Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Tod eines Maahks

Titel: Tod eines Maahks
Autoren: Michael Marcus Thurner
Vom Netzwerk:
Krieg in den seltensten Fällen um Logik geht.  
    Es gab viele Stimmen, die für diese Vorgangsweise votierten. Letztendlich setzten sich aber diejenigen durch, die die Unangreifbarkeit wählten.  
    Es war der Weg, der mehr Aussicht auf Erfolg versprach. Wir teilten Ha thorjan in einzelne autonome Sektoren, damit niemals wieder das gesamte Volk durch den Zugriff auf einen oder wenige Zentralplaneten angreifbar wurde. Die Dezentrale Überwachungsinstanz besitzt als Einzige die Übersicht über die föderalistischen Strukturen in der Heimat; ihre Position, ihr Gefüge und alles, was mit ihr zusammenhängt, unterliegen aus gutem Grund strengster Geheimhaltung.  
    Ein weiterer Aspekt unseres Plans sind Generationenschiffe, die wir in andere Galaxien ausgeschickt haben. Seit Jahrzehnten sind sie unterwegs, um irgendwann weit entfernte Ziele zu erreichen und ihren Beitrag zum Fortbestand des Volkes zu leisten.  
    Derart, Perry Rhodan, sehen wir das Fortbestehen unseres Volkes gesichert.
     
    *
     
    Ich verstand.
    Die bewegte Geschichte der Maahks hatte eine Phobie bewirkt und sie zur dominanten Motivation im Leben der Methanatmer gemacht.  
    Mehrfach hatten sie bereits am Rande der Ausrottung gestanden. Sie waren vor den Lemurern in die Milchstraße geflohen und hatten nach blutigen Auseinandersetzungen mit den Arkoniden wiederum den Rückzug antreten müssen, um, kaum zurückgekehrt, von den Meister der Insel in Frondienst gezwungen zu werden. Jede Niederlage hatte ihre Spur hinterlassen, hatte den Schaden in der maahkschen Psyche vertieft. Was für ein aberwitziges Schicksal! Ihr kühler, sachlicher Verstand beruhte auf dem Fundament einer ... einer Verrücktheit.  
    Oder? Stand es mir denn zu, derart streng zu urteilen? Waren nicht auch wir Terraner aus Angst, angegriffen und vernichtet zu werden, ins Weltall vorgedrungen und hatten unsere eigenen Reiche errichtet?  
    »Aus wie vielen Mitgliedern besteht die Dezentrale Überwachungsinstanz?«, hakte ich nach.  
    »Ich werde zu diesem Thema keine weiteren Auskünfte geben.«  
    Wie ich es mir gedacht hatte. Der Befehlshaber der hiesigen Maahks hatte mich zu sich bringen lassen, um mir einige allgemeine Informationen zu geben. Ein Mehr erachtete er als nicht notwendig, und keine Macht der Welt würde ihn dazu bringen, seinen Plan zu ändern.  
    Abrupt wechselte ich das Thema: »Die Schattenmaahks ... «  
    »Genug!«, unterband Grek 1 die Frage bereits im Ansatz. »Das Gespräch ist beendet. Ihr werdet zurück in euer Quartier gebracht. Ich lasse euch rufen, sobald es notwendig ist.«  
    Ein Maahk trat hinter meinen Rücken. Er berührte mich sanft, aber bestimmt. Der Hinweis war unmissverständlich.  
    »Ich danke dir für die Informationen, die du uns gegeben hast.«  
    »Ein Dankeschön ist nicht notwendig. Es war richtig und wichtig, dich diese Dinge wissen zu lassen. Auf Wiedersehen, Perry Rhodan.«  
    Ich fühlte mich gepackt und aus dem Raum geschoben, hinter Mondra her. Die erste Runde war beendet; ich fühlte mich als Verlierer.  

5.
    Der Schattenmaahk
    Sie flüchteten. Versteckten sich. Suchten nach Schlupflöchern im immer enger werdenden Netz, das die Fundamentalisten rings um sie aufzogen.  
    Grek 363 schubste Grek 259 in den Antigravschacht. Gemeinsam sanken sie tiefer ins Innere des Polyport-Hofes. Auf zwei Ebenen, an denen sie vorbeitrieben, erblickten sie Spuren der Auseinandersetzungen. Glühendes Metall, verkohlte Leiber, bizarr verformte Trägerelemente. Die Fundamentalisten nahmen auf nichts und niemanden Rücksicht. Sie würden selbst die Zerstörung DARASTOS in Kauf nehmen, bloß, um sie zu vernichten.  
    Grek 259 verließ den Schacht und zog den Begleiter mit sich. Ihr Verhalten musste unkalkulierbar bleiben, wollten sie ihre Chance wahren, den »Landsleuten« zu entkommen.  
    Doch wohin konnten sie flüchten? Gab es denn noch einen Ausweg aus dieser Situation?  
    »Komm jetzt, drei-sechs-drei!« Der Begleiter, der zu Beginn der Flucht so phlegmatisch gewirkt hatte, riss die Initiative an sich.  
    Sie passierten eine Art Hangar. Vielleicht hatten hier einmal kleinere Schiffseinheiten geruht; vielleicht transportable Aggregate, die durch das Polyport-System an andere Orte geliefert worden waren. Nun stand der Raum leer. Kleine Roboteinheiten in Insektenform ruhten entlang der Wände in Nischen. Manche von ihnen bewegten sich schwach; so als wollten sie sich an Aufräumarbeiten beteiligen, besäßen aber nicht mehr die
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher