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Todesgier - Thriller

Todesgier - Thriller

Titel: Todesgier - Thriller
Autoren: PeP eBooks
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wurde wegen Körperverletzung festgenommen, aber als die Vergewaltigungsvorwürfe sich erhärteten und die Stockverletzungen fotografiert waren, zeigte niemand mehr gesteigertes Interesse daran, die Sache weiterzuverfolgen. Sie wurde freigelassen, kehrte zu ihrer Mutter zurück und ging wieder in die Schule. In der ersten Woche dachte sie noch hin und wieder an Justice Shafer, doch dann vergaß sie ihn.
    Als sie in der zweiten Schulwoche in einem McDonald’s an der University Avenue einen Erdbeershake schlürfte, kamen Dubuque und Moline herein. Beim Anblick der tief sitzenden Hosen und Nieten begann ihr Herz, schneller zu schlagen. Dubuque strahlte sie an und sagte zu seinem Bruder: »Schau mal, wer da ist.«
    Er gesellte sich zu ihr. »Na, wie geht’s, Mama?«
    »Gut«, antwortete Juliet lächelnd.
    Kurz darauf trat auch Moline zu ihnen, und die beiden setzten sich gegenüber von Juliet in die Nische, wo sie sich über Randy unterhielten. Randy hatte sich das Genick gebrochen und war nun von Kopf bis Fuß gelähmt.
    »Jetzt kann er nur noch reden«, sagte Moline.
    »Ein richtiges Fliegengewicht«, fügte Dubuque hinzu. »Nichts für eine Frau wie dich.«
    »Ich wollte mich um ihn kümmern«, erwiderte Juliet, »aber alle sind der Ansicht, dass ich das nicht kann. Er ist zu schwer verletzt. Sie werden ihn in ein Heim stecken.«
    »Der kommt schon zurecht«, erklärte Moline, aß einen Kartoffelschnitz und blickte Juliet tief in die Augen. »Ich und Dubuque - wir machen’ne Spritztour. Unser Truck steht draußen.«
    Sie sah hinaus auf den Parkplatz: ein schwarzer Toyota 4Runner mit Chromfelgen. »Na, wie findest du den, Mama?«, fragte Dubuque. »Kommst du mit?«

    Sie lachte. »In einem Scheiß-Toyota?«
    Sie fuhren ohne sie.
     
    Am Montagabend erhielt Weather einen Anruf von einem Arzt. Sie reichte das Telefon Lucas, der lauschte und dann sagte: »Gut. Wann? Ja, okay.«
    Als er auflegte, fragte Weather: »Was ist los?«
    »Randy Whitcomb will mich sehen.«
    »Ich dachte … dem geht’s ziemlich dreckig.«
    »Stimmt. Keine Ahnung, was er von mir möchte.« Lucas stand auf. »Ich fahre zu ihm. Bin in einer Stunde wieder da.«
    Er lenkte den Porsche durch das abendliche Licht und dachte über die vergangene Woche nach, in der sich ziemlich viele Probleme gelöst hatten.
    Die Zeitungen berichteten nicht über die Geldboten, sondern vorrangig über die toten Polizisten und den Tod von Cohn und Rosie Cruz. Mitford, den Assistenten des Gouverneurs, freute das natürlich.
    Den dritten Gangster würden sie nur erwischen, wenn es ihnen gelang, einen Mann mit zwei armbanduhrenähnlichen Hakenkreuz-Tätowierungen aufzuspüren, dachte Lucas. Und in dem Apartment befanden sich so viele Spuren - es handelte sich um eine Musterwohnung, die Hunderte von Menschen besichtigt hatten -, dass eine Auswertung unverhältnismäßig teuer gewesen wäre, weshalb niemand sich die Mühe machte.
    Der Bezirksstaatsanwalt würde später in der Woche entscheiden, ob man Whitcomb wegen Körperverletzung und Vergewaltigung belangte. Lucas erwartete einen Deal, ein arrangiertes Schuldeingeständnis, durch das Whitcomb in ein staatliches Krankenhaus verlegt werden könnte. Wenig Wind und wenig bürokratischer Aufwand.
    Ranch, den sich die Psychiater vornahmen, war ein anderes Problem. Der Pflichtverteidiger kam zu dem Schluss, dass Ranch aufgrund drogenbedingter Hirnschäden selbst nichts
zu seiner Verteidigung beitragen konnte. Offenbar endeten seine Erinnerungen mit dem Feuerwerk zum Vierten Juli des Jahres 2006 in Stillwater, Minnesota.
    Wie gesagt: Ziemlich viele Probleme hatten sich gelöst.
     
    Im Regions Hospital ließ Lucas sich die Zimmernummer von einer Krankenschwester geben und fragte auf der Station nach Dr. Grigor Papirian. Papirian begrüßte ihn mit einem Händedruck. »Wie geht’s Weather?«, erkundigte er sich.
    »Gut, danke. Sie hat viel zu tun.«
    »Tja, Chirurgen«, sagte Papirian und fügte hinzu: »Sie wissen Bescheid über Mr. Whitcombs Unfall?«
    »Ja. Ich kam an den Ort des Geschehens, kurz nachdem er sich die Verletzung zugezogen hatte.«
    Papirian nickte. »Eine Tragödie. Die Röntgenaufnahmen sind eindeutig. Das Rückenmark ist im Eimer.«
    »Er und ich - wir haben eine Vorgeschichte«, erklärte Lucas. »Er macht mich verantwortlich für seine Lähmung, obwohl ich damals nicht geschossen habe. Ich kann mir nicht vorstellen, warum er mich sehen will.«
    Papirian schüttelte den Kopf. »Ich weiß es auch nicht.
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