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Tochter der Hoffnung (German Edition)

Tochter der Hoffnung (German Edition)

Titel: Tochter der Hoffnung (German Edition)
Autoren: Serena S. Murray
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gesprochen.“
    Nachdem beide eine Weile geschwiegen hatten und auf das Schimmern des Wasser geschaut hatten, fragte Ailish: “Glaubst du an Magie? Also ich meine nicht unbedingt so etwas wie auf Besen reiten und Zaubertränke in einen schwarzen Kessel zuzubereiten“
    „Ja, natürlich“, antwortete Brian.
    „Wie, einfach so? Ohne Zweifel, ohne mich wegen meiner Worte auszulachen?“ Erstaunt blickte Ailish dem jungen Mann in das lächelnde Gesicht.
    „Ja, einfach so. Ich war schon immer der Meinung, dass es noch mehr gibt, als das, was die Wissenschaft alles erklären kann. Ich denke, hinter jeder erfunden Geschichte versteckt sich ein Fünkchen Wahrheit.
    Ob ich glaube, dass ein Magier eine seiner Assistentinnen in zwei Hälften schneiden kann? Nein, das denke ich nicht. Aber es gibt auf dieser Welt mehr, als wir mit dem bloßen Auge erkennen können. Wieso fragst du mich das? Glaubst du etwa, du bist auf einmal eine Hexe und kannst die Menschen verzaubern? Vielleicht wächst dir ja bald eine lange Nase und überall in deinem Gesicht tauchen Warzen auf.“ Lachend rollte Brian sich zur Seite, als Ailish mit ihrem Schuh, den sie vorher ausgezogen und neben sich gelegt hatte, nach ihm schlug. Als sie ihn jedoch nicht erwischte, krümmte sich auch Ailish vor Lachen auf der Decke.
     
    Am Abend erzitterte das kleine Haus unter dem Gewitter, das bereits am Nachmittag aufgezogen war. Da der Strom ebenfalls seinen Geist aufgegeben hatte, nahm Ailish ein paar Kerzen mit in das Arbeitszimmer ihrer Großmutter und machte es sich auf dem Sessel in der Ecke des Raumes mit einem weiteren Tagebuch gemütlich. Doch auch in diesem fand sie keinen Hinweis auf den Steinkreis und auch keine Antworten auf die vielen Fragen, die sie hatte.
    Als die Kerzenflammen anfingen, sich unruhig hin und her zu bewegen, saß Ailish stirnrunzelnd und mit angezogenen Beinen auf dem Sessel und kaute geistesabwesend auf einem Stift herum. Zuerst roch sie das Parfüm ihrer Großmutter. Als sie sich dann müde mit den Händen über die Augen strich, stand ihre Großmutter in voller Lebensgröße und mit einem leicht ärgerlichen Gesichtsausdruck am Ende des Raumes und begutachtete die ordentlich aufeinander gestapelten Zeitschriften und Bücher.
    „Habe ich nicht immer gesagt, dass ihr eure Finger von meinen Sachen lassen sollt? Wer soll denn jetzt noch etwas wieder finden, wenn alles „ordentlich“ ist. Schau nicht so verdattert, nicht dass du mir noch in Ohnmacht fällst, mein Schatz.“
    Nach diesen Worten stand Ailish langsam aus dem Sessel auf und ging zögernd auf ihre Großmutter zu. Deidrè stand mit den Händen in den Hüften gestemmt mitten im Raum und begutachtete die Veränderungen. Sie trug ihr blaues Lieblingskleid mit den Blumenmustern und ihre silbrig schimmernden Haare waren ordentlich nach hinten gekämmt.
    „Ok, auch für den Fall, dass ich das jetzt alles träume, aber zwei Sachen muss ich dir zu aller erst einmal sagen. Erstens, wie konntest du mich einfach so verlassen, ohne eine Vorwarnung und ohne einen Abschied und zweitens, was zum Kuckuck hat das alles zu bedeuten?“ Schweigend wartete Ailish auf eine Antwort, doch Deidrè ging erst einmal weiter im Raum umher und schaute in die Kisten.
    Dann jedoch nahm sie seufzend auf dem Sessel Platz , von dem Ailish soeben aufgestanden war.
    „Nun, diese beiden Fragen sind der Grund, warum ich hier bin. Vielleicht wirst du morgen früh denken, dass unsere Begegnung ein Traum war, aber du wirst ihn sicher niemals vergessen. Weißt du mein Schatz, ich habe dich seit deiner Rückreise nach Irland beobachtet und der junge Brian hatte schon Recht, es gibt mehr Dinge als die, die wir mit dem bloßen Auge wahrnehmen können.
    Zuallererst einmal musst du mir glauben, dass deine Eltern, dein Großvater und auch ich dich geliebt haben wie unser eigen Fleisch und Blut.“
    Langsam setzte sich Ailish auf dem Boden vor dem Sessel und nahm die Hand ihrer Großmutter in ihre.
    „Ja, das weiß ich. Auch wenn ich ziemlich verwirrt und auch ein wenig verärgert darüber bin, dass niemand es für nötig befunden hat, mir die Wahrheit zu erzählen. Aber ich weiß, dass ihr mich alle geliebt habt. Ich vermisse sie. Ich vermisse dich.“
    Lächelnd strich Deidrè mit der anderen Hand sanft über das Haar ihrer Enkelin.
    „Nun gut, ich weiß nicht wie viel Zeit ich zur Verfügung habe, also werde ich vielleicht einfach anfangen zu erzählen.
    Wie wir dich gefunden haben, dass hast du ja bereits
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