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Toedliche Intrige

Toedliche Intrige

Titel: Toedliche Intrige
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sowieso kaum Zeit für etwas anderes, als Geld zu scheffeln«, sagte sie.
    Es hatte eher den Anschein, als hätte er keine Zeit für sie. Ihre Stimme klang nämlich gelangweilt und etwas enttäuscht. Ich stand in der Küche und fühlte mich völlig fehl am Platz. Ich war mir nicht sicher, ob ich diese Leute überhaupt näher kennen lernen wollte. Ich spürte bei ihnen eine Rücksichtslosigkeit und Gewissenlosigkeit, die nackt und grob und keinerlei Schranken zu kennen schienen. Beide hatten irgendetwas, das einen abstieß, etwas Ungehobeltes, gleichzeitig aber auch seltsam Faszinierendes.
    »Möchtest du Kinder haben?«, fragte ich.
    »Wir haben es versucht«, sagte sie. »Vielleicht klappt es eines Tages.«
    Sie führte mich weiter durch das Haus, bis wir den größten Raum im Obergeschoss betraten. Sie sagte, dass hier das eheliche Schlafzimmer geplant sei, und beschrieb, wie sie es einrichten würde, wenn sie darüber zu bestimmen hätte.
    Ich nickte, aber mein Interesse hielt sich in Grenzen.
    »Wirst du für uns arbeiten?«, fragte sie.
    »Ich glaube, ich habe nichts ...«
    Sie gestattete mir nicht, den Satz zu Ende zu führen.
    »Doch«, sagte sie, und wieder fiel mir das Wort ein: hoheitsvoll. Das Parfüm, das sie verwendete, kannte ich nicht, aber es hatte uns auf dem Gang durch das Hausbegleitet und an etwas Gefährliches und Aufregendes gemahnt.
    »Kannst du es nicht mir zuliebe tun?«, fragte sie und trat näher an mich heran.
    »Geld kann man natürlich immer gebrauchen«, sagte ich, um irgendetwas zu sagen.
    Sie trat noch ein Stück näher in ihren hochhackigen Schuhen und dem engen Rock, der ihre kräftigen Schenkel so sexy wirken ließ, dass ich kaum meine Augen abwenden konnte. Ich rührte mich nicht vom Fleck und sah sie an, sah das Funkeln in ihren braunen Augen, betrachtete ihre vollen Lippen und ihr schönes, irgendwie südländisches Gesicht.
    Sie trat dicht an mich heran.
    »Ich verspreche dir, dass du es nicht bereuen wirst«, sagte sie mit gesenkter Stimme.
    Außer uns war niemand im Haus. Sie hatte mir gesagt, dass am nächsten Tag mit den Instandsetzungsarbeiten begonnen würde und Heerscharen von Handwerkern zu erwarten seien, um den Palazzo des Fangquotenkönigs auf Hochglanz zu bringen. Ich war völlig verwirrt. Sollte ich bleiben oder mich höflich entschuldigen und verabschieden, oder lieber schnurstracks aus dem Haus rennen und nie wieder zurückkehren?
    Sie schien zu wissen, was in mir vorging.
    »Ist schon in Ordnung«, sagte sie so leise, dass ich es kaum hören konnte.
    Dann tat sie etwas, was ich zeit meines Lebens nicht vergessen werde.
    Ihre Blicke glitten an mir herunter, sie ergriff meine Hand und führte sie an ihrem Schenkel hoch. Ich konnte meine Blicke nicht von ihr abwenden. Sie schob die Hand bis unter den Rocksaum hoch und höher. Sie trug keine Strumpfhosen, sondern Seidenstrümpfe, die mit Strapsen befestigt waren. Meine Finger glitten über den Gummizug. Ich wusste nicht, was ich tun sollte. Mir war noch nie so etwas passiert. Ihr Mund öffnete sich, und sie schob meine Hand an die Innenseite des Schenkels und so weit nach oben, bis ich ihre sanfte Hitze spürte und mir klar wurde, dass sie keinen Slip trug.
    Ich wollte meine Hand zurückziehen, aber sie merkte es und hielt mein Handgelenk fest gepackt.
    »Ist schon in Ordnung«, wiederholte sie sanft.
    Ihr Gesicht näherte sich, und sie küsste mich. Unwillkürlich öffnete ich den Mund und spürte ihre Zunge, die leicht und vorsichtig und ein wenig zitternd eindrang.

5
    S ie wollen wissen, wie und wann es begonnen hat.
    Immer wieder kommen wir auf diese Frage zurück, denn meine Aussagen sind wahrscheinlich so inkonsequent und irreführend, dass sie immer wieder nachhaken müssen. Einiges akzeptieren sie nicht, anderes dagegen scheint ihnen glaubwürdig vorzukommen. Ich habe mich zwar entschlossen, kooperativ zu sein, weiß aber nicht, wie viel ich ihnen sagen soll. Wahrscheinlich ist das eine Art Nervenkrieg. Ich könnte ihnen die ganze Wahrheit sagen, bezweifle aber stark, dass sie mir glauben würden. Deswegen versuche ich zu lügen, aber nur ein wenig. Bislang jedenfalls habe ich keine massiven Lügen erzählt, sondern bringe nur hie und da ein paar kleine Unwahrheiten ein, um meine Aussage glaubwürdiger zu machen. Natürlich kann keine Rede mehr von Glaubwürdigkeit sein, wenn sie mir eine der Lügen nachweisen können, aber sie wissen natürlich, dass jeder, der sich in diesem Raum befindet, versucht zu
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