors und jetzt erinnerte sie sich an alles. Hier war sie schon einmal gewesen. Die junge Frau mit dem rasierten Kopf und mit der roten Einschnittlinie am Hals hatte im selben Bett, im selben Zimmer gelegen.
    Nichts wie weg. Sofort! Dein Leben hängt davon ab.
    Ihr Herz hämmerte. Sie richtete sich auf und ließ die Beine wieder über den Bettrand hängen. Sie stand. Das Zimmer verschwamm vor ihren Augen. Sie zwang sich, sich zu konzentrieren und sah sich um.
    Wie sollte sie es anfangen?
    Hier stand das Bett, neben dem Kopfende an der Wand befand sich das Sauerstoffgerät. Dahinter war der Monitor und das Tischchen mit den Medikamenten.
    Was konnte sie tun? Plötzlich wusste sie es. Der Monitor. Wenn sie nur die Kraft dazu hatte.
    Sie musste rasch handeln, all ihre Energie zusammennehmen, bevor jemand kam. Zuerst irgendeinen Einzelsteckervon der Rückseite des Monitors. Den Anschluss für die Atmungsüberwachung konnte sie am ehesten erreichen. Zwei Stecker waren da. Einen davon zog sie vorsichtig heraus. Dann das Stromkabel. Sie zog es gerade so weit heraus, dass es den Monitor noch mit Energie versorgte und sie die Spitze des Einzelsteckers zwischen die beiden unter Spannung stehenden Stifte legen konnte – das aber würde sie erst später tun.
    Jetzt das Gefäß mit dem Alkohol. Auf dem Schwesterntisch. Man bewahrte die Fieberthermometer darin auf.
    Sie griff danach, aber ihre Kräfte schwanden. Das Zimmer verschwamm wieder vor ihren Augen. Sie sank auf das Bett zurück.
    Bleib wach. Lass dich nicht wieder im Meer treiben. Bleib wach. Dein Leben hängt davon ab. Sie wartete, das Meer war warm und still. Wieder schaukelten um sie herum Köpfe. Hallo, Helen. Wieso funktioniert Johns Kennwort nicht?
    Ein Geräusch. Das Meer verschwand. Eine Schwester brachte ihre Laken in Ordnung. Dann trat sie an den Tisch, Susan hörte das Geräusch des Stuhls, als sie sich setzte.
    Zu spät, sie hatte die Gelegenheit verpasst.
    Dann ein
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