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Toedliche Traeume

Toedliche Traeume

Titel: Toedliche Traeume
Autoren: Sonja Planitz
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hören. Die Kugel war wie ein kleiner, rot leuchtender Fernseher. Sie sah die Szene aus den Augen von Maria. Die Szene war nur sehr kurz, Maria ging durch einen Gang auf eine Treppe zu, stolperte und fiel herunter. Die Kugel wurde immer heller, bis sie beim Aufprall Marias auf den Boden regelrecht rot explodierte. Dann war die Szene schon vorüber und fing von vorn an. Jetzt nahm Dascha sich eine kleine rote Kugel aus der Luft. Die Szene war verschwommen, sie zeigte, wie Maria über etwas stolperte und sich dann den Fuß hielt. Rote Kugeln waren also schmerzhafte Erinnerungen. Nun eine der am Boden liegenden roten Kugeln. Darin war die Geburt von Marias Tochter gespeichert. Also weiter zu den rosa Kugeln. Der Moment, wo Maria ihre Tochter nach der Geburt in den Arm gelegt wurde, war in einer der am Boden liegenden gespeichert. In der Nächsten standen sie und Kim nachts unter den blühenden Kirschbäumen im Garten und küssten sich. Rosa waren also angenehme Erinnerungen. „Kim, bitte alle rosa Kugeln weg. Das sind schöne Erlebnisse, die nützen mir nichts“, gab sie Anweisung. Als sie nach einer grauen Kugel griff, erschrak sie kurz. Nicht nur ihre Aura wurde immer kleiner, langsam begann sie selbst an Struktur zu verlieren. Sie schluckte. Ihre Zeit lief langsam ab.
    Als Sally eingeschlafen und in ihrem Traum angekommen war, verzog sie wütend das Gesicht. Schon wieder war sie hier gelandet. Der kleine Dorfplatz mit dem Brunnen, von dem aus das Reichenviertel und das Einkaufsviertel abgingen. Im Hintergrund stand das Hotel. Sally hasste diesen Ort. Es war fast so, als würde sich ihr Unterbewusstsein darüber lustig machen wollen, dass sie ihre Prüfung vergeigt hatte. Als ob sie nicht schon genug damit gestraft wäre, dass sie gerade ihre Retterin in die Fänge eines Inkubus geschickt hatte. Von Abbadons Behauptung das ihre Eltern nicht ihre Eltern wären ganz zu schweigen. Wütend setzt sich Sally auf den Rand des Brunnens und wartete. Sie musste nicht lange warten, kurz darauf trat Viola neben ihr aus einem Tor aus Licht. „Oh, das ist aber ein seltsamer Traum hier“, sagte sie und schaute irritiert die herumlaufenden Menschen an. „Das war meine Prüfung. Aber ist ja egal jetzt, lass uns gehen. Ach ja, kannst du mir einen Gefallen tun?“ Viola schaute sie fragend an. „Mir geht die Schuluniform langsam auf den Geist. Verpass mir bitte MEINE Sachen!“, sagte Sally grinsend. Viola konnte nicht nur beliebig durch Träume gehen, sie konnte auch aktiv eingreifen. Um Sally ihr normales Outfit zu verpassen, musste Viola grade mal blinzeln. „Danke, gleich viel besser!“, freute sich Sally. Die enge schwarze Kleidung, der lange schwarze Mantel und die prolligen Stiefel gefielen ihr viel besser als diese langweilige Schuluniform. Sie griff an ihren Gürtel und stellte zufrieden fest, dass Viola sie auch mit einer Pistole bewaffnet hatte. „Unendlich Schuss natürlich. Ach ja, für den Nahkampf brauchst du ja auch was!“ Viola schnippte mit den Fingern, daraufhin hielt sie ein Kurzschwert in der Hand. Der griff war silbern, die Klinge war von einem rötlichen Schimmer umgeben. „Ein Energie fressendes Schwert. Also pass auf, dass du die Klinge nicht berührst!“, warnte Viola und gab es ihr. Dann wandte sie sich zu ihrem Tor aus Licht, schloss die Augen und schwieg. Kurz darauf erschien auf der anderen Seite des Tores ein anderes Szenario, nämlich der Strand am Internat. „Ich gehe vor!“, sagte Sally, zog die Pistole und umklammerte das Schwert fester.
    Der Strand war verlassen, außer ihnen beiden war nichts und niemand da. „Ich spüre etwas. Jemand war hier und hat diesen Traum kopiert. Ich vermute mal, Kim hat diesen Traum nachgebaut und Dascha in einem unachtsamen Moment in die Kopie fallen lassen. Das geht so schnell, das merkt man gar nicht. Wir müssen nur den Ort finden, dann kann ich das Tor öffnen und wir können ihnen folgen!“, erklärte Viola und machte sich auf die Suche. Erst lief Sally mir gezogenen Waffen hinter ihr her, doch als sie sich sicher war das nur sie da waren suchte sie aktiv mit. Sie war es auch, die einen kleinen Freudenruf ausstieß. „Hier liegen ein halb volles Bier und ein paar Zigarettenstummel!“, rief sie Viola zu. Diese kam sofort angerannt, kniete sich hin und tastete den Sand ab. „Ja, hier ist es. Ich kann es spüren. Sally, ich hab keine Ahnung, was hinter dem Tor sein wird. Das ist das Reich von Kim. Du weißt ja, wie gut ich kämpfen kann … beschütz
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