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Tödlicher Champagner (German Edition)

Tödlicher Champagner (German Edition)

Titel: Tödlicher Champagner (German Edition)
Autoren: Nora Roberts
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überzeugt haben, dass ich invalide bin.“
    Alles andere als zufrieden, wandte sich der Arzt direkt an Michael. „Ich kann Miss McVie natürlich nicht zum Bleiben zwingen.“
    Michael zog die Augenbrauen hoch. „Wenn Sie denken, ich könnte das, müssen Sie noch eine Menge über Frauen lernen.“
    Resigniert wandte Barnhouse sich wieder an Pandora. „Ich will Sie in spätestens einer Woche wiedersehen. Sie müssen vierundzwanzig Stunden ruhen, das bedeutet: liegen.“
    „Ja, Doktor, danke.“
    „In einer Woche“, wiederholte er, ehe er wegging.
    „Wüsste ich es nicht besser“, meinte Michael, „würde ich sagen, er wollte dich nur dabehalten, um dich anzusehen.“
    „Natürlich. Ich sehe ja auch fabelhaft aus, wenn Blut über mein Gesicht rinnt und ich ein Loch im Kopf habe.“
    „Das dachte ich mir.“ Michael gab ihr einen Kuss auf die Wange, betrachtete dabei aber vor allem die Wunde. Sechs Stiche direkt am Haaransatz festigten seine Entschlossenheit. „Wir fahren nach Hause, damit ich dich verwöhnen kann.“
    „Ich werde Sie fahren.“ Randall deutete zur Tür. „Und wenn ich schon da bin, kann ich mich gleich umsehen.“
    Sweeney gluckte wie eine Mutterhenne über Pandora, die sich fünf Minuten nach ihrer Rückkehr bereits im Bett unter einer Daunendecke wiederfand und mit Suppe und süßem Tee aufgepäppelt wurde.
    Um sich die Zeit zu vertreiben, machte Pandora Skizzen jener Leute, die zu ihrer Familie gehörten und aus deren Mitte heraus einer nach ihrem Leben getrachtet hatte.
    Als Michael das Zimmer betrat, lagen die Skizzen nebeneinander auf der Bettdecke. „Eine Galerie der Schurken.“
    Er kam direkt aus der Garage, in der er und Randall die noch feuchte Bremsflüssigkeit gefunden hatten. Nicht die ganze, dachte er. Wer immer sich an den Bremsen zu schaffen gemacht hatte, hatte genug Flüssigkeit zurückgelassen, damit sich der Wagen auf den ersten Kilometern normal verhielt. Unter Pandoras Wagen hatten sie eine ähnliche Pfütze gefunden, und ihre Bremsschläuche waren angesägt. Doch das wollte er vorerst für sich behalten.
    „Was siehst du hier?“, fragte sie.
    „Dass du ein gewaltiges Talent besitzt und malen solltest.“
    „Ich meine die Gesichter. Ich finde nichts, das mich darauf hinweisen könnte, wer von ihnen zu einem Mord fähig wäre.“
    „Jedermann ist zu einem Mord fähig“, versicherte Michael. „Nur das Motiv und die Umstände müssen zu der Persönlichkeit passen.“Er deutete auf die Skizzen. „Einer von ihnen hat es versucht. Tante Patience mit ihrem runden kleinen Gesicht und den kurzsichtigen Augen?“
    „Du kannst doch nicht ernsthaft glauben …“
    „Sie ist Morgan ergeben, geradezu auf eine besessene Weise ergeben. Sie hat nie geheiratet. Warum? Weil sie sich immer um ihn gekümmert hat.“
    Er griff nach der nächsten Skizze.
    „Oder hier, Morgan selbst, derb, grob, dickköpfig. Er hat Jolley für verrückt und für einen Nichtsnutz gehalten.“
    „Das haben sie alle getan“, warf Pandora ein.
    „Genau. Carlson, nüchtern, humorlos und Jolleys einziger noch lebender Sohn.“
    „Er hat versucht, das Testament anzufechten.“
    „Ja“, bestätigte Michael. „Aber er wusste besser als alle anderen, wie schlau sein Vater war. Warum sollte er nicht versuchen, auf einfachere Weise an Geld zu kommen? Biff …“ Michael lachte, als er die Zeichnung betrachtete. Pandora hatte Biff genau so getroffen, wie er war. In sich selbst vertieft.
    „Ich kann mir nicht vorstellen, dass er sich die Hände schmutzig macht“, sagte Pandora.
    „Für eine Scheibe von hundertfünfzig Millionen? Ich kann es mir vorstellen. Die hübsche kleine Ginger. Man fragt sich, ob sie wirklich so hübsch und harmlos sein kann, wie sie aussieht. Und Hank.“ Pandora hatte ihn mit angespannter Armmuskulatur gezeichnet. „Was meinst du Pandora? Ich kenne Hank einfach nicht gut genug, um über ihn in dieser Sache eine Meinung zu haben. Würde er sich mit ein paar Tausendern zufrieden geben, wenn er Millionen haben könnte?“
    „Ich weiß es nicht, das ist es ja gerade.“ Pandora schob die Zeichnungen hin und her. „Selbst wenn ich sie alle vor mir aufgereiht sehe, weiß ich es nicht.“
    „Alle aufgereiht“, murmelte Michael. „Vielleicht ist das die Lösung. Ich glaube, wir sollten endlich ein nettes Familienfest veranstalten.“
    „Du willst sie doch nicht wirklich alle hierher einladen? Sie würden gar nicht kommen.“
    „O doch, sie werden kommen.“ Er plante schon
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