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Tod eines Maahks

Titel: Tod eines Maahks
Autoren: Michael Marcus Thurner
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bei nach wie vor eingeschaltetem Translator. »Wir müssen bei dieser Spezies in Zukunft darauf achten, unsere Beweggründe besser zu erklären. Sie fürchten sich davor, getötet zu werden.«  
    »Ja«, bestätigte der andere. Er hob den jungen Acroni mithilfe eines Antigrav-Strahls hoch, drehte sich fort von Perbo und schob den Bewusstlosen vor sich her. Der Rest der Kommunikation zwischen den beiden Giftgasern blieb unverständlich. Sie hatten den Translator weggeschaltet.  
    Sie schonen uns, dem Großen Götterfundus sei Dank!, dachte Perbo erleichtert. Die tödlichen Schüsse gelten einzig und allein ihrem eigenen Volk.  
    Und wenn er den beiden nacheilte? Wenn er sich ergab und gegebenenfalls die Paralyse in Kauf nahm?  
    Nein. Er hatte keine Ahnung, was mit den Gefangenen geschah. Vielleicht würde man sie verhören, sie foltern oder noch schlimmer! ihnen das Ornamentik-Haar scheren.  
    Perbo musste sich andere Ziele setzen. Die Station war groß, und im Lauf der letzten Tage war sie von Tausenden Flüchtlingen besetzt worden. Alle hatten sie nun, völlig überrascht von den Geschehnissen im Transportdeck, das Weite gesucht. Sicherlich gab es jemanden, der ihm sagen konnte, was eigentlich vor sich ging und wie er von DARASTO entkommen konnte.  
    Er war ein stolzer Lamonca, und er würde keinesfalls aufgeben. Er nicht!  

 
4.
    Perry Rhodan
    Es roch nach Zerstörung und Tod, zwei treuen und stets unwillkommenen Wegbegleitern.  
    Wir passierten einen Bereich, der in ein behelfsmäßiges Lazarett umgewandelt worden war. Breite Glasfronten links und rechts des Weges gewährten uns Blicke auf Verwundete. Sie ruhten auf niedrigen Liegen inmitten graugrüner Nebelschwaden und wurden von schwebenden Robotdrohnen umkreist, deren Sezierfinger in weit aufgerissene Maahk-Mündern umherstocherten. Diese Verwundeten waren der für sie giftigen Sauerstoff-Atmosphäre ausgesetzt worden.  
    Unsere Begleiter hinderten uns nicht daran, als wir stehen blieben und zusahen, wie die Roboter die meist oberflächlichen Wunden behandelten.  
    Nach nicht einmal einer Minute war es zu Ende. Der zuckende Körper blieb mit einem Mal still. Zwei Methanatmer, die helle Tücher in ihren Armen trugen, traten in das Zimmer. Eine Jalousie fuhr lautlos herab und versperrte uns jede Einsicht auf weitere Geschehnisse. Die Maahks wahrten ihre Geheimnisse.  
    »Kommt jetzt!«, forderte man uns auf. In der Stimme unseres Begleiters war nichts zu hören, das nach Trauer oder Bedauern klang.  
    Wir gehorchten und verließen das Lazarett.  
    Hatte man uns bewusst hierher geführt? Was wollten uns die Maahks damit sagen?
    Mondra drängte sich eng an mich. Ich spürte die Hitze ihres Körpers und konnte zugleich den Schauder fühlen, der sie durchfuhr. Sie litt, wie auch mich die Schrecken von Kampf und Krieg bis tief ins Innerste aufwühlten.  
    »Hier hinein!«
    Drei Maahks saßen Schulter an Schulter in einem nüchtern gehaltenen, viel zu kleinen Raum. Der mittlere erhob sich und sagte: »Ich bin Grek 1. Ihr werdet eure Worte direkt an mich richten und an niemanden sonst.«  
    »Gerne.« Ich deutete eine Verbeugung an, während sich der Methanat mer niedersetzte. »Es freut mich, dass du Zeit für uns gefunden hast.«  
    »Du bist Perry Rhodan.« Es war eine Feststellung, keine Frage. »Wir hörten, dass du das Polyport-System benutzt.«  
    »Ach ja?« Ich musste mich so schnell wie möglich dieser nüchternen Art der Unterhaltung anpassen. »Woher weißt du das?«  
    Grek 1 missachtete meine Frage. »Du bist wichtig. Du bist ein Unsterblicher und du hast meinem Volk gegenüber stets Pakttreue bewiesen. Wir respektieren das.«  
    »Dann frage ich mich, warum wir derart respektlos behandelt werden. Ich betrachte es als Akt der Unhöflichkeit, dass man uns unsere Ausrüstung wegnimmt und uns gefangen hält.«  
    Die beiden Maahks links und rechts unseres Gesprächspartners bewegten sich zur Seite; so als wollten sie Grek 1 mehr Bewegungsfreiheit gewährleisten.  
    »Es existieren gewisse Notwendigkeiten. Ich bedauere dies.«
    Bedauern war ein Wort, das nicht zum eigentlichen Sprachschatz eines Maahks gehörte. Grek 1 gab sich Mühe, Verständnis für sein Vorgehen zu wecken.  
    »Kannst du uns sagen, was auf DARASTO vor sich geht?«, fragte ich. »Warum kämpft ihr gegen eure Landsleute? Handelt es sich etwa um Schatten?«  
    Ich provozierte und ich erzielte eine Wirkung. Die langen, in eng anliegenden Schutzanzügen verborgenen
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