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Tod On The Rocks

Tod On The Rocks

Titel: Tod On The Rocks
Autoren: Carol Higgins Clark
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wenig den R ü cken massieren. «
    Daisy, eine professionelle Masseurin, die täglich die müden und schmerzenden Muskeln von Skiläufern, die in Aspen Urlaub machten, bearbeitete, legte ihre Hände auf die Schultern ihrer Mutter und begann sie zu massieren.
    »Und, tut es dir gut?«
    »Du bist die Beste, Daisy. Deshalb hast du auch immer so viel zu tun.«
    Daisy war sechsundvierzig. Sie war 1967, mit achtzehn, von Ohio nach Aspen gezogen. Die Kunde von dem optimistischen und liberalen Geist, der in Aspen wehte, hatte die riesige und noch immer ständig wachsende Gemeinde von Hippies überall im Land erreicht. Daisy, die gerade die High-School abgeschlossen hatte, hatte sich in ihren roten Käfer gesetzt und war mit ein paar Freundinnen quer durch die USA gefahren. Sie hatten nicht geplant, auf Dauer in Aspen zu bleiben, sondern dort nur einen schönen Sommer verbringen und dann nach Kalifornien Weiterreisen wollen, wo die Blumenkinder des Landes zusammenströmten.
    Aber für Daisy kam es ganz anders. Bei einem Sit-in in Aspen lernte sie Buck Frasher kennen. Er sa ß ein St ü ck entfernt von ihr auf der Wiese und trug eine Perlenkette, die zu ihrer passte. Cupidos Pfeile trafen die beiden mitten ins Herz. Buck schlenderte zu ihr herüber und blieb für immer an ihrer Seite. Wie seltsam, dachte Daisy manchmal, dass gerade ich so fr ü h geheiratet habe. Sie und Buck hatten sich in Aspen ein gemeinsames Leben aufgebaut und ihre Hippie-Vergangenheit ein für allemal hinter sich gelassen.
    Buck bekam im Winter einen Job als Organisator von Schneemobilfahrten. Im Sommer arbeitete er auf dem Bau. Daisy wurde Masseurin und besuchte ihre Patienten, zu denen Hollywoodstars und ganz normale Leute mit Rückenschmerzen gehörten, im Hotel oder zu Hause.
    »Fühlst du dich jetzt besser?« fragte Daisy, stand auf und ging zum Waschbecken.
    »Ein bisschen « , antwortete Ida, griff sich an die Schulter und massierte sich unter dem braunen Polyesterblazer. Dies war ihre Lieblingskleidung: der Blazer mit dem passenden Rock und der blassgelben Bluse mit dem R ü schenkragen. Ida arbeitete zwar in einer Reinigung, aber was ihr am besten an dieser Kleidung gefiel, war, dass man sie in die Waschmaschine stecken konnte.
    Ida war Mitte Siebzig. Sie hatte ein angenehmes Gesicht und leicht ergraute braune Haare, trug eine gro ß e Brille und begr ü ß te jeden Kunden, der seine fleckige Kleidung zu ihr brachte und sich Sorgen machte, dass er sie vielleicht nie wieder w ü rde tragen k ö nnen, mit einem verst ä ndnisvollen Lächeln. Sie versprach immer, dass die Reinigung ihr Bestes tun werde, und wenn das nicht gut genug sei, um die verdammten Flecken zu entfernen, dann, zum Teufel, würden sie die schmutzigen Sachen eben noch mal durch die Maschine jagen. Wenn jedoch alle Anstrengungen fehlschlugen, musste Ida die traurige Aufgabe ü bernehmen, einen orangefarbenen Sticker mit einem stirnrunzelnden Gesicht auf die Rechnung zu kleben. Das war etwas, was sie hasste. Ida lebte noch immer in Ohio, aber sie kam jedes Jahr nach Aspen, um ein paar Monate mit Daisy und ihrer Familie zu verbringen. Eine der Reinigungen in Aspen brauchte ständig ein paar Aushilfen, und Idas Erfahrungen in der Schnellreinigung in Columbus hatten ihr dort einen Teilzeitjob verschafft. Sie hatte unter dem Tresen ein Autogrammbuch liegen, und wenn die Stars kamen, dann bat sie sie immer um eine Unterschrift.
    Sie genoss das heimliche Vergn ü gen, deren Taschen zu durchsuchen, in der Hoffnung, dass sie irgend etwas Interessantes darin vergessen h ä tten, von dem sie ihren Freundinnen erzählen könnte, wenn sie im Frühling wieder nach Ohio fuhr. Doch sie gab natürlich immer alles zurück.
    »Ida, Sie sind schrecklich neugierig. Ihnen entgeht aber auch gar nichts«, sagte ihr Chef immer, doch sie tat niemals etwas, was geschäftsschädigend wäre. Auch ihr Protest, als er sie bat, ihren Fotoapparat zu Hause zu lassen, war ziemlich gemä ß igt. Die Filmstars in Aspen m ö gen es nicht, wenn man sie fotografiert, w ä hrend sie wie ganz normale Menschen ihre Besorgungen machen.
    »Liebes, wann essen wir?« fragte Buck aus dem Wohnbereich, der der Küche angeschlossen war. Er war ein warmherziger, bärtiger Mann, der im Augenblick auf dem Fu ß boden sa ß und mit dem sechsj ä hrigen Zenith und der siebenj ä hrigen Serenity spielte, den Kindern, die nach Jahren unerklärlicher Unfruchtbarkeit plötzlich eines nach dem anderen zur Welt gekommen waren.
    »Das ist
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