Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Titan - 2

Titan - 2

Titel: Titan - 2
Autoren: Heyne SF Classics
Vom Netzwerk:
Nahrung. Doch dann ging er weiter. Er konnte es einfach nicht riskieren, und er mußte an die alte Redewendung denken, daß selbst der Teufel zu einem Heiligen wird, wenn es ihm schlecht geht.
    Ein Donnerschlag zerriß den Himmel. Ein zweiter Schlag folgte, vibrierte grollend durch den Boden. Erschrocken sah er hoch. Ein gut siebzig Meter langer, dicker Zylinder stieß direkt auf ihn herunter. Er konnte keine Stabilisierungsflossen und keine Raketendüsen ausmachen, aber das Brüllen irgendeines Antriebs ließ die Luft erzittern. In einer Höhe von zwanzig Metern schwenkte der Zylinder zur Seite und ging auf einer ebenen Stelle des höheren Plateaus nieder. Larry spürte, wie der Boden vibrierte, dann wurde es ruhig. Eine Tür glitt auf, die Landerampe schob sich heraus.
    Endlich gehorchten ihm die Beine wieder. Er rannte zu den Felsen hinüber, in denen sich das fremde Wesen hatte verbergen wollen. Er begann sich einen Weg hindurch zu suchen, hielt dann aber plötzlich inne. Er war auf eine Mulde gestoßen, und der flache Stein daneben konnte sie fast zudecken. Es war kein besonderer Unterschlupf, aber immerhin besser als gar keiner, und außerdem hatte er noch seinen Speer.
    Er lächelte bedrückt bei diesem Gedanken. Aber er ließ die Waffe nicht los, während er sich verzweifelt plagte, die Steinplatte über die Mulde zu wälzen. Dann kroch er hinein. Er konnte von seinem Versteck aus immer noch die Felsnische am oberen Hang der Geröllhalde sehen und auch einen Teil des freien Platzes, auf dem der Fremde mit nun geschlossenen Augen lag.
    Gestalten brachen aus dem Schiff hervor und schwärmten aus. Plötzlich zeigte einer herüber, worauf die anderen in großen Sprüngen den Hang heruntergestürmt kamen. Binnen Sekunden hatten sie ihren Kameraden erreicht und gossen ihm aus ballonähnlichen Behältern etwas in die Kehle. Sekunden später setzte sich der Fremde auf und schlang eine unglaubliche Menge irgendeiner Nahrung hinunter.
    Es war fantastisch, wie schnell er sich erholte. Larry erwartete, daß er den anderen sein Versteck zeigen würde, aber darin irrte er sich anscheinend. Der Fremde schien eine Reihe von Befehlen zu geben. Einige andere wandten sich daraufhin zum Schiff, während der Fremde, den Larry kannte, nur langsam folgte, den Notsender in einer Hand.
    Einige Minuten später kam eine neue Gruppe aus dem Zylinderschiff, mit allerlei Bündeln beladen, und hielt auf die Felsnische zu. Entfernt drangen einige Schreie in Als Tonart an seine Ohren und verstummten. Larry sah, wie ihn eine Gruppe von Fremden auf einer Art Bahre heraustrug, während einer von ihnen seinen Brustkorb mit irgendeinem Instrument zu untersuchen schien.
    Zumindest handelten sie rasch. Larry hatte erst nach einigen Tagen zu vermuten begonnen, daß Al innere Verletzungen erlitten hatte. Sie hatten es sofort erraten, obwohl sie zum erstenmal mit einem Menschen zu tun hatten. Ein Musterexemplar, dachte Larry. Vielleicht würden sie sogar versuchen, Al das Leben zu retten. Er würde eine wunderbare Trophäe ergeben! Der Fremde, der ihn untersucht hatte, winkte jetzt plötzlich den anderen zu, sich zu beeilen. Andere hatten inzwischen im Innern der Nische irgendetwas getan. Jetzt kamen sie mit leeren Händen heraus und kletterten den Geröllhang hinauf, mit Ausnahme des einen, der das Sendegerät trug. Während die anderen hinaufstiegen, hantierte er daran herum. Dann lief er auf Larrys Versteck zu, legte den Sender dorthin, wo er vorher gelegen hatte, und eilte den anderen nach.
    Larry runzelte die Stirn. Natürlich konnten sie ihn nicht einfach zurücklassen, so daß er sie verraten konnte. Aber glaubten sie wirklich, daß er so naiv war, in ihre tödlichen Fallen zu tappen: den Sender zu verwenden und in die Luft gesprengt zu werden? In die Nische zurückzukehren und dasselbe Schicksal zu erleiden?
    Dann wurde ihm klar, daß er eins von beiden früher oder später tun mußte. Seine einzigen Überlebenschancen waren der Sender, die Nahrung und das Wasser im Nischenversteck. Holte er sich die Vorräte, konnte er ein paar Tage länger durchhalten. Holte er sie nicht, dann ging es nur schneller. So oder so, die Fremden konnten gar nicht verlieren!
    Er schob sich aus der Mulde und ging auf den Sender zu. Er überlegte, ob er wohl irgendwie herausfinden könnte, was sie damit angestellt hatten. Dann glitt er auf einer feuchten Stelle des Felsens aus und fing sich nur mit Mühe wieder. Als er hinunterschaute, entdeckte er, daß die
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher