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Todesschiff: Ein Island-Krimi (German Edition)

Todesschiff: Ein Island-Krimi (German Edition)

Titel: Todesschiff: Ein Island-Krimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yrsa Sigurdardóttir
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nervös. »Die können doch nicht alle Flughäfen weltweit überprüft haben.«
    »Ich weiß es nicht, aber so wurde es mir gesagt«, entgegnete Dóra und warf Bella einen Blick zu. »Ich glaube, wir sollten jetzt mal los. Ich bin gespannt zu hören, was die Polizei zu der ganzen Geschichte sagt.«
    Dann wandte sie sich wieder an Snævar:
    »Wissen Sie, was ich glaube?« Sie wartete nicht auf eine Antwort. »Ich glaube, dass Karítas an Bord Geld oder andere Wertsachen holen wollte. Ihr Mann hat die Kohle auf der Yacht in Sicherheit gebracht. Vielleicht hat er es nicht mehr geschafft, sie zu holen, bevor er die Schlüssel abgeben musste. Entweder hat er Karítas darum gebeten, oder es war ihre eigene Idee. Aber sie musste irgendwie an Bord kommen, und da sind Halli und Sie ihr besoffen in die Arme gelaufen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass Ihr Freund Halli, als er wieder nüchtern war, geahnt hat, dass sie auf etwas anderes als Klamotten aus war, und sich das Geld selbst unter den Nagel reißen wollte. Sie waren nicht mehr einsatzbereit, und er hatte sich vorgenommen, danach zu suchen. Dann ist etwas passiert, woran Karítas’ Assistentin schuld war, vielleicht, weil sie dieselbe Idee hatte. Wahrscheinlich hat Karítas etwas mit ihrem Verbleib zu tun und ist mit ihrem Ticket geflogen, aber das wird sich noch herausstellen. Vielleicht hat sie ihr Ticket ja auch nur verloren oder die Tickets verwechselt, wer weiß.«
    »Keine Ahnung.« Snævar rutschte auf dem Sofa nach vorne, als mache er sich bereit zur Flucht. »Halli hätte sich niemals an einer Frau vergriffen. Das ist jedenfalls sonnenklar.«
    »Sie haben mir schon so viel erzählt. Und das meiste davon lässt sich nicht beweisen. Deshalb spinne ich die Geschichte einfach mal weiter. Diese fixe Idee von Ihrem Freund Halldór und Karítas haben meine Mandanten nämlich wahrscheinlich das Leben gekostet. Und ihre Töchter auch.«
    Dóra hätte jetzt gerne ein Foto von den Zwillingen dabeigehabt und ihm unter die Nase gehalten.
    »Vermutlich hat Aldís’ Mörder ihre Leiche auf der Yacht in die Kühltruhe gelegt, um sie später ins Meer zu befördern. Vielleicht haben das Ehepaar oder die Kinder die Leiche oder das Geld gefunden oder sonst wie gemerkt, dass etwas nicht stimmte. Und deshalb musste man sie loswerden.«
    »Halli hätte so was nie gemacht, niemals!«
    »Vielleicht nicht. Aber wissen wir, ob nicht noch jemand mit ihm an Bord war? Oder auf eigene Initiative an Bord war? Nach der Abfahrt hat niemand mehr etwas Vernünftiges von der Yacht gehört, es kann also gut sein, dass noch weitere Personen an Bord waren, ob heimlich oder nicht. Das ist ein großes Schiff.«
    »Wer denn?«, fragte Snævar und kniff die Augen zusammen. »Man kann sich nicht verstecken, ohne dass die Mannschaft es merkt. Das habe ich Ihnen doch schon gesagt. Man müsste die Yacht in- und auswendig kennen und großes Glück haben. Das ist eine schwachsinnige Theorie, völlig schwachsinnig.«
    Er blickte zu Bella und fragte:
    »Glauben Sie diesen Unsinn etwa auch? Erinnern Sie sich nicht, wie es an Bord aussah? Würden Sie sich zutrauen, sich da zu verstecken?«
    »Nein, vielleicht nicht, aber das ist auch nicht unser Job. Es gibt bestimmt jede Menge Leute, die das könnten«, entgegnete Bella und zuckte mit den Achseln.
    Dóra lehnte sich so weit wie möglich zurück, ohne das nasse Handtuch zu berühren, das über dem Stuhlrücken hing, und sagte:
    »Ich gehe davon aus, dass die Polizei das untersuchen wird. Und wenn der Betreffende gefunden wird und die Wahrheit erzählt hat, ist es wesentlich einfacher für das Gericht, meine Mandanten für tot zu erklären. Dann kann ich mich endlich anderen Dingen zuwenden, im Gegensatz zu den Angehörigen, die ihr ganzes Leben damit kämpfen werden.«
    Snævar rutschte schnell wieder auf dem Sofa nach hinten.
    »An Bord hätte sich kein Fremder verstecken können. Das kaufe ich Ihnen nicht ab.«
    »Vielleicht nicht, aber hätte Karítas es gekonnt?«
    »Jetzt hören Sie aber auf!«, protestierte Snævar. Vielleicht hielt er Frauen generell nicht für fähig, sich zu verstecken. Oder einen Mord zu begehen.
    »Oder jemand ganz anders«, sagte Bella grinsend.
    »Wer denn?«
    »Sie zum Beispiel.«
    Im selben Moment, als Bella das gesagt hatte, wurde Dóra auf unangenehme Weise bewusst, wie klein das Wohnzimmer war und wie leicht man sie hätte angreifen können. Bella hatte zweifellos einen Witz machen oder den Mann auf den Arm nehmen wollen, der

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