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Todeslauf: Thriller (German Edition)

Todeslauf: Thriller (German Edition)

Titel: Todeslauf: Thriller (German Edition)
Autoren: Jeff Abbott
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irgendetwas, das Lucy sagte, die Wahrheit war. Sie hatte mich in London gerettet; aber warum, das würde ich nie erfahren. Vielleicht wusste sie es selbst nicht genau. Liebe? Schuldgefühle? Oder ein egoistischerer Grund, zum Beispiel damit sie mich auch in Zukunft benutzen konnte? Es spielte keine Rolle. Sie log so, wie andere Leute atmeten, und niemand wusste, ob sie vielleicht trotzdem einmal die Wahrheit sagte.
    Ich schwieg.
    »Also stand ich vor der Wahl – soll ich dich sterben lassen und ein Leben vor mir haben, das ich nicht will, allein mit einem Kind, oder soll ich weiter für sie arbeiten und versuchen, mich doch irgendwie von ihnen zu befreien.«
    »Du hättest kommen und uns sagen können, dass du Ärger hast. Wir hätten es gemeinsam lösen können. Aber so hast du mich benutzt, und unser Kind auch.«
    »Nach der Bombe konnte ich nicht mehr zurück. Das Gefängnis hätte ich nicht ausgehalten.«
    »Es gibt Schlimmeres als Gefängnis.«
    »Ist das eine Drohung? Du wirst mir nichts tun«, fügte sie mit einem angedeuteten Lächeln hinzu. »Du nicht. Du bist ein guter Typ. Und ich bin immerhin die Mutter deines Kindes.«
    »Wo hast du ihn bekommen?«, fragte ich. »Das bist du mir schuldig, Lucy. Sag’s mir.«
    »Ich bin dir nichts mehr schuldig. Ich hab dir das Leben gerettet. Wir sind quitt.«
    »Die Company hat einen Flugplatz in Maine, bei Damariscotta. Wenn ich den Piloten sage, dass sie dort landen sollen, dann werden sie’s tun.«
    »Ich hab gedacht, wir fliegen nach New York.«
    »Nein. Ich denke, ich sollte dich der Company übergeben.«
    »Sam, wir haben einen Deal. Du stoppst Edward und lässt mich gehen.«
    »Du weißt ja nicht einmal, wo er ist – sagst du zumindest. Ich wette, der Company wirst du’s erzählen. Ich wette, sie bringen dich zum Reden.«
    »Aber die Waffen …«
    »Mein Sohn ist mir wichtiger. Vielleicht haben diese Leute ihre eigentlichen Ziele noch gar nicht im Visier. Vielleicht wollen sie mit diesen fünfzig Personen nur testen, ob sie die Informationen auf den Chips speichern können. Die Leute sind vielleicht gar keine Ziele, sondern nur DNA-Proben, die sie irgendwie gestohlen haben.« Ich verschränkte die Arme. »Ich möchte zu gern sehen, was Howell macht, wenn er dich in die Hände kriegt. Weißt du, Schätzchen, wegen dir hat er mächtig Ärger bekommen. Du hast keine Ahnung, wie wütend ein Bürokrat wird, wenn man ihm Ärger bereitet.«
    »Er wird dich genauso töten.«
    »Nein, mir werden sie verzeihen. Er wird sagen, dass er mir eine geheime Ermächtigung erteilt hat oder irgend so einen Quatsch. Er wird bei seinen Bossen rehabilitiert sein, weil er den Verräter geschnappt hat.«
    »Die Company wird dich auf ihrem Flugplatz gar nicht landen lassen«, erwiderte sie.
    Ich stand auf. »Ich kann Howell sofort anrufen. Er gibt mir grünes Licht.«
    »Früher warst du nicht so stur.«
    »Wo hast du das Baby zur Welt gebracht? Sag’s mir, und wir fliegen weiter nach New York.«
    Sie beschloss, mir zu glauben. »In Straßburg. Eine Privatklinik – Les Saintes heißt sie. Am zehnten Januar. Er bekam den Namen Julien Daniel Besson.«
    »Wo ist er jetzt?«
    »Bei einer Frau.« Ich hatte schon gehört, dass Edward ihn einer Händlerin übergeben hatte.
    »Wem sieht Daniel ähnlich?«
    »Babys sehen am Anfang immer aus wie Winston Churchill. Aber er hat deine Augen, Sam.«
    »Wie heißt diese Babyhändlerin?«
    »Edward hat’s mir nicht verraten. Ich weiß es nicht. Damit hatten sie mich in der Hand.«
    »Und sie haben dir Geld für meinen Sohn gegeben?«
    »Für unseren …«
    »Du hast das Recht verloren, ihn dein Kind zu nennen, Lucy. Nenn ihn nie wieder deinen Sohn.«
    »Nein, sag das nicht.«
    »Du hast es zugelassen, dass er verkauft wird. Großer Gott.«
    Sie starrte mich an und wusste, dass unser Deal gestorben war, dass ich sie niemals gehen lassen würde, solange ich mein Kind nicht hatte.
    »Wie geht es jetzt weiter?«, fragte sie.
    »Du sagst mir alles, und dann sagst du der Company alles. Ich will, dass mein Name reingewaschen wird.«
    »Dein Name wird nie reingewaschen werden, Sam. Nie. Es wird immer jemanden in den oberen Etagen geben, der davon überzeugt ist, dass du’s gewusst hast. Dass du vielleicht selbst nichts getan hast, aber gewusst hast, was ich mache, und nichts gesagt hast. Weil du vielleicht gehofft hast, dass ich damit aufhöre oder dass sie mich nie erwischen. Du bist eben ein guter Ehemann. Und deshalb ein schlechter Agent.«
    »Dann
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