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Toedliche Verfolgung

Toedliche Verfolgung

Titel: Toedliche Verfolgung
Autoren: Michelle Raven
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nicht, aber Jack war klar, dass er sich mit ihm gut stellen musste, bis sein Truck wieder aufgetaucht war. Alles andere wäre außerdem unprofessionell. »Es gibt da ein kleines … technisches Problem, das ich aber sicher morgen behoben haben werde. Ich rufe Sie an, sobald ich einen neuen Termin für die Anlieferung weiß.«
    »Das können Sie doch nicht einfach …« Der Mann brach ab, im Hintergrund waren Stimmen zu hören. Danach fuhr er viel freundlicher fort. »In Ordnung. Sagen Sie uns bitte möglichst früh Bescheid, damit wir alles planen können.«
    »Selbstverständlich.«
    »Gut. Wo sind Sie im Moment?«
    »In der Nähe von Sonora.«
    »Ah. Okay. Wir sprechen uns morgen wieder.« Damit legte er auf.
    Jack blickte den Hörer an, aus dem ihm nur noch ein Brummen entgegenschallte. Wie freundlich.
Auch Ihnen einen schönen Tag.
Kopfschüttelnd hängte Jack den Hörer auf die Gabel. Er war selbst schuld an seiner Misere, seine Auftraggeber konnten schließlich nichts dafür. Vielleicht könnte er dem Eistee ja die Schuld geben, der ihn zum Anhalten gezwungen hatte. Sein Blick fiel auf Lissa, die ihn gerade beobachtete. Jack schlenderte zurück zum Motorrad.
    »Cola oder Eistee?«
    Manchmal fragte er sich, ob sie überhaupt die gleiche Sprache sprachen. »Wie bitte?«
    Lissa hielt zwei Dosen hoch. »Welche wollen Sie?«
    »Gar keine.«
    »Sie müssen etwas trinken.«
    »Ich habe keinen Durst.«
    Sie drückte ihm die Cola in die Hand. »Hier. Trinken Sie. Es bringt nichts, wenn Sie irgendwann ausgetrocknet von der Maschine kippen.« Sie lächelte grimmig. »Oder soll ich sie Ihnen intravenös verabreichen?«
    Jack blieb nichts anderes übrig, als sich zu fügen und die Dose zu öffnen. Er trank einen großen Schluck und wischte sich dann mit dem Handrücken über den Mund. Lieber würde er tot umkippen, als zuzugeben, wie gut sich die Flüssigkeit in seinem trockenen Hals anfühlte. Er hatte tatsächlich nicht gemerkt, wie durstig er gewesen war. Zeit für ein Ablenkungsmanöver. »Sind Sie Krankenschwester?«
    »Wie kommen Sie darauf?«
    »Intravenös.«
    Lissa zwinkerte ihm zu. »Ich bin sehr belesen.«
    »Das sagten Sie bereits.«
    »Und es stimmt immer noch. Trinken Sie aus, wir müssen weiter.«
    Jack salutierte mit der Dose. »Jawohl, Sir.«
    Lissa grinste ihn an und begann, in ihrem Rucksack zu wühlen. Kurze Zeit später holte sie eine leichte Jeansjacke heraus und zog sie an.
    »Ist das nicht ein wenig zu warm?«
    »Im Stehen schon, aber während der Fahrt kühlt man schnell aus. Außerdem ist meine Haut ziemlich empfindlich. Ich würde Ihnen auch etwas anbieten, aber ich glaube nicht, dass Ihnen meine Sachen passen.«
    Jack ließ seinen Blick langsam an ihr hinab und wieder hinauf wandern und bewunderte ihre schlanke, aber an den richtigen Stellen gerundete Figur. »Nein, vermutlich nicht.« Aber er würde sie zu gerne einmal in seinem T-Shirt sehen – ohne alles andere.
    Lissa schien es nichts auszumachen, dass er sie offen anstarrte, sie grinste ihn nur an. »Irgendwie bin ich auch froh darüber. Ich mag lieber Männer, die deutlich kräftiger sind als ich.« Diesmal ließ sie ihren Blick über seinen Körper gleiten. Ein Griff in den Rucksack förderte einen breiten Nierenschutz hervor, den sie ihm in die Hand drückte. »Falls wir den Truck nicht sofort wiederfinden, ist es besser, wenn Sie zumindest ein wenig gegen die Auskühlung geschützt sind.«
    Jack band den Gurt um seine Taille. »Danke.«
    Für einen Moment sah Lissa in seine Augen und wandte sich dann wieder ihrem Rucksack zu. Sie gab einen triumphierenden Laut von sich und hielt Jack etwas hin.
    »Was ist das?«
    »Eine Schutzbrille. Ihre Augen sind schon ganz rot.«
    Jack verzog angewidert das Gesicht, als sie ihm die mit einem Gummizug versehene Plastikbrille hinhielt. Er wollte ablehnen, aber es wäre dumm, aus Eitelkeit Augenschäden zu riskieren. Widerwillig nahm er sie entgegen und setzte sie auf. Es war deutlich zu sehen, wie heroisch Lissa gegen ihr Lachen ankämpfte.
    »Nun machen Sie schon, sonst platzen Sie noch.«
    Lissas melodisches Lachen verfolgte ihn und ließ ihn auch dann nicht los, als sie schon lange wieder über die Asphaltpiste rasten. Wer war sie, und was machte eine Frau wie sie alleine in dieser Gegend? Gabelte sie öfter mittellose, halb nackte Männer auf? Ein sehr gefährliches Hobby, seiner Meinung nach. Aber das würde sie sicher nicht hören wollen, und solange er sie noch brauchte, wäre es unklug, sie zu
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