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Tod im Frühling

Tod im Frühling

Titel: Tod im Frühling
Autoren: Magdalen Nabb
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hätten mich umbringen können. Da mußte ich dauernd dran denken. Ich glaube, ich hab seitdem an nichts anderes gedacht. Ich dachte, sie haben auch vor mir Angst . «
    » Machen Sie sich keine Sorgen. Es wird jetzt b a ld alles vorbei sein. «
    »Werden Sie Debbie finden ? «
    » Ja, ich werde sie finden. «
    »Ich will meinen Vater anrufen. Ich will nach Hause na c h Norwegen. «
    Er ließ sie zu ihrer Wohnung zurückfahren und schickte ihr einen Bewacher m it. Es gab keinen Grund, warum sie bis zu Beginn des Prozesses nicht nach Norwegen zurückkehren so l lte, nachdem man ihre Aussage aufgenom m en hatte. Bis es zur Verhandlung ka m , konnte gut über ein Jahr vergehen .
    Sie verließ das Zim m er, o hne sich noch ein m al u mzublicken .
    »Bacci, k o m m en Sie m it. Sie haben da gute Arbeit geleistet, jetzt wollen wir Sie m al i n Aktion sehen . «
    » Maestrang e lo ! «
    Sie waren schon im Korridor, und der Staatsanwalt kam ihnen entgegen. Aber der Capitano hatte n och die Ges t alt erspäht, die sich weiter hinten gerade u m wandte, um die Treppe hinunterzugehen. Es war der Präfekt, und das konnte nur eins heißen. Theoretisch hatte er schon die ganze Zeit d a m i t gerechnet, aber daß es j etzt passieren m ußte, ausgerechnet jetzt… » Maestrang e lo . «
    Der Staatsanwalt erreichte ihn. In der einen Hand hatte er seinen Aktenkoffer, in der ande r n eine Zigar r e und ein Blatt Papier. »Der Präfekt hat einen Anruf vom Minister bekom m en. Der a m erikanisc h e Botschaf t er hat sich m it i h m in Verbindung gesetzt . «
    » Aha . «
    » Sie wollen, daß die Er m ittlungen für vierundzwanzig Stunden unterbrochen werden. Sie werden besser als ich wissen, was das bedeutet. «
    » Daß er das Lösegeld schon hier hat, daß es wahrscheinl i ch bereits unterwegs gewesen war, als Kaufsu mm e für das Haus. Und wenn sie nur vierundzwanzig Stunden haben wollen, dann haben sie schon die Übergabe vereinbart. Haben sie das gesag t ? «
    » N e in. Die wollten überhaupt nichts sagen. «
    »Wenn sie bezahlen, wird m an das Mädchen tö t en. Nach de m , was die Nilsen gerade erzählt hat, ist Garau das fehlende Glied, und jetzt wo er im Gefängnis ist, sitzen sie zu sehr in der Klem m e. Wenn sie freigelassen wird und die Geschichte ausplaudert, von wegen, daß ›Baffetti‹ m it Kokain dealt. Ihr Freund m it der Narbe i st auch eine Bedrohung für die Entführer. Er liegt z war im m er noch m it aufgeschlitzter Kehle i m Krankenhaus, aber reden kann er, und er könnte was w i ssen. Die ganze Sache ist total verkorkst… sie ist verkorkst, stü m perhaft ausgeführt, und es geht um was Persönliches. Wenn ich sie nicht rausholen kann, bevor das Lösegeld bezahlt wird, brauchen wir sie gar nicht erst zu suchen . «
    » S ie konnten Maxwell nicht überzeugen ? «
    »Ich konnte nur seine Frau überzeugen, der es einzig und allein darum geht, i hre Stieftochter zu retten. Maxwell bildet sich immer noch ein, er könnte das Ganze im Alleingang erledigen, das Lösegeld zahlen und mit seiner Tochter wieder abreisen, ans t att sein Geld zu behalten und die Sache uns zu überlassen. Wahrscheinlich will er auch nicht, daß der Fall vor Gericht aufgerollt wird und wo m öglich seine Geschäfte unter die Lupe genom m en werden. Das könnte ihn teurer kommen, als wenn er das Lösege l d bezahlt. Wenn er m ir nicht glaubt, dann nur deswegen, weil e r ' s nicht will. Er m a cht es m ir denkbar schwer, das Leben seiner Tochter zu retten. Ich hoffe, daß i ch es trotzdem schaffen werde . «
    Was anderes konnte der Capitano nicht sagen. Wenn er jetzt nicht handeln durfte, dann hatte er den Tod des Mädchens n i cht zu verantworten, und er hatte sich daran gewöhnt, da m i t zu leben, daß m an ihm ständig Knüppel zwischen die Beine warf. Aber seine Kopfsch m erzen waren schlim m er geworden, und es war sieben Minu t en nach zwölf. Er hatte alles, was er brauchte, um d ie ganze Bande zu verhaften. Der Lärm unten im Hof wurde stärker, als die Männer unruhig wurden und s i ch fragten, warum es n i cht losging. Er sah den Staatsanwalt an, der sich die Zigarre zwischen die Zähne steckte und ihm das Blatt Papier m i t den Worten überreichte: » Danke. Muß ihnen ja irgendwas erzählen, wissen Sie. Einen guten Eindruck m achen. Hier ist der Haftbefehl für den Bruder von De m ontis. Sie rufen m ich an, wenn Sie wieder zurück sin d ? Warten Sie… unter dieser Num m er Ich bin schon spät dran, und Sie auch – es ist schon acht
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