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Todesacker

Todesacker

Titel: Todesacker
Autoren: Stephen Booth Thomas Bauer
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Original und weitaus tödlicher.
    Cooper stellte fest, dass er auf dem Bauch lag, das Gesicht auf den Beton gepresst, und, den Geschmack von Stein im Mund, verzweifelt versuchte, sich im Boden zu verkriechen. Dann wurde ihm bewusst, dass Fry dicht neben ihm lag, den Körper auf der Suche nach jedem Zentimeter Sicherheit fest gegen den seinen gepresst.
    Sie wagten es nicht, sich zu bewegen oder zu atmen, und warteten, bis sie hörten, wie sich Schritte über den Abbauhügel entfernten, zurück zu den Autos. Cooper spürte, wie Fry sich anspannte, als wollte sie aufstehen. Er packte sie am Arm und zog sie wieder nach unten.
    »Warte!«
    Ihr Gesicht war jetzt ganz nah an seinem, und er sah, dass ihre Augen vor Angst und Aufregung funkelten.
    »Jemand ist erschossen worden«, sagte sie. »Wir sollten verhindern, dass noch mehr passiert.«
    »Wie denn, bitte? Wir sind nicht bewaffnet. Erinnere dich daran, dass die erste Regel lautet, man soll sein eigenes Leben schützen, weil man sonst nicht in der Lage ist, andere zu schützen.«
    »Ich bin hier die Ranghöhere von uns beiden, Ben.«
    »Ach ja? Möchtest du, dass wir beide draufgehen, um irgendwas zu beweisen? Das wird Superintendent Branagh nicht beeindrucken, weißt du.«
    »Arschloch«, zischte sie. Doch sie blieb unten und wartete, bis sie schließlich hörten, wie ein Motor angelassen wurde. Ein Fahrzeug kam langsam auf das Haus des ehemaligen Minenleiters zugefahren.
    »Okay?«, fragte sie.
    »Okay. Aber mach langsam und leise.«
    Als sie aus der Tür auftauchten, war draußen keine Bewegung auszumachen. Im Schlamm lagen zwei Körper, die noch immer ihre Wollmützen trugen. Auf dem Dach von Coopers Toyota lag eine aufgeklappte Schrotflinte. Von David Palfreyman war weit und breit nichts zu sehen.
    Fry und Cooper standen da und betrachteten die Leichen. Sie wussten, dass sie nichts anfassen durften, und fragten sich, wie es ihnen gelungen war, zu überleben. Als erneut Scheinwerfer über die Minengebäude schwenkten und das Maschinenhaus in Licht tauchten, blickten sie auf. Sie waren bereit, abermals loszurennen. Doch dann sahen sie das Blaulicht und wussten, dass endlich Verstärkung eingetroffen war.
     
     
    Anschließend waren sie von einem vertrauten Chaos umgeben. Immer mehr Fahrzeuge mit Blaulicht trafen ein: Sanitäter, bewaffnete Einheiten, die Spurensicherung, der ganze Zirkus.
    Fry und Cooper versuchten, sich von dem Adrenalin zu erholen, das ihnen noch immer durch den Körper strömte, und empfanden das, was um sie herum vor sich ging, wie einen Traum. Detective Inspector Hitchens tauchte auf, und Cooper glaubte, Superintendent Branagh im Nebel zu sehen, doch sie sprach mit keinem von ihnen.
    Aus dem, was Cooper mithörte, schloss er, dass zumindest eine der beiden Neun-Millimeter-Pistolen abgefeuert worden war. Er erinnerte sich nicht daran, einen Schuss gehört zu haben, vielleicht war dieser jedoch von der gleichzeitigen Entladung von Palfreymans Schrotflinte übertönt worden. Cooper wusste, dass ihn später bestimmt jemand fragen würde, welcher zuerst zu hören gewesen sei. Er würde einen schlechten Zeugen abgeben.
    Nach ungefähr einer Stunde ging die Nachricht ein, dass David Palfreyman aufgegriffen worden war und behauptete, in Notwehr gehandelt zu haben. Er wollte nicht sagen, wie er in den Besitz der Schrotflinte gelangt war – allerdings wusste er auch nicht, dass Fry und Cooper Jack Elder gefolgt waren.
    »Elder ist ebenfalls verhaftet worden«, sagte Fry. »Ich habe ja gesagt, dass man ihn erst gar nicht hätte freilassen dürfen.«
    »Dann hätte er uns aber auch nicht hierher geführt, oder?«, sagte Cooper.
    »Wäre das so schlecht gewesen?«
    Alex Brindleys bewaffneten Begleiter kannte Cooper nicht. Doch er war sich sicher, dass er sich als aktenkundig erweisen würde, als bezahlter Gangster, den man für die Dreckarbeit engagieren konnte. Wenn man wusste, wo man fragen musste, und das nötige Geld hatte, konnte man fast alles bekommen. Und Alex Brindley hatte auf jeden Fall das nötige Geld. An das war er allerdings anders gelangt, als man angesichts seines netten Hauses und seiner netten Familie erwartet hätte. Der Handel mit Drogen der Kategorie A war ein lukratives Geschäft.
    »Es wird sich sicher herausstellen, dass die Neun-Millimeter-Pistolen auch dazu benutzt wurden, um Tom Farnham zu erschießen«, sagte Cooper.
    »Jede Wette. Brindley hat Farnham getötet, bevor er zu viele Informationen preisgeben konnte, und er kam
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