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Todesflug

Titel: Todesflug
Autoren: Ben Nevis
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»Hallo, Bob, bitte melden«, rief er mit zitternder Stimme in das Mikrofon. »Bob, bitte, hier spricht Justus. Wir haben die Lage hier unten im Griff. Hallo, Bob, melde dich!«
    Doch niemand antwortete. »Ramirez, warum haben wir eigentlich kein Bild mehr von Bob?«, fragte der Erste Detektiv. Er hielt sich an der Tischkante fest, als hätte er nicht genug Kraft zum Stehen.
    Ramirez sah von seinen Monitoren auf. »Dass muss noch mit der Startphase zusammenhängen«, murmelte er. »Eigentlich sollten Bild und Ton längst wieder da sein. Keine Angst, Justus, lange kann das nicht mehr dauern.« Er saß da, stützte den Kopf in die Hände und überlegte.
    Auch Justus zwang sich zur Ruhe, obwohl ihm nach allem anderen zumute war. »Du hast recht. Keine Hektik. Ich forsche weiter nach Bob … Hallo, Bob, melde dich doch!«
    Als Peter nach ein paar Minuten wieder auftauchte, hatte Justus immer noch keinen Erfolg gehabt. »Und?«, fragte Peter, obwohl ihm der Anblick der zwei Jungen alles sagte.
    »Nichts – hallo, Bob, Justus hier, bitte melden!« Entnervt zog Justus Peter heran. »Hier, übernimm du mal, Zweiter.«
    Peter setzte sich ans Mikro. »Wie weit ist er schon?«, fragte er Ramirez, der weiter mit dem Computer beschäftigt war.
    Ohne aufzublicken, antwortete der Mexikaner: »Wenn alles gut gegangen ist, fliegt er jetzt in der Schwerelosigkeit.« Er studierte ein paar Kontrollinstrumente. »So meldet es jedenfalls der Computer. Schau, ich kann es dir an der Simulation zeigen.« Ein Bild leuchtete auf und Peter sah ein künstlich erzeugtes Bild des Raumschiffs, wie es an der Erde entlangglitt. Ramirez klickte ein Symbol an und die Innenansicht des Flugzeugs wurde sichtbar. Langsam schälte sich eine Figur aus dem Umfeld heraus. Sie schwebte durch das Cockpit.
    »Viel kann man noch nicht erkennen, aber Bob ist das nicht«, sagte Justus, der sich über Peter gebeugt hatte.
    Ramirez schüttelte den Kopf. »Nur eine Computerzeichnung.«
    Die Figur gewann an Schärfe. Sie kam Justus seltsam bekannt vor. Sichtbar wurde ein etwas älterer Mann mit fülliger Statur und einem großen Kopf mit Halbglatze, herunterhängenden Wangen und Augenlidern, einem Cockerspaniel nicht ganz unähnlich. Trotz der angespannten Situation mussten Justus und Peter lächeln: Es war Albert Hitfield, ihr alter Förderer. Hoffentlich brachte ihnen sein Auftauchen endlich das nötige Glück.
    »Ein kleiner Witz von mir«, murmelte Ramirez mit hochrotem Kopf. »Ich hatte mal aus Spaß ein Bild dieses bekannten Regisseurs einprogrammiert, aber im Augenblick kann ich ihn natürlich überhaupt nicht brauchen.« Schnell klickte er auf ein Symbol und Albert Hitfield löste sich in Luft auf.
    Peter blickte ihm sinnend hinterher. »Was hätte uns Albert Hitfield wohl in unserer Situation geraten?«, fragte er.
    »Geduldig bleiben, Freunde«, sagte Justus, »und setzt eure Logik ein.«
    »Aber die hilft uns doch auch nicht weiter!«, wollte Peter rufen, doch er stockte. Denn plötzlich rauschte der Lautsprecher. Es war Bobs Stimme. »Hallo, Kollegen! Da bin ich wieder. Das meiste von euch da unten habe ich mitbekommen. Aber mir ist sauschlecht, einfach zum Kotzen.« Trotz einiger Störgeräusche war er klar und deutlich zu verstehen.
    Erleichtert blickten sie sich an. »Bob, Mensch, alter Junge!«, jubelte Justus los und auch Peter stieß aus: »Du lebst! Sag schon, alles klar bei dir?«
    »Na ja, wie gesagt, mir ist mordsübel«, antwortete Bob. »Ich weiß nicht mehr, wo oben und unten ist. Aber sonst ist eigentlich alles ganz wunderbar. Wie geht es denn jetzt weiter?«
    Justus antwortete nicht und richtete einen fragenden Blick auf Ramirez. Der Mexikaner nickte. »Du wirst noch auf die Umlaufbahn geschickt«, rief er ins Mikro. »Das gibt noch mal einen richtigen Ruck. Dann sehen wir weiter.«
    »Und wie lange dauert es dann noch bis zum Satelliten?«, fragte Bob. »Und vor allem: Was erwartet mich da?«
    Justus druckste kurz herum. »Nichts Gutes. Am besten wäre es, du kämst gar nicht in seine Nähe.«
    »Wegen der kaputten Laserkanone?«
    »Du sagst es, Bob. Sie schießt unkontrolliert in der Gegend herum. Das mit dem amerikanischen und chinesischen Satelliten hast du dir ja bereits selbst zusammengereimt.«
    Bob schwieg betroffen.
    Ramirez griff wieder in das Gespräch ein. »So ist es, leider. Und der Flug ist genau auf den Satelliten programmiert. Ich weiß noch nicht, wie ich den Shuttle an Gregs Satelliten vorbeilenken soll. Ich versuche mein
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