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Tod eines Maahks

Titel: Tod eines Maahks
Autoren: Michael Marcus Thurner
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nachzudenken ihr eigenes Leben geben und den Polyport-Hof in die Luft jagen, wenn es ihrem Auftrag nützlich wäre. Und wir haben keine Ahnung, was ihre Aufgabe auf DARASTO ist.«  
    »Weiter.« Eine knappe Minute noch.
    »Außerdem«, sagte Mondra leise, »wollen wir sie als Verbündete gewinnen. Wir müssen mehr über diesen Konflikt zwischen den Fundamentalisten und den Schatten in Erfahrung bringen. Um zu wissen, ob wir vermitteln können oder um uns auf eine der beiden Seiten zu schlagen.« Mondra zögerte kurz.  
    »Sicherlich gibt es einen guten Grund, warum uns ES ausgerechnet hierher geschickt hat. Vielleicht ist es der Wunsch der Superintelligenz, dass wir schlichtend eingreifen.«  
    »Wir sollen also nachgeben?«
    »Ja«, antwortete sie, wobei sie die Augen argwöhnisch zusammenkniff. »Dein Grinsen verrät mir, dass du dich ohnehin längst entschieden hast.«  
    »Du kennst mich gut.« Noch 20 Sekunden.  
    »Warum fragst du mich dann?«
    »Ich hätte mich täuschen können.« Ich verband die auf Stand-by geschaltete Funkverbindung zu unserem maahkschen Gesprächspartner und sagte: »Wir akzeptieren. Wir verlassen unser Schiff.«  
    »Gut. Wir warten an der Schleuse. Ihr habt zwei weitere Minuten.«  
    Mehr war ihm nicht zu entlocken. Ich zoomte das Bild näher an ihn heran. Er hatte die Helmscheibe getönt, in einem merkwürdig verstörenden Fliederton, hinter dem sein Gesicht nur schemenhaft zu erkennen war.  
    »Wir steigen mit den SERUNS aus!«, befahl ich.  
    »Alle?«, hakte Mondra nach und warf einen Blick auf Ramoz, der soeben um ihre Beine strich.  
    »Bis auf Mikru.« An das Bordgehirn gewandt, fuhr ich fort: »Da wir eben von dir reden: Sobald wir dich verlassen haben, aktivierst du wieder die Schutzschirme. Achte darauf, dass du jederzeit auf mein Signal hin Strukturlücken schalten kannst.«  
    »Ich verstehe. Signal wird soeben mit deiner SERUN-Einheit definiert.«  
    Ich wollte mich keinesfalls ohne Rückversicherung in die Arme eines schießwütigen Gegners begeben. Ras würde uns gegebenenfalls aus der Gewalt der Maahks befreien und zurück in MIKRU-JON teleportieren.  
    »Die Waffen lassen wir hier«, wies ich meine Begleiter an.  
    Ich legte den Handstrahler ab; dann ließ ich mich in den Antigravschacht fallen und nach unten zur Schiffsschleuse treiben.  
    Mondra folgte dichtauf, dann Ramoz, der seine Herrin kaum einen Moment aus den Augen ließ, schließlich Ras Tschubai.  
    Die zwei Minuten waren fast um, als ich den Befehl zur Öffnung der Schleusentür gab und ins Innere des Transportdecks der Station DARASTO trat. Wie in allen Polyport-Höfen bestand das Deckmaterial aus einem optisch bernsteinähnlichen Material. Die Formgebung der Anlage wich von der Grundkonstruktion ab, auch das hatten alle Stationen gemeinsam. In diesem Fall stach mir ins Auge, dass die gewölbte Sichtkuppel undurchsichtig war.  
    Wir gingen ein Dutzend Schritte und traten auf ein Signal meines SERUNS hin direkt in den Energieschirm von MIKRU-JON, der im gleichen Sekundenbruchteil erlosch und sich umgehend hinter uns wieder aufbaute. Wir flossen regelrecht hindurch.  
    Wir sahen uns von Maahks umgeben. Viele von ihnen blieben hinter portablen Schutzwänden, die auf Prallfelder gelagert waren und die Maahks von drei Seiten schützten. Sie gewährleisteten dank einer Vielzahl von Antriebsdüsen große Mobilität.  
    Ein Methanatmer trat auf mich zu. Ich meinte, in ihm jenen wiederzuerkennen, der mit mir gesprochen hatte.  
    »Perry Rhodan«, schnarrte der Maahk. »Terranischer Resident. Und zwei weitere Terraner. Ich erwarte, dass ihr euer Schiff freigebt. Wir wollen es besetzen. Wir wollen es haben.«  
    »Abgelehnt.« Ich bemühte mich um eine ähnliche Sprache wie der Maahk. Je besser ich mich seiner Denkweise anzupassen vermochte, desto einfacher würde eine Verständigung werden. »MIKRU-JON ist nicht mein Eigentum. Das Schiff handelt selbstständig und besitzt eine Art maschinellen Intellekt, der es mir unmöglich macht, darüber zu gebieten.«  
    »Beweise?«
    »Ich werde sie Grek 1 zugänglich machen. Nur Grek 1.«  
    »Grek 1 empfängt derzeit keine Besucher.«
    »Dann werden wir warten, bis er Zeit für uns findet.«  
    »Ihr verhaltet euch unlogisch.« Der Maahk, der seine Eigenbezeichnung noch immer nicht preisgegeben hatte, trat von einem Fuß auf den anderen. Ein Zeichen von Nervosität? »Ihr seid unsere Gefangene. Das Prinzip der Kapitulation sieht vor, dass ihr unsere
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