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Tödlicher Champagner (German Edition)

Tödlicher Champagner (German Edition)

Titel: Tödlicher Champagner (German Edition)
Autoren: Nora Roberts
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sein.“
    „Oder es könnte ein Ablenkungsmanöver gewesen sein. Ich wünschte, wir …“ Er stockte, als sie sich der nächsten Kurve näherten. Er hatte wieder auf die Bremse getreten, aber diesmal drückte er das Pedal wirkungslos bis zum Anschlag durch.
    „Michael, wenn du mich mit deinen Fahrkünsten beeindrucken willst, so klappt das nicht.“ Instinktiv packte Pandora den Haltegriff, als der Wagen durch die Kurve jagte.
    Während Michael mit einer Hand an dem Lenkrad kurbelte, zog er mit der anderen die Handbremse. Doch der Wagen raste unvermindert weiter die Straße hinunter. Er packte das Lenkrad mit beiden Händen und zwang den Wagen durch die nächste Kurve. „Keine Bremsen!“, rief er und warf einen Blick auf den Tacho. Die Nadel hing über hundert Stundenkilometern.
    Pandoras Knöchel wurden weiß an dem Haltegriff. „Das schaffen wir nie bis ganz nach unten!“
    „Nein.“ Die Reifen kreischten in der nächsten Kurve. Kies spritzte auf. Metall kreischte, als die Stoßstange die Leitplanke streifte.
    Pandora starrte auf die gewundene Straße vor ihnen. Das Bild verschwamm vor ihren Augen und klärte sich wieder. Ein Schild vor einer S-Kurve gebot eine Geschwindigkeit von fünfzig Stundenkilometern. Michael nahm die Kurve mit hundertzwanzig.
    Pandora schloss die Augen. Als sie sie wieder aufriss und die Schneewehe direkt vor ihnen sah, schrie sie auf. Michael riss den Wagen in letzter Sekunde herum. Schnee spritzte himmelwärts, während der Wagen an der Wehe entlangschlitterte.
    Michael starrte angespannt auf die Straße vor ihnen und versuchte, jede Kurve vorauszuahnen. Schweiß lief ihm über die Stirn. Er kannte die Straße, und gerade das jagte ihm Angst ein. Weniger als fünf Kilometer vor ihnen wurde sie noch abschüssiger. Bei hoher Geschwindigkeit musste der Wagen direkt durch die Leitplanke rammen und auf den Felsen unterhalb zerschellen. Das Spiel, das Jolley begonnen hatte, würde ein jähes, gewalttätiges Ende finden.
    Michael drängte seine Angst zurück. „Wir haben nur eine Chance. Wir müssen in die Straße einbiegen, die zu dem alten Gasthaus führt. Sie kommt gleich hinter dieser Kurve.“ Er konnte nicht von der Straße weg zu Pandora sehen. Seine Finger umspannten das Lenkrad. „Halt dich fest!“
    Sie würde sterben. Nur dieser Gedanke blieb, sonst fühlte sie sich wie betäubt. Sie hörte die Reifen kreischen, als Michael das Lenkrad herumriss. Der Wagen neigte sich, kippte fast auf die Seite. Bäume flogen vorbei, als der Wagen auf den glitschigen Rand der Autostraße glitt.
    Für einen Moment schienen die Reifen auf dem Schotter unter dem Schnee zu greifen. Aber die Kurve war zu scharf, die Geschwindigkeit zu hoch. Außer Kontrolle wirbelte der Wagen auf die Bäume zu.
    „Ich liebe dich“, flüsterte Pandora und fasste nach Michael, bevor die Welt um sie herum schwarz wurde …
    Michael kam langsam zu sich. Er hatte Schmerzen und wusste eine Weile nicht, weshalb. Da war ein Geräusch. Mühsam wandte er den Kopf. Als er die Augen öffnete, sah Michael einen Jungen mit weitaufgerissenenAugen und schwarzen Haaren durch die Seitenfenster starren.
    „Mister, hey, Mister! Alles in Ordnung?“
    Benommen stieß Michael die Tür auf. „Hol Hilfe“, brachte er hervor und kämpfte gegen eine neuerliche Ohnmacht. Er holte in gierigen Atemzügen tief Luft, um seinen Kopf zu klären, während der Junge durch den Wald davonrannte. „Pandora!“ Angst durchbrach den Nebel. Er beugte sich über sie.
    Mit zitternden Fingern suchte er ihren Puls an ihrem Hals und fand ihn. Blut floss aus einer Wunde an ihrer Stirn über ihr Gesicht und auf seine Hände. Mit Hilfe des Verbandskastens im Handschuhfach stoppte er die Blutung. Er tastete Pandora ab, ob sie sich etwas gebrochen hatte, als sie stöhnte. Michael musste sich dazu zwingen, sie nicht an sich zu ziehen und sie festzuhalten.
    „Ganz ruhig“, murmelte er, als sie sich bewegte. „Bleib ruhig.“ Als sie die Augen öffnete, bemerkte er, dass sie glasig ins Leere starrten. „Alles in Ordnung.“ Sanft umfasste er ihr Gesicht mit beiden Händen und redete beruhigend auf sie ein. Allmählich belebten sich ihre Augen, und sie tastete nach seiner Hand.
    „Die Bremsen …“
    Er lehnte seine Wange kurz an die ihre. „Wir haben es geschafft.“
    Verwirrt sah sie sich um. Der tiefe Schnee hatte den Wagen abgebremst, ehe er gegen einen Baum geprallt war. Tränen traten ihr in die Augen, als sie die Hand an sein Gesicht legte, wie er
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