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Todesschrein

Todesschrein

Titel: Todesschrein
Autoren: Clive Cussler , Craig Dirgo
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wie er selbst in die Höhe gedrückt wurde, als das Wasser des Schlauchs, den er bediente, auch das Pulver unter seinen Füßen benetzte. Sein Körpergewicht erzeugte tiefe Fußabdrücke im Schaumteppich.
     
    Hickman blickte aus dem Seitenfenster und wartete auf den richtigen Moment. Sobald er die äußere Mauer um die Moschee herum unter sich sah, warf er den Stein Abrahams aus der Maschine. Dann kehrte er eilig in das Cockpit zurück, um den Steigflug für seine Selbstmordattacke zu starten, während der schwere Stein der Kuppel des Felsendoms entgegentaumelte.
     
    Wenn das Ganze die Szene in einem Film gewesen wäre, hätte Juan Cabrillo, während er sich an der Leiter festhielt, den Stein mit einem gezielten Schlag von der Kuppel abgelenkt und wäre der Held des Tages gewesen. Oder der Stein Abrahams wäre im Netz gelandet und unversehrt geblieben. Tatsache war jedoch, dass sich Cabrillos Anwesenheit auf seinem luftigen Aussichtsplatz als unnötig erwies.
    Hickman hatte sich verrechnet und den Stein zu früh abgeworfen.
    Wäre der Innenhof nicht mit dem Schaum ausgefüllt worden, wäre der Stein beim Aufprall auf die ungeschützten Marmorplatten in unzählige Trümmer zerschmettert worden. Stattdessen kam er herunter und blieb gut drei Meter vom Rand der Felsenkuppel entfernt stecken. Nachdem er gut dreißig Zentimeter tief in die Schaumschicht eingedrungen war, blieb er schließlich wie eine besonders wertvolle Waffe in einem eigens für sie angefertigten Behältnis liegen. Seng rannte hinüber und warf einen prüfenden Blick auf den Stein. Er gönnte sich ein kurzes erleichtertes Aufatmen. »Niemand berührt den Stein!«, rief er schließlich. »Draußen wartet ein muslimischer CIA–Agent, der sich darum kümmern wird.«
     
    Über sein Funkgerät rief Seng Hanley auf der Oregon an.
    »Erklärung folgt später, aber der Stein ist in Sicherheit«, meldete er. »Könnt ihr Adams anfunken, dass er Juan holen soll?«
    Hanley wandte sich an Stone. »Sag ihm bitte Bescheid.«
    Während Stone das Funkgerät bediente, stand Max Hanley neben Mark Murphy und Franklin Lincoln vor der Feuerkonsole. Eine Etage über ihnen verfolgte an Deck der Oregon eine computergesteuerte Raketenbatterie die DC–3 auf ihrem Kurs.
    Sie war mit viereinhalb Kilometern pro Minute unterwegs. Als Hickman in das Cockpit zurückgekehrt war und wieder in seinem Pilotensessel saß, hatte die Maschine ungefähr fünfzehn Kilometer zurückgelegt und befand sich auf halbem Weg zwischen Jerusalem und dem Toten Meer.
    Indem er den Steuerknüppel zurückzog, begann Hickman zu steigen.
    »Noch etwa eine halbe Minute, und bei einem Absturz werden keinerlei palästinensische Siedlungen in Mitleidenschaft gezogen«, sagte Franklin Lincoln.
    Hickman war alles andere als unschuldig. Trotzdem war die Corporation kein Mordunternehmen. Falls Hickman in Richtung Jordanien weiterflog, würden sie versuchen, ihn dort nach der Landung zu erwischen. Falls er Anstalten machte umzukehren, hätten sie jedoch keine Wahl. Denn der einzige Grund, weshalb Hickman nach Jerusalem zurückkehren würde, war ein geplanter Kamikazeangriff.
    In wenigen Sekunden befände sich die DC–3 über dem Toten Meer.
    »Max«, sagte Murphy, »der Computer meldet, dass er umkehrt.«
    »Dann hast du Feuer frei«, sagte Hanley leise.
    »Zeit«, sagte Lincoln und meldete Datum und Uhrzeit.
    »Raketen abgefeuert«, rief Murphy keine Sekunde später.
    »Zielsuche läuft«, sagte Lincoln.
     
    Zwei Raketen verließen die Rampe, zwei Pakete von je vier Stück von beiden Seiten einer Glaskuppel, in der sich das Zielsuchradar befand. Beide Pakete wurden im Abstand von einer Millisekunde abgefeuert und rasten vom Schiff über das israelische Festland genau auf die DC–3 zu. Wie Pfeile steuerten sie direkt und unbeirrt ihr Ziel an.
    Adams pflückte gerade Juan Cabrillo von der Kuppel, als die Raketen über ihnen vorbeijagten. Nachdem er eilig das Seil entfernt und zu den Leuten unten auf dem Boden abgeworfen hatte, ließ Adams den Robinson bis über die Kuppel der Moschee steigen und ging dann in den Vorwärtsflug.
    Hickman hatte die weite Kurve gerade zur Hälfte vollzogen und sah durch das Seitenfenster zwei winzige Leuchtpunkte auf sich zurasen. Ehe sein Geist sich zusammenreimen konnte, was sich hinter dieser Erscheinung verbarg, bohrten sich die Raketen in den Rumpf der DC–3.
    Der Tod schlug sofort zu, während das zerfetzte Flugzeug ins Tote Meer stürzte.
     
    Durch die Frontscheibe des
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