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Toedlicher Hinterhalt

Toedlicher Hinterhalt

Titel: Toedlicher Hinterhalt
Autoren: Suzanne Brockmann
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an der Schulter traf.
    Obwohl es schon ein paar Jahre her war, dass er zuletzt einen solchen Vogel geflogen hatte, gelang es Tom, die Maschine hochzuziehen und sie wegzubringen. Zwar glitten sie nicht gerade dahin, aber es kam dem Ganzen schon relativ nahe.
    »Mein Gott, Skipper«, schrie Jenks über das unablässige Gekreische von Mrs H. hinweg. »Wir qualmen.«
    Verdammt , tatsächlich. Aus der Maschine quoll eine dichte Rauchwolke wie ein Signalfeuer. Eine Kugel musste in eines der beiden Triebwerke eingeschlagen haben, was man für die gegnerische Seite wohl als Glückstreffer bezeichnen konnte. Verdammte Scheiße!
    Sie befanden sich zwar schon ein gutes Stück außerhalb der Stadt und näherten sich der Grenze, würden es jedoch nicht bis hinüber schaffen, nicht mit einem Triebwerkschaden. Und, Gott stehe ihnen bei, auch die Treibstoffanzeige spielte verrückt. Der Tank schien ebenfalls getroffen worden zu sein. Ein qualmendes Triebwerk und ein Leck im Tank waren keine gute Kombination, es sei denn man wollte eine Explosion. Er musste die Kiste runterbringen, und zwar sofort!
    Das Gebiet unter ihnen war karg und ausgedörrt, eine Wüste mit unwirtlich aussehenden Felsen und kaum mehr als jede Menge Staub. Es hatte mehr Ähnlichkeit mit dem Mond als mit der saftig grünen Landschaft Neuenglands, in der der CO aufgewachsen war.
    »Festhalten!«, schrie Tom, als er den Hubschrauber mit Mühe und Not herunterbrachte. Die Landung fiel dann auch eher holprig aus – zum Teufel, kam einem Absturz ziemlich nahe. Alles, was nicht festgeschnallt war, flog durch die Gegend. »Jazz, bring Mrs H. hier raus! Los!«
    Seine Männer hatten sich bereits in Bewegung gesetzt. Jazz und Jenks hakten Mrs Hampton unter, hoben sie aus dem Helikopter und trugen sie über den knochentrockenen Boden, um hinter einer Felszunge Schutz zu suchen, während diese unentwegt strampelte und sich die Lunge aus dem Leib schrie.
    Lopez und WildCard kümmerten sich indes um die Bergung des Piloten, derweil sich Nilsson, Starrett und O’Leary bereits so viel Ausrüstung und Wasser aufgeladen hatten, wie sie tragen konnten.
    Tom war der Letzte, der aus dem Hubschrauber sprang. Als er zu den anderen rannte, ging ihm durch den Kopf, dass seine kleine Ansprache nicht das Geringste dazu beigetragen hatte, Mrs Hamptons Gezeter zu unterbinden. Dann erst nahm er wahr, was sie da gerade schrie. Ihre Handtasche … Sie hatte ihre verdammte Handtasche liegen lassen.
    »Tut mir leid, Ma’am«, hörte er Jazz sagen, »Sie müssen wohl ohne sie auskommen. Das Teil ist eine Zeitbombe, es wird –«
    »Meine Herztabletten sind darin!« Mrs Hamptons kratzige Stimme schien von den Felsen widerzuhallen und gegen die sanft ansteigenden Hügel zu prallen.
    Herztabletten …
    Scheiße!
    Plötzlich fühlte es sich an, als würde sich die Welt im Zeitlupentempo drehen. Tom sah, wie Jazz hinter der Felszunge hervortrat und auf ihn zu wieder in Richtung Helikopter gelaufen kam. Aber er selbst war gute dreißig Meter näher dran. Er machte eine halbe Drehung, rutschte jedoch auf dem sandigen Untergrund aus und hatte Mühe, das Tempo beizubehalten, als er nun zur Maschine zurückrannte.
    Nach zehn Schritten befand er sich wieder im Inneren des Helis, um das verfluchte Teil zu suchen. Doch wie es einem mit den meisten Frauenhandtaschen erging, wenn man sie schnell finden musste, war auch diese nirgends zu entdecken. Er legte sich auf den Metallfußboden, suchte unter den Sitzen und …
    Volltreffer! Die beigefarbene Ledertasche musste bei der Landung nach vorn gerutscht sein. Er schnappte sie sich, war innerhalb eines Wimpernschlags wieder draußen und rannte so schnell er nur konnte.
    Er befand sich noch gute zwanzig Meter von den Schutz bietenden Felsen entfernt, als der Seahawk hinter ihm hochging und er durch die Wucht der Explosion durch die Luft geschleudert wurde. Viel zu schnell sah er den Boden auf sich zukommen.
    Verdammt , schoss es ihm durch den Kopf, während er Mrs Hamptons Handtasche an sich drückte, um sie mit seinem Körper zu schützen, das würde wehtun.
    Und dann hörte er auf zu denken, denn alles um ihn herum wurde schwarz.

1
    8. August
    Tom zog seine Tasche aus dem Gepäckfach über den Sitzen und schlurfte gemächlich hinter den anderen Reisenden von Bord des Passagierflugzeugs hinaus auf das Rollfeld des Bostoner Logan International Airports.
    Sich so langsam zu bewegen tat gut, insbesondere, wenn er – wie jetzt gerade – Schwindelanfälle bekam,
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