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Todessommer: Thriller (Rebekka Holm-Reihe) (German Edition)

Todessommer: Thriller (Rebekka Holm-Reihe) (German Edition)

Titel: Todessommer: Thriller (Rebekka Holm-Reihe) (German Edition)
Autoren: Julie Hastrup
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Richtungen ab, er hatte einen Dreitagebart, und die dunklen Augen waren von tiefen, schwarzen Rändern umrahmt.
    »Woher hast du gewusst, dass es Ryan war?«, wollte sie wissen.
    »Ich habe es nicht mit Sicherheit gewusst«, gestand er ihr. »Doch Brodersen hat kein Hehl daraus gemacht, dass Ryan den Verdacht auf mich gelenkt hat. Das hat mich misstrauisch gemacht. Deshalb habe ich selbst mit dem Gedanken zu spielen begonnen, wer wohl am ehesten als Täter infrage käme, falls die Morde an Sofie und Caroline wirklich auf das Konto eines Insiders gehen sollten, wie man inzwischen annahm. Ich habe ein paar Anrufe getätigt und unter anderem mit Ted Palmer gesprochen. Er hat mir erzählt, dass Ryan einen Tag früher als geplant nach Kopenhagen gekommen ist. Ted hatte er natürlich erzählt, dass er sich mit dir treffen wollte, aber ich wusste ja, dass er dich erst an dem Tag, an dem Sofie verschwunden ist, angerufen hat. Das war etwas verdächtig. Ich habe mir die Passagierlisten angesehen und entdeckt, dass er auch in Dänemark war, als Caroline Nørvang verschwunden ist.«
    »Ich habe an dem Abend mit ihm gesprochen. Er hat mich angerufen und gesagt, dass er in Portugal sei«, unterbrach ihn Rebekka.
    »Natürlich hat er das. Er war raffiniert. Zuerst habe ich gar nicht verstanden, warum er mir die Morde anhängen wollte. Ich habe geglaubt, es hätte etwas mit mir zu tun, habe es für den Ausdruck einer krankhaften Eifersucht gehalten, weil er vielleicht geglaubt hat, dass wir etwas miteinander hätten. Weißt du eigentlich mehr über ihn?«
    Rebekka nickte. »Er kommt aus einer extrem armen Familie, in der mehr oder weniger alle geistig minderbemittelt sind. Ryan war sich schon sehr früh darüber im Klaren, dass er intelligent war. Er hat als Erster in seiner Familie die Highschool abgeschlossen. Ryan war ungeheuer ehrgeizig, für ihn gab es nur den Job, und er hätte alles getan, um an die Spitze zu kommen. Er hat nie geheiratet, hat keine Kinder. Hat nur für seine Arbeit gelebt, um Karriere zu machen.«
    »Das klingt ganz nach mir«, sagte Reza mit einem traurigen Lächeln.
    »Oder nach uns«, meinte Rebekka. »Aber Ryan war gefühlskalt, und das sind wir nicht.«
    Reza nickte. »Talentiert, zynisch, berechnend und charmant. Das klingt nach einem waschechten Psychopathen …«
    »Die Art, wie er von seiner Familie gesprochen hat, war gefühlskalt, wenn ich jetzt darüber nachdenke. Er hat nicht ein einziges Mal von einem Menschen erzählt, der ihm etwas bedeutet hat. Das hätte mich misstrauisch machen müssen …«
    »Jetzt hör aber auf, Rebekka. Er war dein Freund. Ich will nicht, dass du dir Vorwürfe machst …«
    »Vielleicht bin ich doch keine so gute Ermittlerin, wie ich geglaubt habe.«
    »Das bist du, Rebekka. Versprich mir, nie daran zu zweifeln.«
    »Reza, in den letzten Monaten warst du so …«, sie suchte nach dem richtigen Wort, »… so anders. Ist alles in Ordnung?«
    Sie sah, dass er den Blick niederschlug und schwer atmete. Dann sah er zu ihr hoch. »Kannst du ein Geheimnis für dich behalten, Rebekka?«
    Sie nickte, legte vorsichtig die Hand auf seine verbundenen Hände.
    »Ich habe eine Beziehung gehabt, von der ich völlig besessen war. Ich war noch nie so verliebt, noch nie. Ich habe die Kontrolle verloren. Wir wollten zusammen Urlaub machen, eine Woche auf die griechischen Inseln, und dann ist im letzten Moment doch nichts daraus geworden, weil wir uns getrennt haben, gegen meinen Willen. Dann sind wir wieder zusammengekommen, dann haben wir uns wieder getrennt, und so ist es die letzten Monate immer wieder hin- und hergegangen.«
    Reza stand die Verzweiflung ins Gesicht geschrieben, und Rebekka sah ihren Partner liebevoll an.
    »Du musst hart bleiben, Reza …«
    »Ich weiß, aber ich schaffe es einfach nicht.«
    »Du musst ihr sagen …«
    »Es ist keine Sie.«
    Rebekka sah ihn mit weit aufgerissenen Augen an. Sie hätte nie gedacht, dass er … nicht ein einziges Mal. Und doch war es vollkommen einleuchtend, dachte sie. Natürlich war Reza schwul. Es konnte nicht anders sein. Sie beugte sich vor und küsste ihn auf die Wange.
    »Verdammt, Reza. Das muss hart sein. Mit deinem Hintergrund und … den Erwartungen deiner Familie.«
    Er nickte schuldbewusst. »Sie wissen es nicht«, sagte er leise. »Noch nicht. Jedes Mal, wenn ich es ihnen sagen will, verlässt mich der Mut, und ich bekomme es nicht über die Lippen. Es wird sie umbringen, ein wenig jedenfalls.«
    »Die Wahrheit mag
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