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Todesstunde

Todesstunde

Titel: Todesstunde
Autoren: James Patterson
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Papier und griff zum Telefon, das in der Mitte des riesigen, antiken, spanischen Landhaustisches lag.
    »Carl, bin ich froh, dass Sie anrufen«, meldete sich Duques hörbar erleichtert.
    »Wo ist mein Geld, Allen?«, fragte Apt.
    »Ich habe die Konten sperren lassen. Mir fiel keine andere Möglichkeit ein, um mit Ihnen Kontakt aufzunehmen. Einige Dinge haben sich anders entwickelt als geplant.«
    »Sie haben meine vollständige, ungeteilte Aufmerksamkeit, Allen.«
    »Es tut mir leid, Ihnen dies mitteilen zu müssen, aber Mr. Berger ist tot.«
    Carl schloss die Augen und atmete tief ein. Zu wissen, was einem bevorstand, machte den Schmerz nicht leichter.
    Er öffnete die Augen wieder und betrachtete das Gemälde über der Anrichte. Es sah nach französischem Impressionismus aus, doch Apt merkte auf den ersten Blick, dass es sich um eine billige Fälschung aus Vietnam handelte.
    Carl schluckte. Tränen traten in seine Augen.
    Lawrence hatte ihm das Wissen über Kunst beigebracht.
    Lawrence hatte ihm alles beigebracht, ihm alles gegeben.

96
    »War es sein Herz?«, fragte Apt schließlich.
    »Nein, offenbar hat er Selbstmord begangen. Er hatte in seinem Mund eine Kapsel versteckt, als er verhaftet wurde. Zumindest sagte das die Polizei.«
    Carl dachte darüber nach. Lawrence, der allein gestorben war. Sein Freund. Es brach ihm das Herz. Wenn er nur hätte da sein können.
    »Carl? Sind Sie noch dran?«
    »Ja.« Apt unterdrückte die Traurigkeit, die ihn mitzureißen drohte. »Und jetzt?«, fragte er.
    »Zunächst für den Fall, dass dies hier aufgezeichnet wird, möchte ich festhalten, dass ich, Allen Duques, mich an keinerlei illegalen Handlungen beteilige, sondern lediglich den letzten Willen von Lawrence M. Berger bei der Verteilung seines Vermögens ausführe, dessen alleiniger Verwalter ich bin.«
    »Wo ist das Geld?«, drängte Apt.
    »Ja, natürlich. Vor Ihnen, den Flur entlang, befindet sich mein Arbeitszimmer. Sehen Sie es?«
    Apt durchquerte das Zimmer und schob eine Tür auf. »Ich bin drin.«
    »Hervorragend. Auf dem Ledersofa liegen zwei Koffer.«
    Apt schaltete die Schreibtischlampe ein. »Die schwarzen Koffer?«, fragte er.
    »Ja.«
    Apt öffnete sie, ohne sie auf Drähte zu kontrollieren. Der Gedanke, dass Duques sein eigenes Haus mit dieser analfixierten Einrichtung in die Luft jagen würde, war lächerlich. In den Koffern befanden sich Hundertdollarscheine. Stapelweise.
    »Entschuldigen Sie bitte die beschwerliche Anzahl von Scheinen. Ich hätte Ihnen das Geld gerne auf ein Konto Ihrer Wahl überwiesen, doch heute hatte ich Besuch von den Behörden, die dieses Vorgehen äußerst unpraktisch erscheinen ließen. Lawrence hat für einen solchen Fall vorgesorgt und mich veranlasst, diese Vorsichtsmaßnahmen durchzuführen. Ich glaube, in dem linken Koffer liegt eine Nachricht für Sie.«
    Apt öffnete sie und zog eine teure Karte heraus. Er lächelte beim Anblick von Lawrence’ wundervoller Handschrift in der für ihn typischen grünen Tinte.
    Carl, mein allerbester Freund,
    danke. Nur du konntest meine letzten Tage zu den besten meines Lebens machen.
    Hör nie auf zu lernen. Lawrence.
    »Mr. Berger wollte, dass es Ihnen gut geht, Carl«, fuhr Duques fort. »Er hat immer voller Stolz von Ihnen gesprochen.«
    Apt nahm das Telefon zur Seite, um mit dem Daumen eine Träne fortzuwischen, bevor er die Nachricht zurück in den Koffer legte. Er war mehr als gerührt. Sein Freund hatte doch noch das Richtige getan, hatte mehr getan, als sich nur um ihn zu kümmern. Wie hatte er daran auch nur eine Sekunde zweifeln können?
    »Carl, bevor ich es vergesse. Mr. Berger hat noch eine Nachricht für Sie hinterlassen. Er hat gesagt, ich zitiere: ›Kümmere dich nicht um den letzten Namen auf der Liste‹. Zitat Ende. Was auch immer das heißt. Er sagte, Sie würden das verstehen.«
    Apt dachte darüber nach. Es hörte sich falsch an. Wenn, dann hatte Lawrence auf den letzten Namen auf dieser Liste am meisten Wert gelegt. Hatte der große L. einen Sinneswandel vollzogen?
    »Sind Sie sich dessen sicher?«, fragte Apt.
    »Er hat mit aller Leidenschaft Wert darauf gelegt. Betrachten Sie Ihre Dienste als vollständig erledigt. Genießen Sie Ihre Belohnung. Sie haben sie verdient. Da dies unser letzter Kontakt sein wird, darf ich sagen, es war mir eine Freude, Sie kennengelernt zu haben.«
    »Gleichfalls, Allen. Ich habe nur noch eine Frage.«
    »Und zwar?«
    »Wo sind die Schlüssel vom S 65?«
    »Von meinem neuen
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