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Todeskind: Thriller (German Edition)

Todeskind: Thriller (German Edition)

Titel: Todeskind: Thriller (German Edition)
Autoren: Karen Rose
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ließ sich nicht beeindrucken. Vollidiot. Das hier war eine hypermoderne Polymerverbindung, in neueste Waffentechnik verpackt.
    »Plastikschrott«, sagte George tonlos.
    »Nein, überhaupt nicht. Hier – die untere Lage ist zu einer scharfen Klinge geschliffen. Sie dringt problemlos durch Haut und Muskel.« Wie sie gestern Abend bewiesen hatte. Blöder Cop. Warum musste er sich auch von hinten anschleichen? »Mit genügend Druck geht sie sogar durch Knochen. Hier, du musst die zwei Teile so zusammenführen.« Mitch zeigte es ihm. »Das zweite Stück ist nicht scharf. Du kannst es als Griff benutzen.« Er sprach mit ihm wie mit einem Kleinkind.
    George verschränkte die Arme vor der Brust. »Na, dann lass mal sehen.«
    Ich sollte es direkt an dir demonstrieren. Aber das wäre kontraproduktiv gewesen. Mitch sah sich in der Gasse um und entdeckte einen Fahrradreifen. Er nahm ihn und warf ihn George zu, der instinktiv das ursprüngliche stumpfe, fingerabdruckverseuchte Plastikteil fallen ließ, um den Reifen zu fangen.
    »He, was soll das?«, fauchte er. »Ich muss zum Gericht. Ich bin vielleicht im Fernsehen zu sehen, und du versaust mir meinen Anzug.«
    »Wenn du den Reifen in der Hand hältst, dann merkst du, wie viel Druck ich brauche, um ihn zu zerschneiden.« Das Messer ging mühelos hindurch, und Georges zorniger Unglaube wurde zu gieriger Freude.
    »Gib her, das will ich haben.« George machte seinen Rucksack auf und ließ ihn hineinsehen. »Kleine Banknoten, genau wie du gesagt hast.«
    »Sehr schön.« Nur um ihn zu ärgern, tat Mitch, als würde er zu zählen beginnen.
    George knurrte. »Wenn ich wegen dir das Urteil verpasse, dann hast du garantiert nichts mehr zu lachen.«
    »Und das wollen wir doch nicht.« Mitch trennte den Griff wieder von der Klinge, klappte die zwei Teile zusammen und schob sie in die Bandage. »Hier, bitte schön.«
    »Wenn ich mit dem Ding erwischt werde, hast du noch weniger zu lachen.« Und damit drückte George ihm den Rucksack in die Arme und zog ab, während er sich die Bandage wieder ums Handgelenk legte.
    Wenn du mit dem Ding erwischt wirst, werde ich sogar herzhaft lachen, du elender Volltrottel.
    Sobald er allein war, nahm Mitch das Geld aus dem Rucksack und packte es in die Plastiktüte. Er hob die Stützplatte der Bandage vom Boden auf, ließ sie in den Rucksack fallen und warf ihn hinter einen Müllcontainer. Alles lief nach Plan.
    Die Cops würden die Waffe, die er soeben verkauft hatte, in jedem Fall finden. Entweder weil George bei der Sicherheitskontrolle erwischt wurde, oder weil der kranke Plan der Millhouses funktionierte und sie das Messer im Gericht benutzten.
    So oder so würde die Spurensicherung der Polizei von Baltimore vollkommen aus dem Häuschen sein, denn in dem Spalt zwischen Klinge und Griff würde man Blut finden, das zu einem gewissen DC-Metro-Cop passte, und dann waren George und der ganze Millhouse-Clan geliefert.
    Entzückend. Noch eine Sache, dann konnte er nach Hause gehen. Mitch nahm Ford Elkharts iPhone und steckte die SIM-Karte, die er gestern Abend herausgenommen hatte, wieder hinein. Anschließend schaltete er das Handy ein und sah sich die Kurznachrichten an. Es gab einige, darunter zwei, in denen sich jemand erkundigte, warum er nicht bei seinem Job aufgetaucht war. Offenbar ein Chef oder Vorgesetzter oder Ähnliches.
    Mitch war erstaunt gewesen, dass Ford überhaupt einen Job hatte, der Bursche war schließlich stinkreich. Klar, es war nur ein staubtrockener Schreibtischjob, aber der Junge investierte dafür gute zwanzig Stunden pro Woche – und das trotz Studium, Sport und Freundin. Viel Zeit für seine Mama konnte er nicht haben.
    Seine Mama, die jetzt im Gericht auf die Entscheidung der Jury wartete. Mann, ich bin es so leid, von diesem Fall zu hören. Andererseits hätten ihm die Millhouses zu keiner besseren Zeit über den Weg laufen können. Das ganze Gezeter über die Staatsanwaltschaft hatte ihm ein prächtiges Scheinmanöver ermöglicht, das ihm geholfen hatte, seinen Plan in die Tat umzusetzen.
    Ich will, dass Montgomery leidet. Und krepiert. Aber niemand wird mich fassen. Das Gefängnis war nichts für Zartbesaitete, wie er aus erster Hand wusste. Sollten die Cops lieber glauben, dass die Millhouses hinter all den Verbrechen steckten. Mich wird keiner auch nur ansatzweise verdächtigen.
    Außer Daphne natürlich. Sie muss unbedingt wissen, dass ich derjenige bin, der ihr die Knarre an den Kopf hält. Genau wie sie ihre an
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