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Toedlicher Wind

Toedlicher Wind

Titel: Toedlicher Wind
Autoren: Sonja Planitz
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stellte
entsetzt fest, dass die Tornados schneller nähergekommen waren, als sie
vermutet hatte. Sie ärgerte sich auf das Trugbild von Karina hereingefallen zu
sein, das hatte sie unnötig Zeit gekostet. Sie schaute sich hastig um, das
einzig Leerstehende Gebäude in der Nähe war ein alter Bauernhof. Allerdings
zerrten an diesem bereits die ersten Ausläufer der Tornados, Sally würde keine
Chance haben es noch rechtzeitig zu durchsuchen. Sie fluchte und dachte
fieberhaft nach was jetzt Sinn machen würde. Sie entschloss sich dazu, Emily zu
suchen und diese im Auge zu behalten. Emily war zu beeinflussbar, Freiya würde
sie garantiert mit ihren Tricks vom eigentlichen Ziel abbringen können.
Überhaupt war Emily hier total aufgeschmissen, weil ihre Fähigkeiten ihr hier
rein gar nichts nützten. Einen Mitstreiter zu verlieren konnte in so einer
Situation tödlich für alle enden. Also holte Sally tief Luft und rannte dann
los.
     
    Koko
erwachte neben einem Brunnen auf einem großen Platz. Benommen stand sie auf und
verschaffte sich erst mal einen Überblick. Der kleine Ort wirkte ruhig und
schon fast verlassen. Sie sah in der Ferne den Bahnhof, auf der anderen Seite
des Orts lag die Kirche. Beim Bahnhof stand ein großes Gebäude, ein weiteres
Gebäude in dieser Größenordnung lag am Ende des langen Weges, der von dem Platz
ausging, auf dem sie stand. Brunnen, Bänke, Bäume. Koko schien direkt auf dem
Dorfplatz gelandet zu sein, wo sie auch starten sollte. Sie ließ nochmal ihren
Blick über den Ort schweifen und stellte fest, dass sie mit ihrer Vermutung
richtig lag. Erst schaute sie in die insgesamt drei vorhandenen Brunnen hinein.
Alle führten Wasser, auch beim abtasten konnte Koko nichts finden. Da zog auch
schon der Wind auf und der Himmel verdunkelte sich. Wie erstarrt beobachtete
sie, wie die Tornados aufzogen und sich auf den Ort zubewegten. Dann lief sie
los zu der langen Straße, an deren Ende sich das große Haus befand. Es handelte
sich tatsächlich um die Einkaufsmeile. Allerdings kamen jetzt die Menschen aus
den Häusern gestürmt und liefen an ihr vorbei. Koko wurde weggestoßen,
angeschrien und um Hilfe angefleht. Immer wieder wurde sie umgestoßen oder
Leute versuchten sie davon abzuhalten, die Läden zu betreten. Doch Koko war
viel zu stur und zielstrebig um sich aufhalten zu lassen. Notfalls kämpfte sie
sich ihren Weg in die Läden mit ihren Fäusten frei. Doch sie fand nichts. Weder
Kira noch irgendwelche Keller oder versteckten Türen. Der Wind wurde immer
stärker, die ersten umherfliegenden Sandkörner scheuerten auf ihrer
größtenteils nackten Haut wie Schleifpapier. Es wurde immer schwerer gegen den
unglaublich starken Wind anzukommen, mit Entsetzen sah sie wie sich die Tornados,
zu immer größeren zusammenschlossen. Aber zu allem bereit rannte sie weiter von
Laden zu Laden.
    Dascha stand
in der Bahnhofshalle und schaute sich nur kurz um. Das war nicht ihr Gebiet, es
war Kyles. Also eilte sie zur Tür und schaute sich draußen erst einmal um. Ihr
fiel der Bereich mit den kleineren und schäbigeren Hütten sofort ins Auge und
sie rannte darauf zu. Sie ignorierte die Leute um sich herum, sie waren nicht
real, also interessierten sie auch nicht. Schnell aber präzise nahm sie sich eine
Hütte nach der anderen vor. Doch sie fand nichts. Keine Keller, keine Kira,
keinen Ausgang. Sie schaute kurz auf und sah die näherkommenden Tornados. Ihr
Herz schlug so schnell, dass sie Angst hatte, es würde ihr gleich aus der Brust
platzen. Ihr Atem ging schneller. Sie rannte zurück zur ersten kleinen Hütte
und durchsuchte sie erneut. Sie riss Schränke um, schlug Bilder von den Wänden
und schmiss Bettzeug und Matratzen herunter. Hütte für Hütte. Das Einzige, was
ihr auffiel, war das kleine gerahmte Foto einer kleinen schwarzen Katze mit
langem Fell, das in zwei der Hütten hing. Die Fotos waren aber vergilbt, sodass
man nicht lesen konnte, was auf der kleinen Marke am pinken Halsband der Katze
stand.
    Emily
erwachte an einem Tisch sitzend in einem kleinen Gasthaus. Edel aber altmodisch
gekleidete Leute saßen um sie herum, an der Theke stand ein alter Mann, der
grimmig drein blickte und sie musterte. An einem Piano spielte ein junger Mann.
Zuerst wusste sie nicht, wo sie war, dann fiel es ihr wieder ein. Das musste
die Traumwelt sein, in die Freiya sie geschickt hatte, und wo sie Kira und den
Ausgang suchen mussten. Langsam stand Emily auf und ging im Raum umher. Dann
ging sie zur Theke.
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